Gesellschaft0

15. Countryfest in Lingelcreek am Wochenende begeisterte die BesucherWenn der wilde Westen wieder Einzug erhält

LINGELBACH (ls). Echte Cowboys und -Girls sind in unserer Zeit eher selten geworden. Aber nicht in Lingelbach. Dort fand mittlerweile zum 15. Mal in der Westernstadt Lingelcreek das alljährliche Countryfest statt, das Westenfans von weit her in das kleine Dorf zwischen Alsfelder und Niederaula zog.

Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, wenn man die staubige Mainstreet in Lingelcreek entlang schreitet. Wenn Cowboys lässig an den Pfosten des Saloons lehnen, sich den Lederhut ins sonnengebräunte Gesicht ziehen und die Daumen in den Gürtelschlaufen einhaken, die Damen in pompösen Kleidern und Netzstrumpfhosen mit einem kleinen Sonnenschirm die Straße entlang flanieren, tanzbare Musik aus dem Saloon dringt oder aber wenn die hohen Federn auf dem Haupt des Indianer-Häuptlings plötzlich große Schatten auf die Mainstreet werfen. Wenn das alles zusammenkommt, dann ist es wieder soweit: Der wilde Westen hält ein Wochenende lang Einzug in Lingelbach.

Hier haben sich die Westernfreunde der Region einen kleinen Traum erfüllt: Eine eigene und selbst gebaute Westernstadt mit viel Liebe zum Detail. Die Country-Begeisterung der Lingelbacher nahm 1999 mit der Western-Tanzgruppe „Hot Spurs“ ihren Anfang. Und weil man zum Tanzen einen ordentlichen Raum mit Holzfußboden benötigt, und man nach dem Tanz an einer standesgemäßen Bar, die logischerweise nur durch eine Schwingtür zu betreten sein kann, noch den Durst stillen möchte, wuchs die Idee, den Tanzort um eine richtige Straße, die „Main Street“, zu erweitern.

Schon vor der Toren der Stadt ein besonderes Gefühl: Eine Reise in den wilden Westen. Fotos: ls

Stefan Quehl mit der bronzenen Anstecknadel ausgezeichnet

Cowboys und Cowgirls setzten sich zusammen und schmiedeten Pläne. Um diese Pläne verwirklichen zu können, wurde zum Frühjahrsbeginn 2004 der „Main-Street 99“ gegründet. Ein schwerer Rückschlag im Jahr 2005, ein Großbrand, dem das ganze Hab und Gut des Vereins zum Opfer fiel, konnte die Mitglieder nicht aufhalten – und damit wurde aus einen Traum Realität. 130 Mitglieder haben dann in Tausenden von Arbeitsstunden die Westernstadt „Lingelcreek, die seit 2006 steht, aufgebaut. Auf über 200 Metern findet sich alles, was das nach dem Wilden Westen schwelgende Herz begehrt: Ein Saloon, eine große Wiese, eine Goldwaschanlage, eine Bank, eine Dance-Hall, ein Steak-House, eine Barbierladen und sogar eine kleine Kirche – und alles war an diesem Wochenende geöffnet.

Bürgermeister Stephan Paule zeichnete Stefan Quehl für sein ehrenamtliches Engagement mit der bronzenen Anstecknadel aus. Foto: Stadt Alsfeld

Auch ein weiteres Highlight gab es zum Jubiläum des Festes: Stefan Quehl, der Vorsitzende des Westernvereins, bekam für sein ehrenamtliches Engagement im Rahmen eines Festgottesdienstes von Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule die bronzene Anstecknadel der Stadt verliehen. „Die Anstecknadel soll den ersten Vorsitzenden für sein Engagement ehren und gleichzeitig ein Zeichen der Wertschätzung sein“, erklärte Paule. Die Begeisterung und das Erstaunen über das, was der Verein mit der Westernstadt „Lingelcreek“ geleistet hat, sei enorm.

Fast echtes Country-Feeling lockte zahlreiche Besucher

Zwischen stilechten Cowboys, Country-Musik, einer Pferde-Show, Indianerrufen, Line-Dance und Lagerfeuer kam zum Countryfest wieder original Wild-West-Feeling auf. Dafür sorgten auch die Musik-Acts wie „Bird Mountain“ oder aber „The Hatfields“, die besonders in den Abendstunden für ausgelassene Stimmung und gute Musik sorgten.

Die Pferde-Show war mit eins der Highlights des Wochenendes.

Teilweise von weit her, so verrieten es die Autokennzeichen, reisten die Menschen an, um über die aufwendig gestaltete Kulisse einer Stadt im Wilden Westen zu staunen, die der Verein im Laufe von Jahren am Dorfrand errichtet hat.

Weitere Eindrücke vom Countryfest in Lingelcreek:

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren