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A-cappella-Frühlingskonzert begeisterte im GetürmsSchwärmerische Romantik mit den Marburger Vokalisten

BILLERTSHAUSEN (ol). Unter dem Motto „Warum ist das Licht gegeben“ präsentierte das kleine Ensemble der Marburger Vokalisten vor Kurzem ein stimmungsvolles Konzertprogramm mit romantischen Werken. Rund um die titelgebende Motette von Johannes Brahms waren Stücke gruppiert, die sich mehr oder weniger am Tagesablauf orientierten.

Entsprechend begann das Konzert laut Bericht des Konzertleiters Thomas Walter mit einem „Morgengesang“. Klanggewaltig wurden die Zuhörer in der gut besuchten Kirche „Getürms“ in Alsfeld-Billertshausen mit den ersten Worten dieser eindrucksvollen, sechsstimmigen Komposition von Max Reger begrüßt. Es schlossen sich mehrere Stücke von Mendelssohn Bartholdy und Josef Rheinberger an, die mal fröhlich-beschwingt, mal innig-verträumt die reizvollen romantischen Klangwelten ausleuchtet haben sollen.

Von Brahms über Bartholdy bis zu Max Reger

Ein Moderator aus den Reihen des Ensembles erläuterte zwischen den einzelnen Blöcken die Kompositionen und leitete an dieser Stelle zum Mittelpunkt des Programms über, der Motette von Brahms. Das stimmlich ausgewogene sechzehnköpfige Vokalensemble sang konzentriert und lotete die unterschiedlichen Glaubensaussagen und Stimmungen dieses anspruchsvollen Werks ausdrucksstark und eindringlich aus.

Es schloss sich eine weitere geistliche Motette an, diesmal aus der Feder von Mendelssohn Bartholdy, bevor es mit weltlichen Werken weiterging. Die Vokalisten sangen solche Kleinodien wie den „Abendfriede“ von Rheinberger sowie zwei klangvolle Lieder der selten aufgeführten Komponistin Fanny Hensel und vermittelten dem Publikum gefühlvoll deren wenig bekannte Schönheit.

Weiter ging es mit drei Liedern von Brahms. Auch hier konnten die Sängerinnen und Sänger die Zuhörer fesseln – mal durch ihre innig-intensive Gestaltung, mal durch feines Piano, mal durch ein kraftvolles Crescendo sowie durch eine gute Textverständlichkeit.
Den Abschluss bildete Max Regers wunderbares „Nachtlied“, das dem kleinen Chor besonders überzeugend gelang. Thomas Walter, der sich mit diesem Konzertprogramm erstmals als musikalischer Leiter der Marburger Vokalisten präsentierte, führte das Ensemble souverän und präzise.

So habe sich das zahlreiche und begeisterte Publikum mit lang anhaltendem Applaus bedankt, der sehr gerne mit einer Zugabe belohnt wurde. Wer dieses schöne Konzert verpasst hat, erhalte am 26. Juni um 20 Uhr noch einmal die Gelegenheit zum Zuhören: Da wiederholen die Vokalisten ihr Programm im Marburger Kunstmuseum.

In den letzten Jahren habe das kleine Vokalensemble sich mit seinen a-cappella-Konzerten in der Marburger Musikwelt etabliert. Zur Feier des zehnjährigen Bestehens werden die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Thomas Walter im November Mozarts „Requiem“ aufführen – zusammen mit dem Alsfelder Konzertchor und dem Main-Barockorchester Frankfurt.

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