Kultur0

Die Musikszene am Leben erhalten: Arbeitskreis Musik Art Alsfeld stellt Programm der 28. Saison vorAlsfeld ein musikalischer Ort

ALSFELD (ls). Alsfeld, eine musikalische Stadt? Daran denkt wohl im ersten Moment niemand, aber genau so ist es. Da gibt es Johann Adam Birkenstock, der Violinist und Komponist aus dem 17. Jahrhundert oder der Jazzmusiker Jürgen Hahn sowie Jonathan Kluth, der sich national seit Jahren einen Namen macht. Alsfeld ist eine Musikstadt, eine Stadt, in der junge Musiker entdeckt werden und die Musik gefördert wird. Das wurde vor allem vergangene Woche deutlich, als der Arbeitskreis Musik Art sein Konzertprogramm für die kommende Saison vorstellte.

Von Klassik bis zu afrikanischen Rhythmen, Samba, Pop und Jazz: Insgesamt sechs Konzerte mit erstklassigen Interpreten hat der Arbeitskreis des Magistrates der Stadt für die 28. Saison von Musik Art organisiert. Diese Anzahl habe sich, ebenso wie der freie Dezember, über die Jahre bewährt berichtet die Vorsitzende Annette Thon. Die letzte Saison wurde mit dem Jazzkonzert von Trevor Richards und einem gelungenen, modernen Integrationskonzert, erfolgreich abgeschlossen, was außerdem den Bekanntheitsgrad der Konzertreihe steigerte, so Thon weiter.

Starten wird die Konzertreihe am 8. Oktober um 20 Uhr in der neuen Aula der Albert-Schweitzer-Schule mit dem Pianisten Alexey Sychev, dem ersten Preisträger des achten internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerbs aus Weimar, der durch die guten Kontakte von Dieter Müller nach Alsfeld kommen wird. An diesem Abend wird er Werke von Schubert und Liszt vorspielen und damit die Zuhörer begeistern.

Jazz als Erfolgskonzept der letzten Jahre

Das zweite Konzert der 28. Saison fällt auf den 26. November – ebenfalls um 20 Uhr und auch wieder in der Aula der ASS. Der Jazzbeitrag der diesjährigen Reihe wird laut Christoph Kramer ein „ganz besonderer Kunstgenuss“. Das Helmut Lörscher Trio wird unter dem Titel tristanesque Werke Richard Wagners in Jazz-Variante präsentieren und damit eine Verbindung zwischen Klassik und Jazz herstellen. Lörscher reize die Auseinandersetzung mit Wagner bereits seit Jahren, erklärte der Alsfelder Jazz-Experte Kramer und passend zum 200. Geburtstag Wagners, setze er sich damit gründlich und sorgfältig auseinander. „Bei Wagner gibt es zwei Lager: Entweder man mag seine Musik oder man mag sie nicht. Bach beispielsweise ist leicht nachzuvollziehen, Wagner aber nicht – und gerade das macht es spannend und interessant“, erklärte Christoph Kramer. Ein besonderes Highlight sei dabei der Schluss der des Konzertes, bei dem statt einer Zugabe beliebige Volksstücke des Publikums im wagnerischen Sinne verjazzt werden

Nach der jährlichen Winterpause im Dezember, startet das Jahr 2017 mit einer langen Tradition: dem hr-Sinfonieorchester, durch welches Kultur auf die Dörfer gebracht wird. Mit einem barocken Programm und damit Werken von Couperin, Telemann und Bach, wird das Orchester am 29. Januar ab 17 Uhr in der Aula der ASS auftreten.

Über das vierte Konzert freute sich der Arbeitskreis Musik Art besonders. Mit Aris Quartett kommen am 18. Februar die Shootingstars des Quartettbereichs nach Alsfeld und damit auch die nächsten Preisträger der Konzertreihe. Als erste Preisträger des 7. Internationalen Joseph Joachim Kammermusikwettbewerbs in Weimar 2016, spielen sie in Alsfeld klassische Werke von Mozart, Kurtag und Schubert. Dabei werden unter anderem Sequenzen aus Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ gespielt, das sowohl in der Kunst und Literatur als auch in der Musik mehrfach behandelt wurde.

Farbtupfer durch Harfe und Percussion

Mit dem fünften Konzert von Poco piu am 26. März tritt erstmals eine Cross-Over Band auf, durch die eine neue Zuschauerschicht erreicht werden soll. Afrikanische Rhythmen, Samba, Jazz und Klassik: Das Duo der Konzertharfenistin und Sängerin Cordula Poos und des Percussionisten Markus Reich jonglieren mit großer Spielfreude und verschiedenen musikalischen Einflüssen, die laut Thon einen „besonderen Farbtupfer“ in dieser Konzertreihe darstellen.

Den Abschluss der musikalischen Reihe der Stadt Alsfeld bildet auch in dieses Jahr der lokale Beitrag des Konzertchors am 27. Mai um 20 Uhr in der Christ-König-Kirche in Alsfeld. Zusammen mit der Kammerphilharmonie Bad Nauheim wird der Konzertchor unter der Leitung von Thomas Walter „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr darbieten, das erst vor ein paar Jahren in Notenform gebracht wurde.

Neues Design und neue Homepage

Damit ist es allerdings noch nicht getan, denn neben dem neuen Programm für die 28. Saison der Musik Art, wurde auch das Design überarbeitet und aufgefrischt. Neue Flyer, neue Homepage und ein komplett neuer Werbeauftritt. „Die Seite musste neu ins Leben gerufen werden“, so Annette Thon über die neu gestaltete Homepage. Auf www.alsfeldmusikart.de lassen sich nun Informationen zu den Künstlern, den Konzerten und dem Programm finden. Der Kartenvorverkauf der Konzertreihe findet wie auch in den vergangenen Jahren im Buch 2000 auf dem Alsfelder Marktplatz statt.

Nicht nur das Programm wurde vorgestellt, sondern auch die neugestaltete Homepage der Musik Art. Foto: ls

Nicht nur das Programm wurde vorgestellt, sondern auch die neugestaltete Homepage der Musik Art. Foto: ls

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren