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Wild-West-Atmosphäre: 27. Westernschießen der Sportschützen LauterbachWillkommen im wilden Westen

LAUTERBACH (lrn). Wild-West-Atmosphäre herrschte ein ganzes Wochenende lang rund um das Gelände des Sportschützenvereins am Lauterbacher Kugelberg. Dort traf man sich zum 27. Mal zu einem Westernschießen. Wenn auch das Interesse an diesem Hobby im Vogelsberg eher gering ist, ist es doch bundesweit sehr beliebt. So kamen 114 Teilnehmer an diesem Wochenende und halfen dabei, das Event zu einem vollen Erfolg zu machen.

114 Teilnehmer registrierte Fachwart Alwin Lomp, der diese Schießart 1990 im Sportschützenverein etablierte und leitet. 15 bis 20 eigene Mitglieder des Lauterbacher Schützenvereins machten beim Westernschießen und den damit verbunden Disziplinen mit – 50 bis 60 Vereinsmitglieder und Angehörige halfen am Wochenende drei Tage lang mit, so dass das Westernschießen ein voller Erfolg wurde.

Dabei geht es nicht alleine um das Schießen mit Unterhebelgewehr, Revolver und Schrotgewehr, es ist vielmehr das ganze Umfeld, dass diese schon traditionsreiche Veranstaltung begleitet. Die modernen Cowboys kommen zwar nicht mehr auf dem Pferd angeritten, sondern bevorzugen Wohnwagen oder Zelt, um sich den Hauch vom modernem Wild West um die Nase wehen zu lassen, aber viel Spaß haben sie auf jeden Fall. Ein bisschen bollerte es gelegentlich schon einmal, wenn eine mitgebrachte Schwarzpulverkanone abgeschossen wurde. Die Lagerromantik mit Country-Live-Musik und Lagerfeuer sowie Leckereien vom Grill lassen viele sogar stundenlange Anfahrtswege in Kauf nehmen. Besonders aus den neuen Bundesländern war der Andrang groß, aber auch von heimischen Schützenvereinen schossen vier Mitglieder mit. Der nächstgelegene Verein, der Mitglieder nach Lauterbach entsandte, war die Schützengilde Motten in der bayerischen Rhön.

Eine Atmosphäre wie im Wilden Westen gab es in Lauterbach an diesem Wochenende. Fotos: lrn

Jeweils zehn Schüsse wurden bei allen drei Disziplinen gewertet – am wichtigsten war die Einzelleistung. Schützenvereinsvorsitzender Stefan Scheuring und Stadträtin Patricia Hammerl-Schönhals überreichten mit Fachwart Alwin Lomp den glücklichen und treffsicheren Schützen teilweise sehr wertvolle Preise. Aus dem eigenen Verein landete Alexander Krätschmer aus Angersbach auf dem 10. Platz, Michael Schäfer aus Schlitz auf dem 34. Platz, Sebastian Zander aus Angersbach auf dem 88. Platz und Willi Göbel aus Schlitz auf 99.

Eine Atmosphäre, ganz wie im Wilden Westen

Etwa 90 der Teilnehmer nahmen die Möglichkeit wahr vor Ort zu zelten oder die Nächte im Wohnwagen zu übernachten. Das Wetter machte auch mit, lediglich am Freitag wehte der Sturm ein Zelt weg. Im Wind flatternde Fahnen, über dem offenen Feuer hängende Töpfe und der Knall der abgeschossenen Waffen ließen einen Eindruck aufkommen, wie es früher mal im Wilden Westen zuging. Meist wurden die Waffen im Futteral über den Platz getragen, aber auch einige der modernen Westernhelden trugen sie auch offen. Trotz der vielen Waffen an einem Ort ging es sehr ruhig und friedlich zu, bilanzierte Lomp.

Von weit her waren die Teilnehmer angereist.

Es ist das gemeinsame Hobby, was die Teilnehmer dieses Westernschießens vereint, und einige von ihnen leben ihren Traum auch und machen das als Job im täglichen Leben. Ein aus Lützen im Osten von Sachsen-Anhalt beheimateter Westernfreund, der dort Lederartikel vertreibt, fiel nicht nur wegen seines originellen Outfits auf. Der sehr freundliche „Neuossi“  erinnerte sich als gebürtiger Hesse und nun Ex-Wessi gerne an die Zeit zurück, als er als junger Mann im ehemaligen Bildungszentrum für Elektrotechnik eine Ausbildung absolvierte und wo er damals wohnte. Andere Teilnehmer berichteten, sie kämen immer wieder gerne in den Vogelsberg, um hier ihr Hobby auszuleben. Allein aus drei Ortschaften im Saale-Holzlandkreis kamen 35 Teilnehmer – früher waren es schon einmal 50 gewesen. Zwei Stände am Gelände vertrieben Munitions- und Westernartikel.

Alwin Lomp zeigte sich im Gespräch zwar erfreut über den festen Besucherstamm, aber dennoch seien wenig Neulinge dabei und im nahen Umfeld gebe es wenig Interesse an dieser Art des Schießsports. Trotzdem: „Es herrschte eine gute Harmonie“, resümierte Alwin Lomp den Verlauf des 27. Westernschießens. Auch der Verkauf von Speisen und Getränken sowie der Umsatz seien gut gewesen – und gerade deshalb soll es im nächsten Jahr weiter gehen, wieder am dritten Augustwochenende in einem Jahr.

Weitere Eindrücke vom Westernschießen in Lauterbach:

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