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Mit dem Bus zur "grünen Insel" Irland ging es für die Gemeinden Kirtorf, Antrifttal und Neustadt (Hessen)In England ticken die Uhren anders

ERLEBNISBERICHT|KIRTORF. „Irland, Entdecken Sie die grüne Insel auf einer Busreise“ – Unter diesem Motto stand die für das Jahr 2017 geplante Gruppenreise der Gemeinden Kirtorf, Antrifttal und Neustadt (Hessen). Ein Erlebnisbericht von Jürgen Döring.

Eine Rundreise durch faszinierende Landschaften und Eindrücke einer reichen Vergangenheit haben die Gäste aus Oberhessen immer wieder fasziniert, wie in einer Pressemeldung bekannt gegeben wurde. Im Rückblick erscheint Irland für viele Besucher noch schöner, weiter, seltsamer, mystischer, als sie es erwarten konnten. Das Unternehmen „Irland entdecken“ stand unter einem guten Stern.

In England ticken die Uhren anders

Ein weiterer Stern war unsere Reiseführerin Gerlinde. Sie verstand es, die deutschen Gäste in die reiche Geschichte Irlands einzuweihen. Sie hat die Gruppe nie überfordert, setzte gezielt mit ihrem profunden Wissen einige Akzente, hatte auf jede Frage einen Antwort und präsentierte auf sachliche und charmante Art ihre Wahlheimat Irland. Gerlinde wurde in Deutschland geboren und lebt seit über 25 Jahren hier. Land und Leute haben ihr gefallen, und so kam es zum Entschluss auf der grünen Insel zu bleiben.

Die Anreise erfolgte mit dem Bus nach Rotterdam und der Überfahrt mit der Fähre nach Hull. Ab sofort gingen die Uhren anders, in England kennt man keine Sommerzeit und die Uhren wurde eine Stunde zurückgestellt. Vorbei an Manchester und Chester führte uns der Weg nach Wales. Die Fährpassage nach Irland begann am Hafen von Holyhead.

In Dublin erfolgte die erste Übernachtung und nach dem Frühstück zeigte uns Gerlinde bei einer Stadtrundfahrt die Sehenswürdigkeiten der irischen Hauptstadt. Geschichte, Kunst und Kultur verbunden mit moderner lebensfroher und aufregender Atmosphäre garantierten für jeden etwas. In der Innenstadt besuchten die Kirtorfer das Trinity College Dublin mit dem berühmten „The Book of Kells“.

Anschließend verlassen wir Dublin Richtung Nordwesten. Die Gegend um Mullingar mit den Seen Lough Owel und Lough Ennell ist ein beliebtes Erholungs-und Freizeitgebiet. Über Longford reisen wir in den Raum County Mayo nach Balina zur Übernachtung im gleichnamigen „Ballina Manor Hotel“ Das Hotel thront über den Ufern des Flusses River Moy und blickt auf die Kathedrale St. Muredach’s Cathedral. Nach dem Abndessen nutzten einige Gäste die Möglichkeit in einem original irischem Pub ein, oder auch mehrere Guinness, zu trinken und dabei die Geselligkeit der Iren kennenzulernen.

Natur und Kultur so nahe beieinander

Am 4. Tag fuhren wir durch das County Mayo mit Ziel Lisdoonvarna. Der Croagh Patrick ist der heilige Berg Irlands. Südwestlich von Westport ragt er wie ein Zuckerhut über 750 m in den Himmel. Alljährlich findet eine Wallfahrt zu Ehren von St. Patrick statt. Er soll selbst um 441 auf dem Gipfel des Berges 40 Tage gefastet haben. Vorbei an Letterfrack führte die Fahrt nach Kylemore Abbey und in den Connemara Nationalpark.

Kylemore Abbey und viktorianischer Walled Garden zählen zu den beliebtesten und ikonischen Touristenattraktionen Irlands und sind die Heimat der Benediktinerinnen seit 1920. Bei herrlichem Sonnenschein genossen die Oberhessen die Abtei mit ihrem viktorianischen ummauerten Garten und den herrlich angelegten Blumenbeeten und Nutzgärten. Die restaurierten Räume der Abtei und die dazugehörige wunderschöne gotische Kirche luden zu einer Besichtigung ein. Bei einem kleinen Spaziergang am Seeufer entlang konnte man herrlich entspannen und die Seele baumeln lassen.

Nach so viel Farbenpracht führte uns die Fahrt weiter durch die unberührte Landschaft aus Heide, Moor und Bergen über das Städtchen Clifden nach Maam Cross. Wir bogen hier auf die sogenannte Küstenstrasse und es erwarten uns fantastische Ausblicke auf die Galway Bay. Über Salthill erreichten wir Galway. Diese Stadt ist eine Mischung aus pulsierender Universitätsstadt, feinster Gastronomie und vielfältiger Kultur.

Bekannt ist Galway nicht nur als Tor nach Connemara, sondern auch für sein jährliches Arts Festival im Sommer. In diesen zwei Wochen gibt es für jeden Geschmack etwas. Theater, Folkmusik, Rock und Jazz, Straßenkünstler und noch vieles mehr. Übernachtet wurde in Lisdoonvarna.

Auf den Spuren der Kelten wandern

Unsere nächste Fahrt startet von hier durch das Burrengebiet. Burren bedeuet auf Keltisch so viel wie ‚Großer Stein‘, was eine treffende Bezeichnung für diese einzigartige Karstlandschaft ist.

