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„Eine Portion Gutes“ im Advent – Weihnachtsaktionen an der Albert-Schweitzer-SchuleWie man ein Weihnachtsengel wird

ALSFELD (ol). Ist der Advent die besinnlichste Zeit im Jahr oder eher die hektischste? Nehmen sich Eltern Zeit für eine ruhige Stunde am Abend mit einem Lied oder einer Geschichte oder hecheln alle irgendwelchen Terminen und Einkaufslisten hinterher? Wo ist der adventliche Gedanke von dem Guten, das man tun kann, verlorengegangen und was kann man eigentlich tun, um ihn wiederzufinden? Diesen Fragen gingen die Schüler der Alsfelder Albert-Schweitzer-Schule nach.

In der Pressemitteilung der Schule heißt es, diese Fragen hat Schulpfarrerin Katja Dörge gemeinsam mit dem Religionsteam an der Albert-Schweitzer-Schule für ihre Schülerinnen und Schüler zusammengestellt und hilft ihnen mit einer interessanten Aktion pro Woche, ein wenig auf weihnachtliche Gedanken zu kommen.

Ein Nikolaussack voller Anregungen um Gutes zu tun, bot in der ersten Adventswoche viele Anhaltspunkte. Wer einen Zettel zog, bekam eine Tagesaufgabe für seine „Portion Gutes“ gestellt. Diese Aufgabe sollte er dann so oft wie möglich an diesem Tag erfüllen und zählen, wie oft es ihm gelungen ist. Kleine Wettbewerbe mit den Mitschülern um die Position desjenigen, der die meisten Erfüllungspunkte hatte, waren durchaus erwünscht. Schließlich kann man nie genug Gutes tun – am besten natürlich täglich. Dabei waren so schöne Aufgaben wie einem Mitschüler bei einer Sache helfen, die er nicht richtig verstanden hat, einen Streit schlichten oder jemanden zum Lachen bringen.

In der ersten Woche ging es darum, gute Taten aus dem „sozialen Sack“ zu ziehen und umzusetzen. Schulpfarrerin Katja Dörge erklärte das Procedere. Foto: Schlitt/Hillebrand

Woche 2: Weihnachtszeit als Fest des Gebens

In der zweiten Woche ging es an das Schenken: die Weihnachtszeit als ein Fest des Gebens. Die Schülerinnen und Schüler konnten von zuhause Dinge mitbringen, die sie nicht mehr brauchten oder wollten, sie auf dem Geschenketisch ablegen und sich dafür einen anderen Gegenstand nehmen, den ein Mitschüler dort gelassen hatte. Auch dieses Angebot wurde gut angenommen, berichtet die Schulpfarrerin, die sich den Höhepunkt der Aktion für die letzte Woche aufgehoben hat. In der Woche vor Weihnachten schließlich ging es um Engel.

„Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel…“ Dieses Gedicht von Max Feigenwinter inspirierte Dörge und das Religionsteam dazu, den Kindern und Jugendlichen zu sagen, dass jeder Mensch für andere ein Engel sein kann. „Es gibt da dieses Foto von einem kleinen Kind in einem Slum, das durch Dreck und Elend als Engel geht“, sagte die Pfarrerin. „Dieses Bild stand Pate für die Aktion ‚Weihnachtsengel 2017‘, an der viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte an mit Begeisterung teilgenommen haben.“

Die Schülerinnen und Schüler sollen für sich und andere Engel sein und einen Wunsch aufschreiben, den sie gerne erfüllen würden, wenn sie Engel wären. Doch das ist nicht alles: Gemeinsam mit dem Kunst-Leistungskurs der Q3 haben die Pädagogen riesige Engelsflügel gebastelt, mit deren Hilfe die Schülerinnen und Schüler sich tatsächlich wie Engel fühlen können. Mit ihren Wünschen stellen sie sich vor die großen Schwingen, machen ein Foto von sich und ihrem Wunsch und senden es an eine eigens dafür eingerichtete E-Mail-Adresse. Auf der Website der Schule wird diese Aktion schließlich publik gemacht.

Viele Wünsche haben die Schülerinnen und Schüler mitgebracht – von global bis privat, allgemein bis konkret. Foto: Schlitt/Hillebrand

Aktion fand großen Zuspruch bei den Schülern

„Gerade diese Aktion findet großen Zuspruch“, berichtete Dörge. „Die Schülerinnen und Schüler formulieren viele verschiedene Wünsche und Botschaften: globale Wünsche, die die ganze Welt besser machen können, genauso wie kleine, private, die in ihrem nächsten Umfeld wirksam werden könnten.“ Scheu vor der Kamera haben die jungen Leute dabei nicht – in Zeiten von Selfie, Instagram und WhatsApp sind sie es gewohnt, Fotos von sich zu machen und auch zu veröffentlichen. Umso schöner, wenn es dann einem sinnvollen Zweck dient. „Die Auseinandersetzung mit dem Wunsch, den man als Engel gerne umsetzen möchte, führt bei vielen Teilnehmenden dazu, dass sie sich wirklich überlegen, was sie selbst tun könnten, damit ihr Engelswunsch Realität werden kann“, freute sich die Pfarrerin, die sich von der Begeisterung der Schülerinnen und Schüler hat anstecken lassen.

An beiden Schulstandorten haben diese Aktionen in der Adventszeit stattgefunden. Auf die Fotos auf der Website darf man sich jetzt schon freuen!

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