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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr ArnshainBenjamin Cloos zum Oberfeuerwehrmann befördert

ARNSHAIN (ol). Ein ausführlicher Jahresrückblick stand am Samstagabend im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr in Arnshain. Wie der Vorsitzende Udo Brosig informierte, konnte der 144-köpfige Feuerwehrverein im Vorjahr fünf neue Mitglieder verzeichnen. Seinem Jahresbericht war zu entnehmen, dass der Verein für die Förderung der Feuerwehr und das Zusammenleben in dem Kirtorfer Stadtteil sehr aktiv war.

So veranstalteten die Feuerwehrleute unter anderem ein Flutlichtrodeln, unterstützten die örtliche Faschingsveranstaltung sowie weitere Feste und richteten mit den Landfrauen zusammen eine Adventsausstellung im Gerätehaus aus. „Die Feuerwehr zeichnet die Gemeinschaft im Ort aus“, so Brosig. Bei der Pflege der Freundschaft mit benachbarten Feuerwehren zeigten sich die Arnshainer engagiert, so gab es unter anderem Besuche in Neustadt, Bernsburg und Wasenberg. Großer Andrang herrschte beim eigenen Grillfest, dass in diesem Jahr am 11. und 12. August wiederholt wird. Um die Arbeit der Feuerwehr der Öffentlichkeit zu präsentieren, wurde eine Webseite veröffentlicht.

Umfangreich fiel die Unterstützung der aktiven Feuerwehrleute durch den Förderverein aus, so wurden Ausrüstung für die Brandbekämpfung, ein Notebook für Schulungszwecke und neue Möbel für den Jugendfeuerwehrraum beschafft. Dem Bericht von Kassenverwalter Ralf Mest war zu entnehmen, dass Einsatzabteilung und Jugendfeuerwehr vom Feuerwehrverein mit mehr als 2.700 Euro unterstützt wurden. Zum neuen Kassenprüfer wurde Henning Eckstein gewählt.

1422 ehrenamtlich Stunden, davon 812 Ausbildungsstunden

Wehrführer Sascha Schmidt resümierte die Stärke der Einsatzabteilung, die derzeit 31 Feuerwehrleute zählt. Im Jahr 2017 waren sieben Einsätze zu verzeichnen, die sich in drei Brände und vier Hilfeleistungen gliederten. Dazu gehörten Wohnungsbrände, ein Unfall mit Kohlenmonoxid-Gas sowie ein Unwetter, das eine etwa zwanzig Zentimeter dicke Hagelschicht über die Ortsstraßen verteilte. Im Einsatz waren die Feuerwehrleute auch zur Absicherung der Laternenumzüge in Arnshain und Kirtorf sowie bei Räumungsübungen. Insgesamt 1422 ehrenamtliche Stunden wurden von den Brandschützern geleistet, darunter 812 Stunden für Ausbildungen. Auf Kreisebene wurden fünf Lehrgänge absolviert, an der Landesfeuerwehrschule zwei Lehrgänge. Unter den acht Atemschutzgeräteträgern der Wehr befindet sich die einzige Feuerwehrfrau der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kirtorf mit dieser Ausbildung.

Im Vorjahr intensivierte man die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Übungen mit den Feuerwehrleuten aus Bernsburg. Bei einigen Großübungen machten die Arnshainer Helfer zudem mit, sei es bei einer Katastrophenschutzübung in Wasernberg, einer Übung mit einer 450 Meter langen Schlauchleitung in Bernsburg oder der sogenannten „Blauen-Eck-Übung“ in Wahlen. Mit dem Kirtorfer DRK trainierte man die Erste Hilfe, besonders die Herz-Lungen-Wiederbelebung unter dem Einsatz von medizinischen Schockgebern. Bei Ortsbegehungen in einem örtlichen Veranstaltungszentrum und einem Seniorenheim erhielt die Einsatzabteilung Ortskenntnis für den Ernstfall. Mit dem Rüstwagen der Feuerwehr in Neustadt wurde die technische Unfallrettung trainiert. Gerätewart Robert Engel berichtete von viel Arbeit aufgrund viel neuer Ausrüstung, insgesamt 250 Stunden wurden für die Pflege und Wartung aufgebracht.

Jugendfeuerwehr mit 17 Mitgliedern

Jugendwartin Susann Korell teilte in ihrem Bericht mit, dass die Jugendfeuerwehr nach zwei Neuzugängen derzeit 17 Mitglieder zählt. Ein Jugendlicher konnte in die Einsatzabteilung wechseln. Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung gab es einige Aktionen, zu denen unter anderem das Einsammeln der ausgedienten Weihnachtsbäume sowie ein Tanzauftritt am Fasching zählten. Der Jugendraum der Nachwuchsbrandschützer wurde im Vorjahr renoviert und neu möbliert. Insgesamt wurden 73 Stunden Jugendarbeit geleistet. Zur Entlastung der Jugendwartin wird ein Stellvertreter gesucht. In der Kinderfeuerwehr werden drei Kinder aus Arnshain gezählt.

Der Sprecher der Ehren- und Altersabteilung Manfred Cloos informierte über die Unternehmungen der 24 Feuerwehrsenioren. So gab es unter anderem einen gemütlichen Nachmittag in Gleimenhain, der in diesem Jahr am 11. März in Heimertshausen erneut stattfinden soll. Die Abteilung unterstützte den Feuerwehrverein, die Einsatzabteilung und die Jugendfeuerwehr immer wieder. Bei einer Übung zur Unfallrettung informierte man sich über die schweren hydraulischen Einsatzgeräte. „Beim Anheben hat man gemerkt, dass das für das hohe Alter nichts mehr ist“, sagte Cloos. Für 25-jährige Mitgliedschaft im Feuerwehrverein wurden Karl-Heinz Gonder, Wolfgang Kohn, Jürgen Krohn, Rainer Cloos und Walter Simon geehrt. Die Beförderung zum Oberfeuerwehrmann erhielt Benjamin Cloos.

Feuerwehr soll Nass-Trocken-Sauger und Atemschutzgeräte bekommen

Ortsvorsteher und Stadtverordnetenvorsteher Dieter Wössner hob in einem Grußwort die städtischen Investitionen im Rahmen des Haushalts für die Feuerwehr sowie den Ort Arnshain hervor. So sollen unter anderem das Dach des Gerätehauses für rund 20.000 Euro und das Dach der alten Schule für rund 75.000 Euro repariert werden. Zudem soll das Dorfgemeinschaftshaus für rund 80.000 Euro barrierefrei renoviert werden. Zu den Förderungen im Rahmen des integrierten kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) teilte er mit, dass im gesamten Stadtgebiet nach 56 Anträgen Landesfördergelder in Höhe von rund 750.000 Euro für private Investitionen flossen.

„Man sieht, dass das Land Hessen etwas für den ländlichen Raum unternimmt“, sagte Wössner. An Ausrüstung für die Feuerwehr im Stadtgebiet sollen Nass-Trocken-Sauger und Atemschutzgeräte beschafft werden, zudem ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank für den Stadtteil Ober-Gleen. Zu den Diskussionen um eine mögliche Gemeindefusion mit Antrifttal teilte er mit, dass es noch Bürgerversammlungen und einen Bürgerentscheid geben soll.

85 Einsätze im vergangenen Jahr – 32 Brände und 48 Hilfeleistungen

Stadtbrandinspektor Heino Becker resümierte die Situation der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Kirtorf mit ihren 167 aktiven Feuerwehrleuten in sieben Einsatzabteilungen. Darunter befinden sich 68 ausgebildete Atemschutzgeräteträger. Die Zahl der absolvierten Lehrgänge bezifferte er im Vorjahr auf 23 Stück. Zu insgesamt 85 Einsätzen im Stadtgebiet wurden die Feuerwehrleute im Jahr 2017 alarmiert, die sich in 32 Brände, 48 Hilfeleistungen, 4 Brandschutzerziehungen und einen Brandsicherheitsdienst gliederten. Bei den Einsätzen wurden eine Person gerettet und sieben Patienten betreut. Die Ausrückezeit lag in der Regel bei zwei Minuten. Als besonderen Einsatz bezeichnete der Stadtbrandinspektor einen Unfall mit Kohlenmonoxid-Gas, bei dem es fünf Verletzte gab.

Die Stadt Kirtorf will nun für jedes Feuerwehrfahrzeug ein Warngerät für Kohlenmonoxid beschaffen. Am ersten Januar sei ein neuer Bedarfs- und Entwicklungsplan in Kraft getreten, der die Beschaffung von vielen neuen Einsatzfahrzeugen vorsehe. Im Vorjahr wurde für den Erhalt des Brandschutzes und die allgemeine Hilfe rund 122.000 Euro von der Stadt Kirtorf investiert. So gab es unter anderem einen Anbau für das Gerätehaus in Wahlen, einen neuen Mannschaftstransportwagen in Kirtorf und insgesamt 30 neue Flammschutzanzüge für die Atemschutzgeräteträger. „Wir ziehen im Wehrführerausschuss mit 22 Leuten an einem Strang“, sagte Becker. Ausdrücklichen Dank richtete er an die Familien und Arbeitgeber der Feuerwehrleute sowie Kommunalpolitik und Stadtverwaltung für die Unterstützung der Feuerwehr.

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