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Projekt "Bürgerbus" in Kestrich offiziell vorgestelltIn Feldatal fährt jetzt ein neuer Bus

KESTRICH (tsz). Einen Lückenschluss zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, das soll in Zukunft das Projekt Bürgerbus in Feldatal schaffen. Am Montagabend wurde das Projekt vorgestellt – und die Gemeindebewohner hatten einige Fragen parat.

Mit einem vollen Dorfgemeinschaftshaus hatte auch Michael Schneider, der Vorsitzende des Gewerbevereins der Gemeinde Feldatal, am Montagabend nicht gerechnet. Knapp fünfzig Leute hatte es in den kleinen Saal in Kestrich verschlagen, um mehr über den Lückenschluss zum ÖPNV zu erfahren. Dabei stand der bis zu acht Personen fassende Bürgerbus schon vor der Tür.

Von der Idee zum Bus

Das Interesse am Bürgerbus sei dabei schon im September des vergangenen Jahres bei einem Gespräch zwischen Bürgermeister Leopold Bach und dem hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir aufgekommen. Kurzer Hand, nur einen Monat später im Oktober, habe man direkt für das Projekt eine Interessensbekundung eingereicht. „Das Projekt ist insgesamt ausgelegt auf 60 Busse und die Gemeinde Feldatal ist bei den ersten 20 dabei. Trotzdem haben auch viele, die Interesse bekundet haben, schon direkt eine Absage bekommen – sprich nicht jeder, der wollte, hat einen gekriegt“, erzählt Schneider über den Bewerbungsprozess.

Man habe habe sich nach einem Termin mit der Landesstiftung aus zeitlichen Gründen dafür entschieden, das ganze Projekt statt über die Gemeinde über den Gewerbeverein zu organisieren. „Wenn wir das alles über die Bürokratie der Gemeinde hätte machen wollen, hätten wir den Bus bis heute nicht“, scherzt Schneider.

Der Vorsitzende des Gewerbevereins Michael Schneider präsentierte das Projekt im Dorfgemeinschaftshaus in Kestrich.

Relativ schnell nach der Erstellung des 17-seitigen Konzeptes, das unter anderem die Nutzungsziele, Finanzierungsmöglichkeiten und die Vorgaben des Bürgerbusses enthält, kam es dann zur Bewilligung. „Unser Hauptziel war es erstmal, den Bus hierher zu bekommen. Die weiteren Fragen wollten wir dann im Nachklang klären“, erklärte Schneider. Mitte Januar konnte man sich dann über den vom Wirtschaftsminister persönlich übergebenen Schlüssel für den Bus freuen.

Ein Lückenschluss zum öffentlichen Verkehr

Der Bus soll in Zukunft über ein extra online eingerichtetes Portal reserviert werden können. Dabei sei es geplant, eine Mischung aus Linienbus- und Rufbus-System aufzubauen. So solle der Bus nach dem Konzept des Werbevereins zum Beispiel für Fahrten zu Kindertagesstätten oder zur Beförderung zu Vereinsangeboten dienen. Allerdings sollen auch spontane Einzelfahrten im Ruftaxi-Stil möglich sein. Die Fahrpläne sollen dann online über eine Art Bürgerbus-App und gleichzeitig über den Feldatal-Boten nach außen verkündet werden. Worauf man jedoch direkt achten wolle ist, dass man keine Konkurrenz zu dem öffentlichen Nahverkehr aufbaue, sondern lediglich die Lücken der Fahrpläne fülle.

Auch privat soll es möglich sein, den Bus mit der Auflage einer Kaution zu mieten. „Wenn man zum Beispiel mit Freunden ins Fußballstadion fahren will, kann man auch den Bürgerbus mieten. Damit würde man nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umwelt schonen“, erzählt der Gewerbevereinsvorsitzende. Vorrang in der Reservierung vom Bus hätten dennoch die Leute, die den Bus entsprechend den im Konzept beschriebenen Zwecken mieten wollen würden.

Ehrenamtliche Fahrer willkommen

Sowohl Schneider, als auch Bürgermeister Bach, riefen auch nochmal auf, sich ehrenamtlich als Fahrer für den Bus zu engagieren. Dabei müsse man keinen kleinen Personbeförderungsschein besitzen, um den Bürgerbus zu fahren, eine normale Fahrerlaubnis reiche aus. „Wir denken darüber nach, die ehrenamtlichen Fahrer vielleicht über eine Art Punktesystem zu entlohnen, oder über so etwas wie eine Freikarte, wenn sie zum Beispiel ins Schwimmbad mit dem Bus fahren“, sagte Schneider.

Eine Zusammenfassung der Ziele des Bürgerbus-Projekts.

Hauptverantwortlich für den Bus zeigt sich der Gewerbeverein, der sich auch um die Finanzierung der Unterhaltung des Busses kümmert. Hauptsächlich über Werbeeinnahmen, aber auch über die private Vermietung des Busses und eine Spendenbox wolle man dafür sorgen, dass zukünftige Kosten gedeckt werden können. „Irgendwann braucht der Bus vielleicht mal neue Reifen oder ist nicht mehr fahrtüchtig. Wir wollen das Projekt schon fortlaufend erneuern“, erklärt Schneider den Finanzierungsplan. Offiziell in Betrieb genommen werden solle der Bürgerbus am Bauernmarkt am 12. April.

4 Gedanken zu “In Feldatal fährt jetzt ein neuer Bus

  1. …und du mich auch!
    Als zertifizierter Geiz-ist-Geil-Clown im Sinne der Julius’schen Holzofen-Missbrauchs-Verordnung werde ich diesen Bus anmieten und den Tank mit Müll, Holz/Kohle, Holzkohle, unverbranntem Diesel/Ölmix sowie allem, was ich sonst noch finde, betanken und dann wie die LKWs aus den 60-70er Jahren unter dem Geheul nicht vorhandener Oberhäuptlinge derart unzivilisiert an Julius Cayenne-Stellplatz und seiner Wohnstätte vorbei heizen, dass sein rechter und linker Außenspiegel sich mit dem Hausbriefkasten verknoten.
    Aber danach wird schön Bürgerbus gefahren. Und vor allem die älteren Leutchen können sich regelmäßig bei route55plus (Diakonie), zum Kaffeetrinken, bei Spaziergängen oder sonstigen kleinen Events treffen, die Abwechslung in den Alltag bringen.

  2. Hoffentlich ist der Wirklich auch „neu“ und hat einen besseren Dieselpartikelfilter bzw sauberere Abgase, als unser Alsfelder Stadtbus, wenn der an einem vorbei fährt muss mann echt die Luft anhalten, weil der besitalisch stinkt nach Ölverrbauch udn unverbranntem Diesel/Ölmix wie die LKWs aus den den 60-70er Jahren.

    1. Da müssen Sie sich doch keine Gedanken machen Herr Julius mit Ihrem „C02 Monster Porsche Cayenne“!!!

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