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„Hier steckt viel ehrenamtliche Arbeit und noch mehr Herzblut drin“Landrat als Tierpflegehelfer im Alsfelder Tierheim

ALSFELD (ol). Für Landrat Manfred Görig hat wieder ein Tagespraktikum auf dem Plan gestanden: Diesmal ein Tag als Tierpflegehelfer im Alsfelder Tierheim, nachdem er sich zuletzt einen ganz persönlichen Eindruck vom Bäckereihandwerk verschafft hatte.

Es wurde ein arbeitsreicher aber auch ein abwechslungs- und erkenntnisreicher Tag für den Hundeliebhaber. „Vieles wäre ohne ehrenamtlich engagierte Menschen schlichtweg undenkbar, und eine Einrichtung wie das Tierheim würde nicht in dem Maße funktionieren, wie es das hier zum Glück aber tut“, so Görig in einer Pressemeldung über seine gewonnenen Eindrücke.

Derzeit seien es im Alsfelder Tierheim rund 20 Hunde, einige Katzen – darunter auch eine Katzenmutter mit einem frischen Wurf sowie zwei vom Veterinäramt beschlagnahmte Nacktkatzen – und bei den Kleintieren seien es Ratten und Zwergkaninchen, die auf neue Besitzer warten. Manche Hunde seien auch nur zu Gast, weil ihr Frauchen gerade im Krankenhaus liege. Andere warteten hier darauf, dass ihr neues Zuhause hundegerecht eingerichtet ist und sie dort einziehen können. Bis es soweit ist und ein „Herrchen oder Frauchen“ gefunden wird, kümmern sich neben der Tierärztin und Leiterin Natascha Hirschmann noch die Tierpflegerin Kristin Euler, ein Tierpflegehelfer, eine Auszubildende, eine Umschülerin, mehrere Praktikanten und viele ehrenamtliche Helfer um das Wohl der Tiere.

Der Tag beginne mit der morgendlichen Mitarbeiterbesprechung, Tagesaufgaben werden besprochen, danach gehe es an die Grundpflege – sprich: Füttern, das Säubern von Ställen, Zimmern und Zwingern, das Umsetzen von Tieren, Wasser bereitstellen. Zwischendrin würden auch noch Medikamente verabreicht, die Tierärztin wird zu einem kranken Tier gerufen oder müsse mal eben einen Kater seiner Männlichkeit berauben.

Görig als Tierpflegehelfer beim morgendlichen Reinigen der Hundezwinger. Für Fütterung, Reinigung und Pflege der Tiere brauchen die Mitarbeiter einen halben Arbeitstag.

„Ich bin sehr beeindruckt von dem routinierten Ablauf“, sagte Tagespraktikant Görig, „und dass alleine die Grundpflegearbeiten einen halben Arbeitstag beanspruchen, das hätte ich so nicht erwartet.“ Er habe selbst beim Füttern der Hunde anpacken dürfen, danach habe er die Näpfe spülen müssen, um dann dem Tierpflegehelfer Thomas Schmidt zugeteilt zu werden. Im Anschluss habe er bei den Hunden „die Betten zu machen“ und danach die Zwinger von Kot zu befreien müssen. Im Katzenhaus habe er wegen einer Allergie nicht mit anpacken müssen, aber einiges von Umschülerin Sabine Härtter über die tägliche Katzenzimmerhygiene und die „unzähligen Waschmaschinenladungen voller Handtücher und Putzlappen“ erfahren, die im Tierheim so anfallen.

Nachdem schließlich auch die Kleintiere mit Futter, frischen Handtüchern zum reinlümmeln und mit frischem Streu versorgt worden seien, habe die gemeinsame Mittagspause genaht. „Im Grunde war das nur das Pflichtprogramm“, erklärte Natascha Hirschmann, danach gehe es darum, alles für die Besucher vorzubereiten, die außer mittwochs täglich kommen können. „Da sollte schon alles ordentlich aussehen und unsere Mitarbeiter idealerweise auch noch ein Lächeln auf den Lippen haben“, ergänzte sie mit einem Schmunzeln. Ganz im Ernst: Es sei keine leichte Arbeit und das Betreiben des Tierheims erfordere „viel Rechnerei und ganz viel Einsatz von allen“. Sie sei besonders stolz darauf, dass hier Kundenfreundlichkeit groß geschrieben werde und das „Pfotencafé“ auch Samstag und Sonntag durchweg ehrenamtlich organisiert und betrieben werden könne – „und ehrenamtlich heißt wirklich für Null, das ist richtig toller Einsatz, der gar nicht genug gewürdigt werden kann“.

Im abschließenden Gespräch mit dem Vorstand sei unter anderem der beengte Raum der Tierarztpraxis thematisiert worden. Damit mehr Behandlungen und kleinere Operationen direkt vor Ort stattfinden können, soll dafür mehr Platz geschaffen werden. Zur Finanzierung der Umbaumaßnahmen habe Görig seine Unterstützung zugesichert. „Der Tag heute hat mich in meiner Meinung bestärkt, dass vieles nur dadurch gelingt, dass sich Menschen ehrenamtlich einsetzen, weil ihr Herz an einer Aufgabe hängt.“

Das Team vom Alsfelder Tierheim mit Tagespraktikant Manfred Görig: Links von ihm Tierpflegerin Kristin Euler, rechts von ihm Thomas Schmidt – beide hatten ihn bei der Hundefütterung eingewiesen und begleitet. Mit dabei außerdem Sabine Härtter (2. v.l.), Ann-Catrin Schmidt, Jessica Dank (vorne Mitte) und Tierärztin Natascha Hirschmann mit Hündin Helga (r. vorne).

4 Gedanken zu “Landrat als Tierpflegehelfer im Alsfelder Tierheim

  1. Vogelsberg hunter ich bin berufstätig und mache damit genug für die Allgemeinheit,indem ich jede Menge Steuern zahle. Ich hätte da mal einen Vorschlag! Alle die auf Kosten der Steuerzahler Leben,würde ich verpflichten für solche und andere Institutionen stundenweise zu arbeiten.ZB Hartz vier Empfänger oder Flüchtlinge,damit sie für das Geld was sie von uns Steuerzahler bekommen etwas sinnvolles tun.

  2. Man merkt,das dieses Jahr wieder Wahlen sind ! Überall sieht man Politiker,wo man sie sonst nicht antrifft.

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