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Der SV Altenburg hat von der GVV-Kommunalversicherung den Ehrenamtspreis "Aus Fremden werden Freunde" gewonnenIntegrationspreis der GVV für SV Altenburg

ALTENBURG (cdl). Der SV Altenburg hat bei der Aktion „Aus Fremden werden Freunde“ dem Integrationspreis der GVV-Kommunalversicherung aus Köln mitgemacht und gewonnen.

Mit dem Ehrenamtspreis sind Projekte ausgezeichnet worden, die sich der Integration von Zuwanderern oder dem Miteinander der Kulturen widmen. Begleitend dazu wurden elf komplette Trikotsätze für Sport- und Fußballvereine verlost, die nachweislich mit ihrem Engagement die Integration von Flüchtlingen fördern.

Der Verein hatte sich schnell dazu entschieden, den Trikotsatz an die A-Jugendlichen des Vereins zu übergeben. Dort spielen aktuell gleich sechs Flüchtlinge im Team. Bernd Schmitt von der GVV-Kommunalversicherung war ebenso zur Preisübergabe wie Bürgermeister Stephan Paule am Mittwochabend ins Sportheim nach Altenburg gekommen. Während des Plauschs mit Betreuern und Vereinsvertretern galt es für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, noch vor Trainingsbeginn in die neuen Trikots für ein Mannschaftsfoto zu schlüpfen.

Unterdessen erzählten die Mannschaftsbetreuer Ralf Müller und Mario Krug sowie Fußballabteilungsleiter Michael Lotz über die erfolgreiche Integrationsarbeit des Vereins, während Jugendtrainer Michael Kraft bereits das Training leitete. „Es ist immer schön, wenn ein örtlicher Verein bei seiner Arbeit unterstützt wird. Es ist ein sichtbares Symbol für seine Integrationsleistung“, so Paule. Es sei schön, dass keine extra Mannschaft für Flüchtlinge gebildet worden sei, sondern die Neuankömmlinge in den laufenden Spielbetrieb integriert wurden.

Nach kurzen Startschwierigkeiten klappte die Integrationsarbeit des SV Altenburg

In Altenburg habe sich der Kontakt aufgrund der Flüchtlingsarbeit der Behindertenhilfe ganz von alleine ergeben, berichtete Müller. Auch in der B-Jugend spielten derzeit drei oder vier Flüchtlinge und bei den jüngeren Jahrgängen würden es dann weniger. „Am Anfang war es in Sachen Organisation schwierig und wir sind quasi überrannt worden. Das hat sich dann aber alles sehr schnell eingespielt“, erzählte Mario Krug. Zu Beginn seien kleine Busse vorgefahren und dann seien bis zu 20 Flüchtlinge gleichzeitig da gewesen, ergänzte Lotz. „Wir haben dann gesagt, so können wir das nicht machen. Wenn man Integration haben will, muss das von der Organisation abgestimmt sein, weil wir sonst den Trainingsbetrieb nicht aufrecht hätten halten können“, so Lotz.

Nach Abstimmung habe es dann auch geklappt und das Verhältnis sei schnell ausgewogener geworden. Durch die Sprachbarriere brauche man eine intensivere Betreuung, dürfe aber auch nicht die einheimischen Spieler vernachlässigen, beschrieb Krug den manchmal schwierigen Spagat. Das betreffe auch die teilweise großen spielerischen Unterschiede, da einige Flüchtlinge erst mit dem Fußball begonnen haben und gar nicht das Leistungsniveau haben könnten.

Angebote schaffen, dann kommen die Jugendlichen von alleine

„Wir würden begrüßen, wenn sich noch mehr Vereine bei der Integrationsarbeit engagieren würden“, so Krug. Es werde sich immer gewundert, warum der SV Altenburg sämtliche Jugendmannschaften besetzt habe. Aber man müsse eben auch etwas dafür tun. Dabei spiele es keine Rolle, ob es die Integration von Flüchtlingen sei oder die normale Jugendarbeit und dafür brauche man freiwillige engagierte Betreuer. Die Kinder kommen dann von ganz alleine zum Verein, ist Lotz überzeugt. Es heißt immer, dass keine Kinder mehr da sind, aber das stimme nicht. Man müsse eben Angebote schaffen, ergänzte Müller. Lotz schränkte aber auch ein, dass der SV Altenburg davon profitiert habe, dass sich in Alsfeld in den letzten Jahren wenig getan habe. Aus Sicht des Fußballs sei es gut, dass dort jetzt wieder mehr Bewegung rein komme.

Bernd Schmitt nutzte abschließend die Gelegenheit, die GVV vorzustellen. Der Kommunalversicherer sei ausschließlich, wie der Name schon sage, für Kommunen zuständig. Die Versicherung gebe es bereits seit 1911 und es gehe darum, dass sich die Kommunen gegenseitig absichern. Die Flüchtlingsarbeit sei letztendlich auch eine kommunale Aufgabe und da wolle man mit dem Ehrenamtspreis die Kommunen symbolisch unterstützten. Die Unterstützung der Sportvereine sei ein Stück weit eine Möglichkeit der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Daher freue es ihn, dass alle Preisträger die Trikots an die eigene Nachwuchsarbeit übergeben hätten.

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