Gesellschaft0

Grimm'scher Klassiker auf der Bühne des Wintermärchens - Premiere am Sonntag, den 23. DezemberEin Märchenkater in Motorradstiefeln

ALSFELD (ls). Auf den ersten Blick haben sie nicht viel gemeinsam: Da gibt es einen König, der gelangweilt im Garten seines Mamorschlosses schaukelt, einen schüchternen Müllerssohn, eine neugierige Prinzessin, die sich heimlich aus dem Schloss schleicht, einen hundsgemeinen und unheimlichen bösen Zauberer und einen aufmüpfigen, sprechenden Kater, der zum Lügen neigt. Im diesjährigen Alsfelder Wintermärchen, das die Marktspielgruppe unter der Leitung von Johanna Mildner aufführt, treffen sie alle aufeinander. Hier gibt es einen ersten Einblick in Bildern.

Es ist dunkel und still hinter dem schwerwirkenden, dunkelroten Samtvorhang, der die Bühne der Alsfelder Stadthalle verdeckt. Davor herrscht wildes Treiben. Zahlreiche Kinder wuseln auf den Stühlen hin und her und warten sehnsüchtig darauf, dass sich der Vorhang endlich öffnet und die Grimm’schen Märchenfiguren die Bühne betreten. Aus Schulen und Kindergärten des ganzen Kreises und sogar darüber hinaus sind sie angereist.

Kurz darauf ist es so weit. Das Licht im Saal wird gedämmt, es wird ruhig in den Zuschauerreihen. Langsam öffnet sich der schwere Samtvorhang und Lorenz Rüdiger betritt die Bühne. Im diesjährigen Wintermärchen spielt er Gustav, den Müllerssohn, der von seinem Vater nicht die alte Mühle erbte, sondern nur den dreimal frechen Hofkater – und der kann auch noch sprechen. Mit einem akrobatischen Sprung und einer modernen Lederjacke springt der Kater, gespielt von Aaron Anderson, auf die Bühne, bringt die Kinder zum Lachen und das Märchen beginnt.

Diyar Ilhan spielt den bösen Zauberer Hugebo. Alle Fotos: ls

Ganz am Anfang noch, hatte Regisseurin Johanna Mildner noch Bedenken bezüglich der Moral des Grimm’schen Märchens, wie sie bei der Pressekonferenz im November erklärte. „Das Märchen funktioniert nur mit den Lügen des Katers und daran wäre ich fast gescheitert. Ich habe wirklich mit mir gehadert, weil ich den Kindern nicht eine falsche Moral vermitteln will, dass man nur mit Lügen weit durch das Leben kommt“, erklärte sie damals.

Aber ganz im Gegenteil: Das Stück kommt an, die Kinder lachen und fiebern mit. Und nicht nur die Kinder haben großen Spaß, sondern auch die Schauspieler auf der Bühne, die von Wintermärchen zu Wintermärchen mehr Erfahrung sammeln und in diesem Jahr wieder eine herausragende Leistung auf der Bühne zeigen. An diesem Sonntag, den 23. Dezember, findet die erste öffentliche Premiere des Stückes statt. Los geht es um 15 Uhr. Auch nach den Weihnachtsfeiertagen stehen noch zwei weitere Vorstellungen auf dem Programm. Am 27. Dezember um 15 Uhr und am 28. Dezember um 15 Uhr.

Weitere Eindrücke des diesjährigen Wintermärchens

Darum gehts in dem Stück

Müllerssohn Gustav erbte nach dem Tod seines Vaters nicht die Mühle, sondern nur den frechen Hofkater. Geplagt von der Frage wie es weiter gehen soll, kommt Gustav letztendlich zum Entschluss: „Hast du was, dann bist du was. Und hast du nichts, dann bist du nichts“.

Ganz so einfach macht es ihm der Hofkater allerdings nicht, fängt sogar plötzlich an zu sprechen und verlangt ein Paar Stiefel, um Gustav beweisen zu können, dass er nicht nichts ist. Mit den Stiefeln an den Pfoten macht sich der Kater gewitzt und unerschrocken daran, Gustavs und das eigene Leben umzukrempeln.

Und dann wird es richtig spannend: nach einer wilden Rebhuhn- und Kaninchenjagd, einer heldenhaften Rettungsaktion und einem Sprung ins kalte Wasser wird Gustav mutiger und merkt wie wichtig Freundschaft, Vertrauen und Selbstvertrauen ist. Und dann gibt es da noch Prinzessin Henriette, den König, die strenge Hauslehrerin der Prinzessin und den unheimlichen Zauberer Mr. Hugebo, die bis zum Ende des Stückes auch noch eine wichtige Rolle spielen. Mehr sei an dieser Stelle allerdings noch nicht verraten.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren