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Verein gegen die Genehmigung der geplanten drei Windkraftanlagen - Umsiedlung Rotmilan als SkandalSchöner Ausblick warnt vor Alibi-Erörterung bei Windpark Homberg II

ALSFELD (ol). Aus Sicht der des Vereins Schöner Ausblick e.V. gibt es zahlreiche Gründe, die gegen eine Genehmigung der geplanten drei weiteren Windenergieanlagen im Alsfelder Stadtgebiet Homberg II sprechen. Besonders die geplante Umsiedlung des Rotmilans sei ein Skandal. Außerdem warnt der Verein davor, dass der Erörterungstermin eine bloße „Alibiveranstaltung zur Demonstration von scheinbarer Bürgerbeteiligung“ werden könne.

Gegen eine Genehmigung sprechen außerdem, so aus der Pressemitteilung des Vereins,  fachliche Unstimmigkeiten in den Gutachten wie auch die Nichtberücksichtigung des Wespenbussards. „Das ist aus unserer Sicht schlampige Arbeit. Darauf basierend sollte keine Genehmigung erteilt werden“, erklärte die Vorsitzende des Vereins Schöner Ausblick e.V. Dr. Sachiko Scheuing.

Vor dem Hintergrund betrachte der Verein den für Juni geplanten eventuellen Erörterungstermin als absolute Selbstverständlichkeit und Notwendigkeit. Wichtig sei es für die Bürger in Alsfeld aber, dass dieser Termin „keine bloße Alibiveranstaltung zur Demonstration von scheinbarer Bürgerbeteiligung“ werde.

Stadt in der Pflicht, die Natur im Stadtgebiet zu schützen

Der Verein erinnere in diesem Zusammenhang an den letzten Erörterungstermin 2016 in Bezug auf die Elbenröder Dick. „Dieser Termin ist ein Alibitermin geblieben, weil ein Großteil der von uns eingebrachten Gutachten unzureichend bewertet und einbezogen wurde“, sagte Jörg Köhler, der stellvertretende Vorsitzende des Vereins. So seien beispielsweise die Gutachten des Projektierers zu den Themen Trinkwasser, Denkmalschutz und Lärm gegenüber den Gutachten des Vereins bevorzugt worden durch das Regierungspräsidium Gießen.

Auflagen, die aus dem Erörterungstermin resultierten, wie die aus den Fledermausgutachten erfolgten Auflagen, seien bis heute weitgehend unkontrolliert geblieben. Der Verein sei gerade dabei, seine Beobachtungen bezüglich der Auflagen zum Fledermausschutz und zum Thema Lärmbelastung zu dokumentieren und zu gegebener Zeit eine Beschwerde bei der Behörde einzureichen.

Aus diesen Gründen erwarte der Verein Schöner Ausblick von den Alsfelder Stadtverordneten, sich für das Stattfinden des geplanten Erörterungstermins einzusetzen. Darüber hinaus reiche es nicht, wenn die Stadt wie beim letzten Mal nur die Rolle eines passiven Beobachters einnehme. „Die Stadt als Anwalt der Bürger hat die Pflicht, alle Möglichkeiten zu nutzen, um die Natur in ihrem Stadtgebiet zu schützen und unversehrt zu lassen“, ergänzte die Vorsitzende.

Die Forderung: Auf ein ordnungsgemäßes Verfahren zu drängen

Dazu gehöre auch, daraufhin zu wirken, es möglichst allen Bürgern zu ermöglichen, an diesem Termin teilzunehmen. Dies sei mit dem derzeit geplanten Termin, am 19. Juni an einem Dienstag von 9 bis 18 Uhr für den allergrößten Teil der Bürger nicht möglich. Weiter heißt es in der Pressemitteilung die Erörterung müsse nach Empfinden des Vereins an einem Samstag oder Sonntag stattfinden, ansonsten sei der Begriff „Bürgerbeteiligung“ bereits hier „fragwürdig“.

Außerdem erinnert der Verein in der Pressemitteilung nochmal an den 7. Mai 2018. Bis zu diesem Datum lasse das Genehmigungsverfahren Einwendungen zu. Diesbezüglich fordere der Verein alle Bürger auf, vor allem aus Altenburg, Eifa und der Kernstadt Alsfeld wie aus der Gemeinde Schwalmtal, auf ein ordnungsgemäßes Verfahren zu drängen und Einwendungen gegen die aktuelle Genehmigungsvorlage zu machen.

Auch die Alsfelder Sozialdemokraten fordert den Magistrat in einem Antrag an die kommende Stadtverordnetenversammlung auf, auf das Zustandekommen des öffentlichen Erörterungstermins hinzuwirken. Am Donnerstag wird bei den Stadtverordneten über den SPD-Antrag abgestimmt.

3 Gedanken zu “Schöner Ausblick warnt vor Alibi-Erörterung bei Windpark Homberg II

  1. Ich bin grundsätzlich nicht gegen Windkraftenergie. Was aber zu viel ist, ist zu viel.

    Mal abgesehen davon, dass man eine Königsweihe als Zugvogel nicht einfach umsiedeln kann, halte ich es grundsätzlich für unverantwortlich weitere Windkraftanlagen in unsere Region zu bauen. Der gesamte Vogelsberg ist zugemüllt mit Propellerungetümen. Andere Städte, Gemeinden Kreise usw. gehören ebenfalls in die Pflicht genommen.

    Die Argumente von Herrn Köhler sind für mich plausibel und somit nachvollziehbar.

  2. Wo bleibt da die Bürgerbeteiligung? Nee, nicht irgendwo mit entscheiden. Wo denken Sie hin. Vor jedem REWE ist noch Platz / für unseren Flashmob-Einsatz! Man bestellt bei den Amigos einen Windrad-Song und dazu ne tolle Choreo: https://youtu.be/pEOBOBT17Bg?t=108 Und dann – ich muss verrückt sein – pack ich noch einen Standortmarketing-Slogan-Wettbewerb oben drauf. Beispiel: „Auf jedem Hügel ein Mast und drei Flügel – Windkraftvulkan Vogelsberg!“

  3. Bürgerbeteiligung ist im Vogelsbergkreis grundsätzlich als Alibi-Veranstaltung organisiert! Schöne Aussicht… Naturschutz… Sind Sie wirklich so naiv? Dann ab in Loriots Hundepädagogisches Institut. Da üben wir den Satz: Mein Hund fühlt sich ungesund im Vogelsberg ohne Winds-t-rom! Ho ho, hohoho… Sie werden das kennen.
    Sie wollen doch nicht ernsthaft einem moderneren Vogelsberg und dem GroKo-Standortmarketing im Wege stehen (siehe https://www.oberhessen-live.de/2018/04/22/fuer-einen-moderneren-vogelsberg/)? Storytelling, aus Erzählwelten Geschichten generieren… darauf kommt’s an. Und gäbe es einen besseren Geschichten-Generator als eine Windkraftanlage? Das IST der Generator par exelance! Hören Sie mal rein (https://youtu.be/a3Cv0sV3Gms?t=28)! Und jetzt sagen sie nur nicht, die WKA vor Ihrer Haustür mache nur Wahüahüahüahüahüa…

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