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Kindern Bewegung näher bringen und mehr Verlässlichkeit für die Vereine„Breitensport schon vom Kindesalter an fördern“

VOGELSBERG (ol). Am Montag war mit Henning Harnisch, dem ehemaligen Basketballeuropameister und Vizepräsident von Alba Berlin, der Beauftragte für Sport und Teilhabe im Regierungsteam der SPD mit dem heimische Landtags-Direktkandidaten Swen Bastian im Vogelsbergkreis unterwegs, um seine Sportidee für Hessen vorzustellen und mit den Aktiven zu diskutieren.

In der Pressemitteilung der SPD Vogelsberg heißt es, erste Station war Schotten, wo Henning Harnisch gemeinsam mit Swen Bastian und Susanne Schaab sowie Vertretern des TGV Schotten den Trial & Mountainbike Parcours in der Nähe der Vogelsbergschule besuchte und sich die Aktivitäten der Rollski- und Radsportler vor Ort anschaute. Natürlich durfte auch ein Praxistest vom Sportbegeisterten Henning Harnisch nicht fehlen: Der 2-Meter-Mann fühlte sich auf dem kleinen Mountainbike sichtlich wohl.

Landtags-Direktkandidat Swen Bastian lobte die vorbildliche Zusammenarbeit der Schulen mit dem TGV in Schotten: „Ich bin überzeugt, dass durch die Umsetzung der Sportidee mit hauptberuflichen Trainern und einem Sportmanager für die Region, noch mehr für die Zusammenarbeit und die Förderung des Sports getan werden kann“, sagte Bastian. Am Abend diskutierte Henning Harnisch mit zahlreichen Vertretern von Vereinen, Schulen und Kindergärten seine Sportidee für Hessen in Maar. „Man lernt man nirgendwo mehr über Gemeinschaft, Konfliktlösung und den Umgang mit Erfolg und Niederlage als beim Sport mit anderen“, erklärte er. Auch der Sport habe eine politische Komponente, die für den Zusammenhalt in der Gesellschaft stehe.

Der heimische SPD Landtags-Direktkandidat Swen Bastian unterwegs mit Henning Harnisch in Schotten. Foto: Heiko Müller

Nach Überzeugung von Harnisch sei es notwendig, früh mit Sport anzusetzen. „Sport muss Freude machen, Bewegung ist befriedigend für Alle. Daher müssen wir schon im Kindergarten beginnen und für den Sport begeistern, gerade in den heutigen Zeiten, in denen immer mehr Kinder unter Bewegungsdefiziten leiden“, betonte er. Schulsport und Vereinssport müssen als eins gedacht werden. Harnisch bedauerte, dass heute der Sport nicht ganzheitlich gedacht werde: „Die Schule denkt bei ihren Aktivitäten häufig nicht an die Sportvereine und diese nicht an die Schule. Wir müssen dies ändern, um erfolgreich arbeiten zu können.“

In der Diskussion wurde schnell deutlich, mit welchem Einsatz und Herzblut die Akteure aus der Region bei der Sache seien und darauf brennen, die Sportidee mit besserer Unterstützung des Landes umzusetzen. „Egal ob Erzieher, Sportlehrer oder Trainer – wir setzen uns dafür ein, dass diejenigen, die Sport weitertragen, dafür auch die nötigen Voraussetzungen erhalten und für ihre Arbeit geschätzt werden – egal ob als Ehrenamtliche oder Vollzeitkräfte“, so Harnisch.

Beispielhaft hob der Beauftragte für Sport das kleine Island hervor: „Bei gerade mal 350.000 Einwohnern gibt es dort 800 hauptamtliche Trainer für Sport für Kindergärten, Schulen und Vereine. Daran müssen wir uns ein Beispiel nehmen und die Sportentwicklung in diese Richtung lenken. Die Vernetzung muss besser werden.“

Sport von Kindesalter als Selbstverständlichkeit

In den nächsten fünf Jahren sollen nach der Vorstellung von Harnisch 100 Orte in Hessen entwickelt werden, bei denen die Vernetzung von hauptamtlichen Trainern und ehrenamtlich Tätigen so erfolge, dass Sport schon vom Kindesalter an eine Selbstverständlichkeit werde. „Jeden dieser Sportorte werden wir mit 100.000 Euro im Jahr unterstützen. Wir müssen uns gemeinsam auf diesen Weg machen.“ Harnisch berichtete von seinen Erfahrungen und Erfolgen bei Alba Berlin, wo er mit mittlerweile 120 Trainern ein ähnliches Modell seit mehr als zehn Jahren praktiziere.

Anschließend wurden viele verschiedene Fragen beantwortet. Foto: Heiko Müller

„Sport betreiben bedeutet etwas zu leisten – deshalb ist jeder Breitensport auch gleichzeitig Leistungssport. Für einen Nationalspieler müssen 1000 Kinder mit Sport angefangen haben. Wir wollen dafür sorgen, dass kein Kind mit 16 Jahren mit seiner Sportart aufhört, weil es keine Alternativen mehr hat, zeitgleich aber auch den Spitzensport entsprechend fördern“, fasste Harnisch sein Konzept zusammen. Der Landtags-Direktkandidat Swen Bastian zeigte sich erfreut über die Absicht, jährlich 10 Millionen Euro für die Umsetzung der Sportidee zur Verfügung zu stellen: „Es muss für Vereine, Trainer und Aktive mehr Verlässlichkeit geben. Kontinuierliche Unterstützung hilft dem Sport mehr, als die aktuell übliche Projektförderung. Deshalb ist die Sportidee von Henning Harnisch der richtige Weg.“

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