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Willy Ketzer im Seehotel Michaela: Ein Buch, zwei Musiker und viele witzige GeschichtenAm Grab gibt’s keine Steckdose

ALSFELD (ls). Wie heißt Helge Schneider eigentlich wirklich? Warum verlor Harald Juhnke einen Zahn und wie wurde eigentlich Paul McCartney zum reichsten britischen Künstler? Wer am vergangenen Samstag im Seehotel Michaela war, der weiß die Antworten bereits, denn Willy Ketzer las dort aus seinem Buch – oder vielmehr erzählte er aus seinem Leben.

Doch bevor es überhaupt los ging, begrüßte Axel Elm die zahlreichen Gäste im Seehotel. Alle zwei Monate habe man im Seehotel ein musikalisches Highlight unter dem Motto: „Highlights am See“ geplant und dieser Abend sei der Start. „Mit einem der bekanntesten Schlagzeuger Europas wollen wir heute beginnen. Einer, der auf allen Bühnen der Welt Zuhause ist“, erzählte Elm weiter. Und schon ging es los.

Mit einem Bericht über Titel wie dem Soundtrack von „Eine unendliche Geschichte“, die Tatortmelodie oder aber die Titelmusik von der Sendung mit der Maus, leitete Ketzer in seine musikalische Lesung ein. Bei all diesen Liedern hätte er bei der Entstehung mitgewirkt. Zum Auftakt seiner Lesung spielte er mit „Let it be“ und „Sex bomb“ direkt zwei bekannte Stücke – wobei Lesung hier das falsche Wort scheint. Vielmehr erzählte der bekannte Musiker aus seinem Leben und warf dabei einen unverhüllten Blick hinter die Kulissen des Musik-Geschäfts – und da kommen in über 50 Jahren Showbusiness einige humorvoll Geschichten bei rum.

Tobias Sudhoff und Willy Ketzer bei der Lesung im Seehotel Michaela. Alle Fotos: sd

Von Bierdeckeln und Servietten in ein Buch

Das bewies Ketzer an diesem Abend allemal: Er tourte mit Helge Schneider, begleitete Jazz-Altmeister Paul Kuhn, spiele mit Musikgrößen wie Liza Minnelli, José Carreras, Udo Jürgens, Johnny Cash oder Tom Jones – da kommen viele Geschichten zusammen. „Ich hab irgendwann mal angefangen und einfach witzige Geschichten auf Zettel, Bierdeckel oder Servietten geschrieben und sie in einer Schublade gesammelt. Über die Jahren haben die mehrere Umzüge überstanden und dann habe ich sie irgendwann wieder gefunden und mit gedacht: da mache ich ein Buch draus“, erzählte Ketzer seinem Publikum.

Durch Zufall habe er dann seinen Co-Autoren Peter Demant kennengelernt, der im Übrigen auch Musiker ist, und so nahm die Sache seinen Anfang. Seit dem toure er nicht nur in Sachen Musik durch die Welt, sondern eben auch in Sachen Book ‚n’ Concert, so nennt Ketzer seine musikalischen Lesungen nämlich. Sympathisch, authentisch und vor allem publikumsnah zeigte sich Ketzer an diesem Wochenende in der gemütlichen Seehotel-Atmosphäre, die er außerdem sehr genoss: „Mir gefällt es hier sehr gut. Ich glaube hier mache ich mal Urlaub – eine schöne Gegend“, resümierte der Schlagzeuger.

Die obligatorischen Autogramme durften nach der Veranstaltung natürlich nicht fehlen.

Guter Start in musikalische Highlight-Reihe

Auch das Publikum zeigte sich sichtlich begeistert vom neuen Seehotel – und vor allem vom Speisenangebot zwischendurch. So begeistert, dass man sogar nach der Veranstaltung die Tische nicht verließ – höchstens für ein signiertes Buch des Schlagzeugers – und den Abend noch mit weiteren Getränken ausklingen ließ. Die erste Veranstaltung einer großen musikalischen Reihe unter dem Motto „Highlights am See“ des Seehotels, zwei Männer, ein Buch, ausgelassene Stimmung mit vielen herzhaften Lachern und einer Bitte zum Schluss: Mehr davon.

Weitere Eindrücke des Book’n’Concert mit Willy Ketzer:

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