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Jahreshauptversammlung: Sponsoren und Eigenleistungen als wichtige Pfeiler für die VereinsfinanzenDer TV Storndorf zieht Bilanz

STORNDORF (ol). Es geht vielen Vereinen so: Von den Zuschauereinnahmen und Mitgliedsbeiträgen alleine können die Kosten für die laufenden Verpflichtungen nicht gestemmt werden. Ohne das Engagement von Sponsoren und treuen Vereinsmitgliedern sowie der Ausrichtung von eigenen Veranstaltungen oder der Stellung von Helfern bei Firmenveranstaltungen könnte auch der TV Storndorf den Spielbetrieb nicht finanzieren. Diesen Sachverhalt stellten sowohl der erste Vorsitzende Dieter Helm als auch der Rechner Armin Merkel in der Jahreshauptversammlung des Storndorfer Traditionsvereines heraus.

Helm konnte neben 28 Mitgliedern den Ehrenvorsitzenden Hermann Richtberg sowie Bürgermeister Timo Georg als Ehrengäste begrüßen. Georg überbrachte die Grüße der politischen Gremien, auch im Namen des Storndorfer Ortsvorstehers Dieter Boß, der in Personalunion auch das Amt des Vorsitzenden der Schwalmtaler Gemeindevertretung ausübt. In der Pressemitteilung des Vereins heißt es außerdem, der Bürgermeister zeigte sich erfreut über die zahlreichen und vielfältigen Angebote des Vereins.

Er führte aus, dass bei der Sanierung der Turnhalle in Storndorf gute Ergebnisse erzielt worden seien, insbesondere durch das Abhängen der Decke habe sich die Akustik stark verbessert. Die geplante Aufarbeitung des Bodens sei leider aus Instabilitätsgründen nicht möglich gewesen. Somit müsse der über 60 Jahre alte Fußboden komplett erneuert werden.

Entsprechende Mittel für den neuen Unterbau seien bereits umgeschichtet worden. Die geplante Hangbefestigung am Sportplatz werde daher vorläufig nur auf das Nötigste beschränkt. Bezugnehmend auf den Sportbetrieb merkte er an, dass er aktuell durch seinen Sohn hautnah mitbekomme, dass im Jugendbereich Fußball trotz der Unterstützung der Eltern weitere Betreuer gesucht würden. Abschließend bedankte sich Georg für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im vergangenen Jahr, wünschte dem Verein für die Zukunft weiterhin alles Gute und bot auch zukünftig unbürokratische Hilfen durch die Gemeinde an.

Renovierung der Sanitäranlagen als nächstes Projekt

Der Verein engagiere sich zur Generierung von dringend benötigten Mitteln bei den Hausmessen der Firmen Stehr Baumaschinen und Finnsa/Alsfeld, dem Oktoberfest der Ideenschmiede von Jürgen Stehr, bei einer im Sportlerheim abgehaltenen Verkaufsveranstaltung sowie dem traditionellen Storndorfer Glühweinfest der SG Schwalmtal. Außerdem soll wieder ein sehr gut besuchtes Schlachtessen im Dorfgemeinschaftshaus in Vadenrod stattgefunden haben, das  – wie in den Jahren zuvor – nur durch den immensen Einsatz des Vereinsmitgliedes Arnold Klein möglich wurde. Vorsitzender Helm bedankte sich bei Klein mit einem kleinen Präsent. Dieses Schlachtessen habe für die Vereinsfinanzen des TV Storndorf große Bedeutung, weil Karl-Heinz Hildebrand – traditionell – nicht nur das Schlachtwein spende, sondern auch noch die Kosten für den Metzger übernehme.

Einen geldwerten Vorteil stellen natürlich auch Eigenleistungen teil, da sie die Ausgaben für Fremdleistungen deutlich minimieren. In 2017 wurde die Renovierung des Sportlerheimes fortgesetzt: Im Schiedsrichterraum wurde die Dusche komplett saniert, Karl-Heinz Hildebrand baute ein Regal für Trikotkoffer und andere Utensilien ein und die Außentür zum Schiedsrichterraum wurde erneuert. Für dieses oder nächstes Jahr würden die Renovierung der Sanitäranlagen auf der Agenda stehen, sowie die schon lange geplante Betonierung eines Grasschnittlagerplatzes.

Bericht aus den Abteilungen Fußball

Die Fußballdamen des Vereins haben erneut das Problem, ohne Trainer auszukommen zu müssen. Nachdem der langjährige Betreuer Thorsten Seipp im Sommer seinen Tätigkeit aufgegeben hatte, konnte dank des unermüdlichen Einsatzes des Vorsitzenden Ersatz gefunden werden, doch auch von dem trennte man sich nach der Hinrunde einvernehmlich, weshalb man jetzt wieder auf Trainersuche sei.

Als Interimslösung werde das Training derzeit von Jessica Lehmann und der Sprecherin der Mannschaft, Michelle Specht geleitet. Beide betreuen die Mannschaft auch bei den Spielen. Im Hintergrund würden sie etwas Unterstützung durch Thorsten Seipp erfahren. „Die Vorbereitung auf die Restrunde laufe ganz gut und man hoffe, dass jetzt bald die restlichen Spiele stattfinden können, dann hoffentlich mit ein paar mehr Siegen als in der Hinrunde, in der man lediglich zwei Siege erreicht habe. Wie und ob es im Sommer weitergehen könne, sei derzeit vollkommen offen“, führte Specht in ihrem Bericht aus.

