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Regionale Ergebnisse und ReaktionenBundestagswahl: SPD enttäuscht, CDU freut sich auf neue Koalition

REGION (jal/ls). GroKo, Schwarz-Gelb oder Jamaika? Heute ist der Tag der Entscheidung: Wie hat Deutschland gewählt? Und vor allem: Ziehen die Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Gießen-Alsfeld in den Bundestag ein? Wie stark wird die AfD vertreten sein? Oberhessen-live berichtet von den Ergebnissen und der Stimmung in den verschiedenen Parteien der Region.

 

Swen Bastian, der Vorsitzende des SPD Vogelsberg ist aktuell in Berlin. Oberhessen-live hat ihn telefonisch im Willy-Brandt-Haus erwischt. „Natürlich ist die Stimmung hier entsprechend der ersten Prognosen nicht so gut. Es wird darüber diskutiert, wie es weiter geht und was ich so bislang mitbekommen habe hier, geht man in die Opposition und sieht in der Großen Koalition keine Chance. Die SPD will versuchen, aus der Opposition heraus konstruktive Arbeit zu leisten“, erklärte er.

Bei der CDU-Wahlparty in der Alsfelder Kneipe Gemütlichkeit war die Stimmung gut, aber nicht euphorisch, als die ersten Ergebnisse über die Fernseher flackerten. Mit einem Sieg der Union hatten sie hier gerechnet, sagt Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule. Doch dass die Union genau so wie die SPD Verluste habe einstecken müssen, sei eine „bittere Niederlage“. „Das enttäuscht mich schon“, sagte Paule weiter.

Schuld an dem schlechten Abschneiden der Union sei auch die Flüchtlingsfrage und die „Rhetorik der AfD, die auf blinden Populismus setzt und die Ängste der Menschen ausnutzt und Parolen hoffähig gemacht hat, die wir seit 70 Jahren in diesem Land nicht mehr gehört haben.“

Für den parlamentarischen Betrieb erwarte er durch die AfD wenig Behinderungen, denn in den Länderparlamenten, wo die AfD bereits Einzug gehalten habe, habe sie sich schließlich selbst zerfleischt, sagte Paule.

So wie es aussieht stehen die Zeichen gerade auf einer sogenannten Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen. „Das wäre nur gut für uns“, sagte Franz-Josef Kreuter von der CDU Antrifttal. Er erhoffe sich davon einen frischen Wind. Auf die Nachfrage, welche Politikfelder dieser frische Winde wohl genau betreffe, sagte Kreuter: „Darüber habe ich mir noch gar nicht genau Gedanken gemacht.“

Udo Ornik, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Vogelsberger Kreistag, freut sich ebenfalls auf eine Jamaika-Koalition, die mit der AfD im Bundestag den „Kampf gegen Rechts“ auszutragen habe. Eine gemeinsame Regierung von Union, SPD und Grünen ist bislang relativ außergewöhnlich. Für Ornik ist das allerdings kein Problem. „Als Grüner muss man offen sein für neue Dinge“, findet er.

Dass seine Partei das Ziel verfehlt habe, drittstärkste Kraft zu werden, findet Ornik nicht tragisch. „Wen interessiert das noch, wenn man in der Regierung sitzt“, findet er. Die SPD sei für ihn „seit einigen Jahren schon eine abgehalfterte Partei.“ Ornik findet es daher gut, „dass sie jetzt mal in die Opposition muss.“

Michel Riese von den Linken im Kreistag denkt nicht, dass die Grünen wichtige Themen in der Koalition setzen werden können – genauso wie die CSU. „Das wird Schwarz-Gelb mit Anhängsel. CDU und FDP werden den Ton angeben“, sagte er. Zur alten und sehr wahrscheinlich auch neuen Kanzlerin sagte Riese: „Hut ab vor Angela Merkel – die muss die jetzt alle unter einen Hut bringen.“ Das Ergebnis der AfD habe ich nicht sonderlich geschockt

3 Gedanken zu “Bundestagswahl: SPD enttäuscht, CDU freut sich auf neue Koalition

  1. „So ganz begreife ich Euer Problem nicht. Es wurde mit der AfD eine Partei gewählt die rechte Positionen besetzt, so wie wir mit den Linken und den Grünen Parteien haben die linke Positionen besetzen. Es empören sich alle so, als hätte man der AfD die absolute Mehrheit überlassen. Die Wahl der AfD war für alle die das stetige abdriften der Politik nach links beenden wollen reine Notwehr. Natürlich gibt es bei der AfD auch extreme Rechte, aber eine Demokratie muss die auch vertragen können, sonst wäre es keine Demokratie. Wie viele der Brandflaschenwerfer aus Hamburg waren wohl Linke oder Grüne ? Das war doch auch ziemlich extrem und da wird kein so großer Aufstand gemacht. Wer eine Politik der Mitte möchte muss auch manchmal ein Steinchen auf die rechte Seite der Waagschale legen. Als Demokrat bin ich entsetzt was hier im Land seit einiger Zeit abgeht. 13 Prozent haben die AfD gewählt, nicht weil sie wieder Konzentrationslager wollen, nicht weil sie wieder einen Führer wünschen, nicht weil sie das dritte Reich wieder aufleben lassen wollen, sondern weil sie einfach die Meinung der Linken in diesem Land nicht teilen wollen. Die CDU hatte vor 10 Jahren noch überwiegend die gleichen Ansichten wie die AfD heute, die Partei ist nach links gewandert und nicht ihre ehemaligen Wähler nach rechts. Würde man isoliert die Meinung eines Helmut Schmidt zur Flüchtlingsfrage hören, würde man ihn auch als Nazi beschimpfen., denn er war total gegen Zuwanderung so vieler Moslems. Das SPD Urgestein Wehner hat schon vor langer Zeit vor unkontrollierter Zuwanderung gewarnt. Sogar die SPD von vor 20 Jahren würde man heute als Rechts bezeichnen. Jetzt ist mit der AfD eine Partei mit 13 Prozent vertreten die endlich mal eine ganz andere Meinung hat, das gerade nennt man Demokratie, aber Ihr bekommt hier alle Schnappatmung. Hört auf die AfD-Wähler zu beleidigen und zu diffamieren, denn genau das erzeugt Hass, und Hass führt zu Gewalt.. Seit Demokraten und akzeptiert, das es Menschen mit einer anderen Meinung gibt, teilen müsst ihr ja nicht. Aber wer es so an Respekt an Menschen mit anderer Meinung fehlen lässt, darf selbst keine Respekt erwarten. Die SPD bezeichnet sich als Bollwerk der Demokratie, irgendwie erkenne ich das nicht. Also kommt wieder runter und reißt euch endlich mal zusammen.“

  2. Weiter so „hat fertig“
    Bin sehr zufrieden, die Zeit ist noch nicht „Reif“ genug gewesen, der Trend passt.

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