Gesellschaft0

Papilio-3bis6 mit der Augsburger Puppenkiste zu Gast in Homberg/OhmKobolde stellen Präventionsprogramm vor

HOMBERG OHM (ol). Sozial-emotionale Fähigkeiten zu fördern und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindergartenkindern erheblich zu reduzieren: das sind die Ziele des vielfach auszeichneten Präventionsprogrammes Papilio-3bis6. Denn aus starken Kindern werden starke, selbstbewusste Jugendliche. Das Präventionsprogramm wurde am Dienstag unter tatkräftiger Mithilfe hochemotionaler Kobolde in der Homberger Ohmtalschule vorgestellt.

Schirmherr von Papilio in Hessen ist laut Pressemitteilung Sozialminister Stefan Grüttner. „Mit Papilio wird nachgewiesenermaßen schon im Kindergarten eine hervorragende Sucht- und Gewaltprävention geleistet. Dieses Engagement unterstütze ich immer wieder gerne.“, sagte er. In der Tat würden die Zahlen für sich sprechen: Bisher seien in Hessen insgesamt über 1.600 pädagogische Fachkräfte ausgebildet und über 32.000 Kinder direkt erreicht worden. Von 2006 bis 2017 wurde Papilio-3bis6 zudem an 72 Tournee-Tagen in ganz Hessen präsentiert.

Früh gegen Sucht und Gewalt

Für die Hessische Landesstelle für Suchtfragen e. V. (HLS) – sie koordiniere die flächendeckende Umsetzung des Programms – setze Papilio-3bis6 genau an der richtigen Stelle an: „Die Förderung einer stabilen selbstbewussten Persönlichkeit und die zielgerichtete Stärkung der psychosozialen Gesundheit der Kinder sind Leitziele von Papilio – beides ist von größter Bedeutung“, erklärt Ansgar Funcke, der Vorsitzende der HLS. Die Koordinatorin für Suchtprävention der HLS, Regina Sahl, unterstrich das: „Aus wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir, wie sich süchtiges Verhalten entwickelt und dass man dieser Entwicklung entgegenwirken kann“. Bereits in der Kita gegen Sucht- und Gewalttendenzen zu arbeiten heiße also, Kinder in ihrer normalen Entwicklung zu unterstützen.

Spielerisch zu mehr Selbstvertrauen

Das Stück der Augsburger Puppenkiste rund um Paula und ihre emotionalen Koboldfreunde Freudibold, Heulibold, Zornibold und Bibberbold sei dabei nur ein Teil des Programms. Im täglichen Kita-Alltag würden weitere Maßnahmen hinzukommen. Besonders beliebt sei dabei der „Spielzeug-macht-Ferien-Tag“. Durch ihn sollen die Beziehungen der Kinder untereinander ausgebaut werden. Beim „Meins-deinsdeins-unser-Spiel“ würden Kinder spielerisch soziale Regeln und gegenseitige Unterstützung lernen.

Je früher die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder unterstützt werde, umso erfolgreicher können Verhaltensauffälligkeiten entgegengewirkt werden. Papilio leiste hierzu einen ganz entscheidenden Beitrag, erklärt Wolfgang Weiser von der Fachstelle für Suchtprävention. „Interessierte Einrichtungen können sich sehr gerne bei mir persönlich melden“, sagt Weiser. Er komme auch gerne für ein Kennenlerntreffen in die Kita, um das Programm ausführlich vorzustellen.

Von links: Regina Sahl, Hessische Landesstelle für Suchtfragen (HLS), Nicole Grün, Schulbezogene Jugendarbeit, Sandra Zimmer, AOK Hessen, Wolfgang Weiser, Papilio-Trainer bei der Fachstelle für Suchtprävention, und Katja Pfalzgraf, Papilio e.V., mit den Koboldfiguren der Geschichte „Paula und die Kistenkobolde“. Im Hintergrund die Puppenspieler der Augsburger Puppenkiste. Bild: Papilio / Dieter Kopper

Herbert Michel von der AOK sei von Papilio-3bis6 überzeugt. Kindergesundheit sei das zentrale Thema für die AOK Hessen. Das würden sie nicht zuletzt seit 2007 mit ihrer Initiative „Gesunde Kinder – Gesunde Zukunft“ deutlich machen. Papilio passe bestens dazu, weil es vielfach bewährt und evaluiert sei und weil die Kinder richtig viel Spaß daran haben würden. Das merken sie heute hier vor Ort und das sei einfach großartig anzusehen. Die AOK Hessen habe bislang 1,2 Million Euro in Papilio-3bis6 investiert. 2017 seien Papilio-Fortbildungsstipendien an 47 Erzieherinnen in neun hessischen Kitas vergeben worden.

Erwachsene stetig sensibilisieren

In Augsburg sei das Programm entwickelt und wissenschaftlich überprüft worden. Gemeinsam mit der Augsburger Puppenkiste veranstalte das Sozialunternehmen Papilio e.V. jene bundesweite Aufklärungskampagne, die jetzt auch nach Hessen führe. Katja Pfalzgraf, Trainerin und im Implementierungsteam bei Papilio e.V., zu den bisherigen Erfahrungswerten: „Insgesamt profitieren bereits über 138.000 Kinder durch mehr als 6.900 fortgebildete pädagogische Fachkräfte von dem Programm. Damit wir noch mehr Kinder in ihrer psychosozialen Gesundheit schon früh fördern können, ist es notwendig, die Erwachsenen in ihrer Verantwortung für die Zukunft der Kinder stetig zu sensibilisieren.“

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren