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Jahreshauptversammlung der Alsfelder Feuerwehreinsatzabteilung Elbenrod/HattendorfTimo Becker zum Hauptfeuerwehrmann befördert

HATTENDORF (ol). Im Amt bestätigt wurde am Samstagabend die Wehrführung der Alsfelder Feuerwehreinsatzabteilung Elbenrod/Hattendorf. Sowohl Wehrführer Maik Wagner als auch sein Stellvertreter Georg Kalbfleisch wurden im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Hattendorfer Feuerwehrvereins einstimmig wiedergewählt. Dessen Vorstand wurde ebenfalls neu gewählt und wird nach wie vor von Harald Becker und Maik Wagner als sein Stellvertreter angeführt.

Neu in das Amt gewählt wurde Kassierer Ralf Wagner, der die Nachfolge von Volker Ochs antritt. Ochs bleibt dem Vorstand nach seiner Wahl als Beisitzer erhalten, zu weiteren Beisitzern wurden Markus Guntermann und Christian Kurz wiedergewählt. Im Amt bestätigt wurde Schriftführer Timo Becker. Zum Kassenprüfer wurde Matthias Schmidt gewählt. Die einzige Beförderung des Abends wurde Timo Becker zuteil, ihm wurde der Dienstgrad des Hauptfeuerwehrmannes zugesprochen.

Im Jahresrückblick des 141-köpfigen Feuerwehrvereins in Hattendorf resümierte der Vorsitzende Becker eine schwierige Situation bei der Anzahl der Mitglieder, auch wenn ein neues Mitglied begrüßt werden konnte. „Neuzugezogene sind meist unentschlossen, ob sie dem Feuerwehrverein beitreten sollen“, sagte der Vorsitzende. Aus seiner Sicht ist der Sinn und Zweck eines Feuerwehrvereins in der heutigen Zeit nicht mehr allgegenwärtig, gleiches gelte für den aktiven Feuerwehrdienst. Er stellte aber auch fest, dass der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr heute einem zweiten Beruf gleichzusetzen sei. „Viel Ausbildung ist nötig, die meist in der Freizeit aber auch mit Urlaubstagen absolviert wird“, so Becker.

Für junge Leute sei es daher schwer, aktiv in der Feuerwehr mitzumachen. Zudem führte er an, dass nicht mehr jeder Arbeitgeber für eine problemlose Freistellung vom Arbeitsplatz sorge. Dahingehend forderte er mehr Unterstützung von der Kommunalpolitik ein. Kritisch merkte er an, dass das Gerätehaus und die Einsatzfahrzeuge in die Jahre gekommen seien. Ergänzt wurde der Jahresrückblick durch Schriftführer Timo Becker, der unter anderem vor einer geselligen Wanderung berichtete.

Insgesamt 994 Ehrenamtliche Stunden für die Feuerwehren

Wehrführer Maik Wagner informierte die Versammlung über die Tätigkeiten der 25-köpfigen Einsatzabteilung, die ein Zusammenschluss von Feuerwehrleuten aus Elbenrod und Hattendorf ist. Sie wird von jeweils einem Feuerwehrverein in Elbenrod und Hattendorf unterstützt. Laut Wagner wurden insgesamt 994 ehrenamtliche Stunden geleistet, darunter 248 Stunden für Lehrgänge und 580 Stunden für Ausbildung. Zu den besonderen Übungen zählten eine Forstrettung sowie der Einsatz von Atemschutzgeräten zur Menschenrettung. Auf Kreisebene absolvierten die Feuerwehrleute sechs Lehrgänge, unter anderem zur technischen Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen. Im Vorjahr wurden die Brandschützer zu einem Einsatz alarmiert, dabei stand ein Traktor lichterloh in Flammen.

Zusätzlich zum Feuerwehrdienst kümmerten sich die Mitglieder der Einsatzabteilung um die Reinigung der örtlichen Senkkästen und halfen beim Laternenumzug mit. Auch auf Stadtebene zeigten sie sich aktiv, unter anderem mit der Übernahme von Diensten bei der Einweihung der neuen Feuerwache. Dem Kassenbericht von Volker Ochs war zu entnehmen, dass der Feuerwehrverein die Einsatzabteilung mit mehr als 500 Euro unterstützte. Eine Jugendabteilung ist derzeit nicht aktiv.

