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Angeregte Diskussion beim CDU-Bürgergespräch in BillertshausenPlan: Nahwärme und eine Flüchtlingsunterkunft

BILLERTSHAUSEN (ol). Rund 20 Einwohner folgten der Einladung des CDU-Stadtverbandes ins Pfarrhaus in Billertshausen, wo der Vorsitzende Alexander Heinz neben Bürgermeister Stephan Paule auch die Ortsvorsteherin Ute Lochno und Pfarrer Walter Bernbeck begrüßte. Da ging es um durchaus spannende Themen wie die löchrigen Straßen und hohe Schwimmbadpreise – und auch um Pläne für ein Nahwärme-Anschluss und eine Flüchtlingsunterkunft, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der schlechte Zustand der Straßen stehe immer auf der Tagesordnung im Ortsbeirat, erklärte die Ortsvorsteherin dabei. Insbesondere die Landesstraße 3070, die durch den Ort führt, sei dringend zu sanieren. Eine Regen- oder Flutrinne über die Heimertshausener Straße sei nötig, um die Anwohner dort bei Starkregen vor Schlammlawinen zu schützen. Auch die Brücke über die Antreff sei in schlechtem Zustand trug Ute Lochno vor.

Eine Sanierung der Landesstraße sei erst vor wenigen Tagen von ihm bei HessenMobil erörtert worden, erkärte dazu Bürgermeister Paule. Bei einer Totalsanierung, wie ursprünglich von HessenMobil geplant, würde die Fahrbahn auf die heute üblichen 6,50 Meter schmaler gemacht und die Gehwege würden entsprechend breiter. Damit würden aber auf die Anlieger enorm hohe Anliegerbeiträge zukommen, die man niemandem zumuten könne. Eine Alternative sei nun eine sogenannte Deckenerneuerung, bei der von HessenMobil lediglich die Fahrbahn erneuert werde, die Nebenanlagen aber im jetzigen Zustand blieben.

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Gut 20 Einwohner nahmen an dem Bürgergespräch teil.

Dazu passend übergab Ute Lochno das Wort an Manfred Geisel, einen der Betreiber der Biogasanlage zwischen Billertshausen und Zell. Mit der Abwärme der 250 Kilowatt starken Biogasanlage könnte man über ein Nahwärmenetz etwa 100 Haushalte mit Wärme versorgen. Dazu müssten Leitungen verlegt werden, was ja im Zuge von Straßensanierungen gleich miterledigt werden könnte. Zunächst werde man aber gemeinsam mit dem Ortsbeirat das Interesse an einem solchen Nahwärmenetz im Ort abfragen. Wenn sich genügend Interessenten finden, soll dann eine Genossenschaft ähnlich der bereits sehr erfolgreichen BürgerEnergie in Lingelbach gegründet werden. Dort, so merkte Paule an, habe die Stadt eine Kreditbürgschaft übernommen. Bei identischen Rahmenbedingungen könnte damit auch Billertshausen rechnen.
Pfarrer Walter Bernbeck stellte eine weitere Idee der Billertshausener Dorfgemeinschaft vor. Schon länger mache man sich Gedanken über das unwirtschaftliche und kaum genutzte Dorfgemeinschaftshaus. Gerne würde man die Wohnung des DGH dem Kreis für die Unterbringung von Flüchtlingsfamilien vermieten oder mit einigen Umbaumaßnahmen das komplette Haus inklusive Saal und Küche als Gemeinschaftsunterkunft für etwa 20 bis 25 Personen herrichten. Ein Ortstermin mit Vertretern des Vogelsbergkreises und der Stadt sei bereits erfolgt.

Auch zu dieser Initiative des Ortes nahmen Bürgermeister Paule und der CDU-Vorstand Stellung. Heinz reichte einen Presseartikel in die Runde. Dieser hatte aktuelle Zahlen zum demografischen Wandel zum Inhalt. Der Vogelsberg verliere bis 2030 etwa 11 000 Einwohner. Wenn es gelingen könne, mit solchen Initiativen, Flüchtlingen eine Heimat zu bieten, könne dies eine Chance für eine Ortschaft wie Billertshausen sein, dem demografischen Wandel entgegenzutreten und Leerstände zu vermeiden.
Der Bürgermeister stellte zusätzlich die Frage der Wirtschaftlichkeit in den Raum. Auch er begrüße eine solche Initiative sehr. Jedoch werde alleine die Sanierung des Daches des Dorfgemeisnchaftshauses nach ersten Schätzungen mit etwa 120 000 Euro veranschlagt. Dies sei „jenseits jeder finanziellen Vorstellung“. Allerdings verschließe er sich einer kleineren Lösung nicht. Sollte die Wohnung mit überschaubaren Maßnahmen bewohnbar gemacht werden können, stünde einer entsprechenden Nutzung als Flüchtlingswohnung sicher nichts im Wege. Allerdings sei der Kreis der Mieter und bestimme auch, wie die Wohnung dann genutzt werde.
Kritik gab es aus den Reihen der Anwohner an erhöhten Preisen fürs Alsfelder Schwimmbad. Eine Ermäßigung für Familien fehle und halte viele vom Schwimmbadbesuch ab. Ein Vorschlag war, bis 14 Jahre den Eintritt ganz wegfallen zu lassen. Jedoch habe sich laut Bürgermeister Paule gezeigt, dass der einzige nachweisbare Faktor, der die Besucherzahlen im Freibad beeinflusse, das Wetter sei. Die Preiserhöhung habe die Besucherzahlen nicht verändert und das Freibad sei ein nach wie vor attraktives Angebot.

Bild 1:
Bild 2: Angeregte Diskussion beim CDU-Bürgergespräch in Billertshausen

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