Gesellschaft0

Die älteste Jugendherberge steht am HoherodskopfWo man Natur erleben kann

SONDERTHEMA|HOHERODSKOPF (ol). Es war einmal ein kleines Forsthaus auf einem großen Berg, umgeben von Schnee und Wäldern. Das klingt wie der Anfang eines Gebrüder-Grimm-Märchens beschreibt in Wirklichkeit aber die Jugendherberge auf dem Hoherodskopf. Sie ist auf dem Berg die Älteste ihrer Art.

Dabei reichen die Anfänge der Jugendherberge weiter zurück als manch einer denken würde, sogar noch weiter zurück als die Geschichte des eigentlichen Gebäudes. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, genauer im Sommer 1909, unternahm ein Lehrer namens Richard Schirrmann mit seinen Schülern eine achttägige Wandertour von Altena nach Aachen. Während am ersten Tag noch alles nach Plan lief, zog am zweiten Abend ein Unwetter auf welches die Wandergruppe veranlasste in einer leerstehenden Dorfschule Unterschlupf zu suchen. Aus dieser Situation heraus entwickelte der Lehrer die Idee, ein Netzwerk aus gastlichen Unterkünften zu entwickeln. Diese sollten jeweils an einem Tagesmarsch für junge Wanderer erreichbar sein. 1912, nur drei Jahre später, entstand die erste Jugendherberge in Altena. Für den Hoherodskopf sollte es jedoch noch einige Zeit dauern.

Eine wahnsinnige Aussicht von der Terrasse Foto: le

Über 60 Jahre Herberge für Wanderer

Bis zum Jahr 1924 stand auf dem Berg nur ein kleines, am Ende unbenutzt und verfallenes Häuschen für forstliche Zwecke. Der Verband für Deutsche Jugendherbergen sah damals die Chance und erneuerte und renovierte das Haus, bis es zu einem wahren „Schmuckkästchen“ wurde. Auch damals beherbergte es schon eine Vielzahl an Jungen und Mädchen und punktete vor allem durch das angrenzende Skigebiet. Mit der heutigen Herberge ist diese jedoch nicht mehr zu vergleichen. Der seit 1947 bestehende Deutsche Jugendherbergsverband renovierte die Herberge erneut im Jahr 1955 und gründete offiziell die bekannte „Jugendherberge Hoherodskopf“. Heute liegt sie in der Hand von Michaela Uloth und bietet reichlich Platz für Besucher, Wanderer und Naturliebhaber.

Zwischen 2003 und 2004 wurde die Jugendherberge erneut renoviert und einige Zimmer angebaut. Heute verfügt das Gebäude über 130 Betten mit Zimmern bis zu sechs Personen. Auch Hunde dürfen in die Herberge mitgebracht und sogar mit ins Zimmer genommen werden.

Michaela Uloth hat zwar nicht immer ein Zimmer frei, dafür aber immer ein offenes Ohr für ihre Gäste. Foto: le

Gut Versorgt in einen erlebnisreichen Tag starten

Auch besondere Veranstaltungen wie Musikproben haben somit genug Raum. „Wir versuchen den Jungen und Mädchen mit viel Raum eine individuelle Programmgestaltung zu bieten“, teilte Uloth mit. Dazu gebe es jeden Morgen einen gesunden Leckerbissen am abwechslungsreichen Büffet. Für die Freizeitgestaltung steht neben der Natur auch das Angebot des Erlebnisbergs direkt vor der Tür. Auch die vier Tagungsräume mit Platz bis zu 80 Personen bieten Raum für Vereinsaktivitäten oder Projekte von Freizeitgruppen. „Das Schöne an diesem Ort ist, dass er nicht nur ein Ruhepol ist, sondern man hier auch viel erleben kann. Außerdem haben wir hier eine atemberaubende Aussicht bis zum Taunus und der Frankfurter Skyline“, erzählte die Inhaberin voller Stolz.

Auf die Frage, ob sich Uloth erneut für den Standort Hoherodskopf entscheiden würde, antwortete sie mit einem klaren „Ja“. „Der Berg ist ein Ort der Begegnungen entspannter Art inmitten herrlicher Natur. Hier Schulklassen, Vereine oder Cliquen aus den verschiedensten Flecken der Welt willkommen zu heißen und sich auszutauschen, das ist einfach eine tolle Erfahrung.“

Weitere Eindrücke:

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren