Sandra Schneider war zu Gast im Alsfelder Pferdezentrum und gab dort Tipps wie man mit "Problempferden" besser umgehen kann. Fotos: kd

Bildergalerie: Pferdeprofi Sandra Schneider - "Es gibt keine Problempferde -das ist meine persönliche Meinung"(Problem-)Pferde besser verstehen

ALSFELD (ls). Was soll man tun, wenn das eigene Pferd Angst vor Kühen hat? Es einfach grundlos Menschen oder Tiere anspringt, es einfach nicht auf den Hänger gehen möchte oder sich nicht anbinden lässt? Pferdeprofi Sandra Schneider aus der Vox-Coachingserie „Die Pferdeprofis“ kennt sich nur zu gut mit solchen Problemen aus. Am vergangenen Wochenende war sie im Alsfelder Pferdezentrum und gab dort ihre Tipps weiter.

Manchmal sind Pferde stur und blockig. Manchmal sind sie aber auch traumatisiert – und manchmal macht ein falsches Training aus einem normalen Pferd ein Problempferd. Damit kennt sich der Pferdeprofi Sandra Schneider nur zu gut aus. „Viele Leute denken, wenn ein Pferd bockt, dann ist es automatisch ein Problempferd. Das ist falsch. Ich sage: der Fehler liegt beim Menschen und es gibt keine Problempferde, das ist meine persönliche Meinung“, erklärte Schneider direkt am Anfang der Show. Eher beeindrucke sie das Verhalten der Pferde, schließlich springen diese 1000 Mal am Tag über ihren Schatten, nur um es uns recht zu machen.

Viele Fragen aus dem Publikum beantwortete der Pferdeprofi noch zusätzlich. Fotos: kd

Und dann ging es los: Insgesamt vier „Problempferde“ samt Besitzer stellten sich den Tipps der Expertin. Zerron, ein polnisches Warmblut mit Besitzerin Marie, das Angst vor Kühen hat. Janosch, ein Hengst, der aus heiterem Himmel Menschen und Tiere anspringt, Montenegro mit Besitzerin Saskia, der Angst vor dem Anbinden hat und Freddi, ein Haflinger, der nicht freiwillig in den Pferdehänger geht.

Vier Pferden mit vier unterschiedlichen, aber üblichen Problemen

Bei diesen Pferden kam die Expertin ins Spiel. Dabei stellte sich heraus, dass Zerron nicht unbedingt Angst vor Kühen hat, sondern vielmehr vor dem Unbekannten. „Es muss die Kühe erst kennenlernen“, riet Schneider und gab noch weitere Tipps für das Training für Zuhause. Janosch hingegen, sollte mit Gelassenheitsübungen trainiert werden. Auch in der Show konfrontierte Schneider den Hengst mit diversen Gegenständen, die ihm nicht alltäglich sind. Zwischendurch legte die Expertin hier sogar eine Pause ein, um ihn nicht alles auf einmal zu zumuten.

Pferd Zerron hat keine Angst vor Kühen, sondern vielmehr von dem Unbekannten.

Bei Pferd Montenegro zog die Expertin noch Pferde-Physiotherapeutin Diana hinzu, die das Tier genauer unter die Lupe nahm und sich später noch mit Besitzerin Saskia hinter den Kulissen beriet. Seine Angst vor dem Anbinden stützte sie dabei auf eine schlechte Muskulatur des Pferdes: „Die Unterhaltungsmuskulatur ist zu stark ausgeprägt und die Rückenmuskulatur zu schlecht“, folgerte die Expertin. Das ließe außerdem auf ein Sattelproblem schließen. Später erzählte die Besitzerin, das Pferd habe durch eine schwere Grippe eine große Gewichtsabnahme erfahren. Für Schneider ein ganz klarer Fall: dadurch habe das Pferd auch an Muskulatur verloren.

Physiotherapeutin Diana schaute bei Montenegro genauer hin.

Beim vierten Pferd der Show, Haflinger Freddi, stellte sich letztendlich sogar heraus, dass er gar keine Angst vor dem Hänger hat. Ein paar Mal testete Schneider die Prozedur mit dem Hengst. Dabei bockte er ein paar Mal und rannte auch weg, aber dennoch lautete Expertenfazit: „Sehen Sie, Freddi hat einfach nur keine Lust darauf. Angst hat er vor dem Hänger nicht“. Geführt von der Besitzerin schaffte es der Hengst letztendlich nämlich doch.

Letztendlich schaffte es Freddi doch in den Hänger.

Ein einmaliges Erlebnis im Alsfelder Pferdezentrum, bei dem die Zuschauer nicht nur Fragen zu den eigenen Pferden stellen durften, sondern auch neben vielen Tipps und Tricks abschließend noch einige Autogrammkarten mit nach Hause nehmen konnten.