Thomas Hildebrand, Abteilungsleiter im Bereich Herren-Fußball, hob anerkennend hervor, dass das Reserveteam der SG Schwalmtal bei den Hallenkreismeisterschaften überraschend den Titel gewonnen hat. Das bedeute den ersten Titelgewinn für eine Mannschaft der im Jahre 2000 gegründeten Spielgemeinschaft, zu der neben Storndorf noch Hopfgarten und Brauerschwend gehören. Die erste Mannschaft sei bei dem Hallenwettbewerb nach guter Vorrunde noch abgefangen worden und habe knapp die Endrunde verpasst, während die Alten Herren einen guten vierten Platz hätten belegen können. In der Spielrunde 2016/2017, in der die SG insgesamt 54 Spieler einsetzte, habe die erste Mannschaft einen guten 5. Tabellenplatz erreicht. Von dem Abschneiden der Reservemannschaft, die nur auf den 11. Platz gekommen sei, zeigte sich Hildebrand ein wenig enttäuscht. Zum Schluss seines Berichtes dankte er den zahlreichen Helfern sowie den Schiedsrichtern für ihre Arbeit.

Bericht aus den Abteilungen Tennis und Kinderturnen

In Vertretung für die verhinderten Abteilungsleiter Ulrich Georg und Mechthild Stier trug Michael Schlosser den Bericht für die Tennisabteilung vor. In einer Abteilungsversammlung zu Beginn des Jahres seien Möglichkeiten einer Sanierung des Tennisplatzes besprochen und Angebote von Firmen eingeholt worden, die von der monetären Seite her nicht sehr günstig gewesen seien. Die Bereitschaft zur Erbringung von Eigenleistungen sei sehr gering. Es sei deswegen zu befürchten, dass die Abteilung geschlossen werden müsse, zumal Ulrich Georg aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als „Abteilungsleiter Tennis“ zurücktreten wolle. Interesse für den Tennissport bestehe allerdings weiterhin.

Für das Kinderturnen berichtet Andrea Steuernagel-Yavasoglu, dass für über 30 Turnzwerge und Turnfrösche wieder wöchentliche Turnstunden stattfänden. Derzeit würden die Turnstunden aufgrund der Renovierung der Turnhalle im großen Sall des DGHs abgehalten. Man hoffe aber, bald wieder in die neusanierte Turnhalle umziehen zu können.

Wandern, Walken und der Kassenbericht

Gerhard Krupa berichtete aus der Wanderabteilung. Die Wandergruppe sei nach wie vor aktiv und man treffe sich unter anderem alle vier Wochen zum Stammtisch in der Grillhütte. Am Himmelfahrtstag habe eine von Lothar Dymianiw und Bernd Georg geführte Wanderung auf einem Teilstück des Panorama-Rundwanderwegs stattgefunden, zu der sich erfreulicherweise über 80 Wanderer eingefunden hätten. Auch für dieses Jahr sei eine Himmelfahrswanderung geplant. Die traditionelle Mehrtagesfahrt im Juni des letzten Jahres habe nach Fulpmes im Stubaital geführt. Dieses Jahr stehe als Reiseziel das aus einer früheren Fahrt bekannte Percha bei Bruneck/Südtirol auf der Agenda. Selbstverständlich habe man ein neues Programm ausgearbeitet.

Den Reigen der Rechenschaftsberichte aus den Abteilungen schloss Silvia Klein für die Walking-Gruppe. Weiterhin würden sich jeden Montag bis zu 14 Walkerinnen treffen, um kleinere Runden innerhalb und rund um Storndorf zu drehen. Ergänzend wolle sich zukünftig Ingrid Stiehler einbringen und ebenfalls Walking für Vereinsmitglieder und andere Interessierte anbieten.

Armin Merkel legte den Kassenbericht für das Rechnungsjahr 2017 vor. Die Bilanz weise erfreulicherweise erneut einen Gewinn aus, der zum größerenTeil aus Spenden und den bereits erwähnten Aktivitäten resultiere. Kassenprüfer Manfred Steuernagel berichtete, dass die Kasse von ihm und Helmut Steuernagel am 28. Februar geprüft worden sei und bescheinigte dem Rechner eine ordnungsgemäße und korrekte Kassenführung, worauf dem Rechner und dem gesamten Vorstand die beantragte Entlastung einstimmig erteilt wurde. Turnusgemäß bleibt Helmut Steuernagel ein weiteres Jahr als Kassenprüfer im Amt. Als zweiter Prüfer wurde Ernst Richtberg hinzugewählt.

Ehrungen für 25 und 40 Jahre Mitgliedschaft

Für 25 Jahre beitragspflichtige Mitgliedschaft im Verein waren lediglich zwei der neun zu ehrenden Mitglieder anwesend. Michael Schlosser und Armin Merkel erhielten jeweils eine Ehren-Urkunde und ein kleines Präsent. Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhielt Silvia Klein ebenfalls eine Ehren-Urkunde sowie ein Präsent. Mechthild Stier war verhindert, sie hatte sich entschuldugt.

Würde man zur Beurteilung eines Vereines lediglich die Zahl der Teilnehmer bei der Generalversammlung und der Ehrungen heranziehen, würde der TV Storndorf, wie so mancher andere Verein auch, schlecht abschneiden. Der Verein habe knapp über 400 Mitglieder, 28 davon haben sich auf den Weg in das Sportlerheim gemacht, viele der zu Ehrenden erschienen nicht. Ein Trend, der schon lange anhalte. Pessimismus sei angesichts der vielen ehrenamtlichen Helfer dennoch nicht angesagt. Vielleicht müsse man nur an dem „Format Generalversammlung“ etwas ändern, die Attraktivität erhöhen. Aber wie? Patentrezepte gebe es nicht. Deswegen solle das Motto lauten: Gute Ideen seien gefragt, packe man es an.

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