Die Wehrführung Elbenrod/Hattendorf mit dem Vorstand des Feuerwehrvereins von Hattendorf. Foto: privat

Fünf neue Einsatzfahrzeuge für dieses Jahr geplant

Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer dankte den Feuerwehrleuten aus Elbenrod und Hattendorf für ihr Engagement. „Rund 1.000 Dienststunden machen den Dienst zum Schutz der Bevölkerung deutlich“, sagte Schäfer. Er hob aber auch die kulturelle Bedeutung des Feuerwehrvereins für das Dorf hervor. Zur Gesamtsituation der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Alsfeld informierte Schäfer, dass derzeit 490 Aktive gezählt werden. Darunter 44 Kinder, 61 Jugendliche und 48 Musiker. Bei 261 Einsätzen retteten die 333 Feuerwehrleute insgesamt 13 Menschenleben und leisteten rund 3.900 Dienststunden. „Das Service-Denken ist in der Bevölkerung gestiegen“, stellte der Stadtbrandinspektor zum Einsatzaufkommen fest.

Für dieses Jahr kündigte er die Beschaffung von insgesamt fünf neuen Einsatzfahrzeugen an. Rückblickend hob er die hohen Investitionen in die Schutzkleidung aller Feuerwehrleute im Stadtgebiet hervor. „Jeder der Arbeit am Nächsten leistet, soll anständige Schutzkleidung und Ausrüstung bekommen“, erklärte Schäfer. Dahingehend sagte er auch, dass ein neues Gerätehaus für die Feuerwehreinsatzabteilung Elbenrod/Hattendorf in Planung sei. Er machte jedoch deutlich, dass für Förderungen im Brandschutzwesen eine gute und qualifizierte Personalstärke nötig ist. Dahingehend lobte er das Engagement der Wehrführung vor Ort.

Heilbronn: „Von den Feuerwehrleuten in Elbenrod und Hattendorf wurde viel geleistet“

Der stellvertretende Stadtverordnetenvorsteher Heinz Heilbronn sprach deutliche Anerkennung für die Leistungen im Ehrenamt aus. „Von den Feuerwehrleuten in Elbenrod und Hattendorf wurde viel geleistet“, sagte Heilbronn. Er hob dazu die familiäre Unterstützung hervor, die den Ehrenamtlichen den Rücken stärke. „Nicht nur der Brandschutz und die allgemeine Hilfeleistung, sondern auch die Stärkung des dörflichen Miteinanders wird durch das Ehrenamt gefördert“, ergänzte der Stadtverordnetenvorsteher in Vertretung. Aus seiner Sicht könne daher das ehrenamtliche Engagement nicht hoch genug geschätzt werden, denn mit ihm stehe und falle die Kultur. „Zu jeder Tageszeit und zu jeder Nachtzeit stehen freiwillige Feuerwehrleute für den Einsatz bereit, im Ernstfall werden sie vom einen auf den anderen Moment aus dem geregelten Tagesablauf herausgerissen“, erklärte Heilbronn.

Hattendorfs Ortsvorsteher Norbert Hahn sprach von einem gut geregelten Feuerwehrverein in Hattendorf. Im Hinblick auf das gemeinschaftliche Leben im Ort sprach er von einem Wandel. „Das Dorfleben wird durch die Berufswelt öfters nur noch am Wochenende gelebt“, sagte Hahn. Im Hinblick auf das sinkende Engagement für den aktiven Feuerwehrdienst merkte er an, dass eine Reaktivierung des Zivildienstes oder der Wehrpflicht in Form des Ersatzdienstes den Feuerwehren dienlich wäre. Elbenrods Ortsvorsteherin Sabine Lerch hob die vielen Unwettereinsätze der Feuerwehrleute in den vergangenen Jahren hervor. Sie kündigte an, dass der Ortsbeirat die Feuerwehrleute demnächst bei einem Übungsdienst besuchen und sich informieren möchte.

Pfarrer Stefan Wagener dankte den Feuerwehrleuten für ihren Dienst am Nächsten und bot seine Unterstützung in der Seelsorge an. Für den Weg zum Einsatz gab er den Feuerwehrleuten Psalm 115 Vers 12 zur Stärkung mit auf den Weg: Der Herr denkt an uns und segnet uns. Eudorfs Wehrführer Tobias Merle dankte in einem Grußwort für die gute Zusammenarbeit und kündigte für den 3. Mai eine gemeinschaftliche Übung an. Elbenrods Feuerwehrvereinsvorsitzender Martin Lang regte eine gemeinschaftliche Jahreshauptversammlung der beiden Feuerwehrvereine an. „Dann wächst die Feuerwehr besser zusammen“, erklärte Lang.

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