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Kunst auf nackter Haut: 2. Tattoo-Convention in Alsfeld - Über 150 Tätowierer und Piercer in der HessenhalleEine Messe, die unter die Haut geht

ALSFELD (ls). Die Sonne scheint, das Thermometer kletterte über die 20 Grad-Marke, Wind geht kaum. In kurzen Klamotten kommen sie im Sommer so richtig zur Geltung: Tattoos. In besonders großer und vielfältiger Anzahl konnte man die am Freitag an der Alsfelder Hessenhalle bewundern. Dort startete die zweite Tattoo-Convention mit über 150 Tätowierern und Piercern. Da ließe n sich die Freunde der bunten Körperkunst nicht zwei Mal bitten: Zur Eröffnung strömten sie zahlreich in die Halle.

Schon am Eingang der Hessenhalle war es zu hören: Das gleichmäßige, leise Surren der Tattoo-Nadeln und mit jedem weiteren Schritt in Richtung Halle wurde es deutlicher: Diese Messe, geht buchstäblich unter die Haut – und das nicht mehr nur bei Männern. Viele Frauen waren mit ihrer bunten Körperkunst auf er Messer unterwegs, ließen sich ein neues stechen oder waren sogar diejenigen, die es stachen.

Der Trend zeigt also klar: Es sind nicht mehr überwiegend die Männer, die für die Körperkunst begeistert sind, sondern auch das weibliche Geschlecht. Hier zeigt sich aber eins ganz klar: Weiche, florale und phantasievolle bunte Designs für die Frauen, harte Kanten und wenig Farbe für die Männer.

Hochkonzentriert arbeiten die Künstler an den Tattoos

Während in den Gängen vor und zwischen den Ständen der Tattoo-Künstler ein wildes Treiben herrschte und die Besucher interessiert der Arbeit der Künstler folgten, sitzt man hinter den Ständen still – und das manchmal über mehrere Stunden lang. „Seit drei Stunden sitze ich schon hier“, erklärt eine Kundin. Ihren Oberschenkel ziert ein abstrakt schwarz-weißer, Medusa-ähnlicher Frauenkopf. Es wird noch etwas dauern, wie der Tattoo-Artist erklärt. Fertig sei er noch nicht. Wieder tunkt er das fast klinisch anmutende Gerät in die rote Farbe, setzt die Nadel an und zieht weiter seine Linien.

Noch ist das Tattoo noch nicht fertig. Fotos: ls

Mit einem weißen Tuch wischt er die überschüssige Farbe weg und wiederholt den Ablauf. Hochkonzentriert füllt er die Zwischenräume der feinen schwarzen Konturen mit roter Farbe. Die Haut um das Tattoo auf dem Oberschenkel ist gerötet und leicht geschwollen. Eine Mine verzieht die Kundin nicht. Sie sieht zufrieden aus. Dennoch: „Langsam wird es ein bisschen unangenehm“, erklärt sie weiterhin lächelnd. Das Ergebnis ist es wert.

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt

So scheint es einigen Besuchern zu gehen, die hinter den Ständen auf den Liegen sitzen oder liegen und ihren Körper bemalen lassen. Ob Totenköpfe, Tribals, Schriftzüge, abstrakte Ornamente, phantasievolle Gesichter und Symbole, sogar realistische Fußballspieler oder aber Water-Colouring, bei dem sich zarte Farbverläufe, ähnlich wie bei einem Aquarellbild, über die Haut ziehen: Auf der Tattoo-Convention sind der Phantasie der Künstler und auch der der Kunden keine Grenzen gesetzt.

Surrende Nadeln und bunte Haut gibt es auch heute und morgen noch in der Alsfelder Hessenhalle mit über 150 Tätowierern und Piercern zu sehen. Am Samstag hat die Convention von 12 bis 22 Uhr geöffnet und am morgigen Sonntag öffnet die Messe bereits um 11 Uhr, schließt allerdings um 18 Uhr ihre Türen.

Weitere Eindrücke der 2. Tattoo-Convention in Alsfeld

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