Auch gehören die Cliffs of Moher zum Burren-Gebiet. Ein Ausflug zu den beeindruckenden Steilklippen zählte sicher zu den absoluten Highlights dieser Reise. Der Blick in die schwindelerregende Tiefe von bis zu 200 Metern oder über den Atlantik und die Galway Bay war einfach nur atemberaubend. Das Wetter zeigte sich auch an diesem Tag von seiner besten Seite, die Sonne schien und man hatte eine gute Fernsicht. Wir nehmen anschließend wieder Fahrt auf, passieren Ennis und Limerick und erreichen dann mit Tralee unseren Übernachtungsort für die nächsten 3 Tage.

Der Ring of Kerry, eine der schönsten Panoramastraßen Europas, war für diesen Tag das Ausflugsmotto. Von Killorglin aus führte uns diese touristisch attraktive Route fast immer an der Küste entlang. Die Kirtorfer Reisegesellschaft genossen zu beiden Seiten herrliche Ausblicke, wildromantische Natur und eindrucksvolle Küstenlandschaft. Am Nachmittag durchfuhren wir den Killarney Nationalpark, den schon Queen Victoria besucht hatte. Sie übernachtete damals im Muckross House. Bei einer Führung durch dieses alte Herrenhaus, eingerichtet nach dem Lebensstil des irischen Landadels, erfuhren die Besucher viel über die damaligen Sitten und Gebräuche. Die Gärten um Muckross House sind bekannt für ihre Pflanzenvielfalt und Blütenpracht. Diese wunderschönen Eindrücke werden sicherlich vielen Gästen lange in Erinnerung bleiben.

Auch bei dieser Besichtigungstour, eigentlich untypisch für irisches Wetter: herrlicher Sonnenschein, und nicht nur die Fotografen freuten sich über diese Farbenvielfalt.

Ein Stadtbummel gehört einfach dazu

Heute hatten wir die Möglichkeit, einen Ausflug zur Halbinsel Dingle zu unternehmen, die nicht nur für ihre Schönheit bekannt, sondern auch reich an Geschichte und Kultur ist. Darum gehört Dingle auch zu den beliebtesten Ausflugszielen im Westen Irlands. Hier finden sich noch viele alte gälische Bauwerke, von denen die Clocháns, welche zur Lagerung von Vorräten dienten, die bekanntesten sind. Diese Bauten aus behauenen Steinen entstanden interessanterweise ohne jegliche Verbundmittel. Dieser Tag war vom Programmablauf wie bestellt:

Die Sonne schien, wenn die Gruppe den Bus verlies, jedes Schaaf oder Kuh stand Bildgerecht auf der Wiese, eingerahmt von einer Feldsteinmauer, als Hintergrund das rauschende Meer und musikalisch umrahmt wurde das Ganze von einem Flötenspieler, der sich eine paar Euros an diesem Aussichtspunkt hinzu verdiente. Hier hatte uns unsere Reiseleiterin Gerlinde an einen ganz besonderen Aussichtspunkt geführt. Frühzeitigt zurück im Hotel hatte man noch Zeit für einen Stadtbummel, und nach dem Abendessen besuchte einige Kirtorfer Gäste eine Vorführung im Siamsa Tíre. Es ist Irlands nationales Folkloretheater in Tralee im County Kerry. Siamsa Tíre wurde 1974 von Pater Pat Ahern gegründet und ist das Vorzeigeprojekt irischer Musik, Tanz und anderer Folklore. Weiterhin bestand an diesem Abend die Möglichkeit ein gerade stattfindendes Volksfest zu besuchen.

Am nächsten Morgen hieß es für die Oberhessen Abschied nehmen von der Grafschaft Kerry. Der Rückweg nach Dublin führte durch das Inselinnere mit einem Abstecher beim “The Rock of Cashel“ und einem Aufenthalt in Kilkenny. Wettermäßig war der Tag die Ausnahme, es regnet fast immer, endlich doch noch was typisch Irisches.

Nach dem Frühstück verlassen wir die grüne Insel mit vielen Erinnerungen. Die Heimreise erfolgte über Hollyhead, quer durch England nach Hull, und weiter mit der Fähre nach Rotterdam. Von dort aus mit dem Bus zurück über die Autobahn nach Deutschland in die Heimatorte.

Eine 10-tägige Reise geht zu Ende

„Unsere Erwartungen nach der beeindruckenden Präsentation der Reise und die Vorfreude auf die Fahrt waren schon hoch, aber was wir dann bei dieser Reise erleben durften war überwältigend“. Die Fahrt war anstrengend aber sehr interessant und abwechslungsreich, wir haben viel gesehen und sind begeistert. Dies waren die Aussagen, die überwiegend nach dem Aufenthalt in Irland getroffen wurden.

Irland hat mit seinen unberührten Landschaften, seiner reichen Kultur und Geschichte, gepaart mit gutem Wetter und mit einer Reiseleiterin, die ihre Liebe zu ihrer Wahlheimat bei ihren Ausführungen jeden spüren ließ. All diese Dinge haben bei den Kirtorfer Besuchern tiefe Spuren hinterlassen und ihnen zu unvergesslichen Urlaubstagen verholfen. Ganz zum Schluss noch ein Dankeschön an Busfahrer Werner, der mit seiner ruhigen und souveränen Art die Reisegruppe sicher über die Insel fuhr, eine Mitfahrerin bemerkte, sie hätte noch nie im Bus schlafen können, bei ihm schon. Für das leibliche Wohl im Bus sorgte seine Frau Sigrid, auch ihr ein herzliches Dankeschön für die gute Bewirtung.

Text: Jürgen Döring – Stadtverwaltung Kirtorf

Ein Gedanke zu “In England ticken die Uhren anders

  1. In England gibt es mittlerweile auch Sommerzeit, sonst wäre der Zeitunterschied 2 Stunden.

    Grüße und ein schönes Wochenende
    susuli

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