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Handball: TVA-Keeper Mike Decher hält 27:28-Erfolg bei Hofgeismar/Grebenstein festAuf Messers Schneide an die Tabellenspitze

GREBENSTEIN/ALSFELD (böf). Nach der souveränen Vorstellung der Vorwoche mit dem Sieg gegen die MT Melsungen 2 wollten die Landesliga-Handballer vom TV Alsfeld am späten Sonntagabend unbedingt auch bei der HSG Hofgeismar/Grebenstein einen Sieg einfahren. Den gab es am Ende mit 27:28 (14:11) Toren – allerdings deutlich knapper, als von vielen erwartet. Aber es reichte, dass die TVA-Herren den Sprung an die Spitze der Landesliga schafften.

Bis zum Schlusspfiff stand der doppelte Punktgewinn der Gäste aus Alsfeld auf Messers Schneide. Letztlich war es Keeper Mike Decher, der den letzten Wurf von Hofgeismars Hauptakteur Philipp Schröer entschärfen konnte und damit den Auswärtssieg festhielt.

Für den TV Alsfeld war schon die Vorbereitung auf die Partie deutlich anders gelaufen als geplant. Philipp Amrhein fehlte ebenso dienstlich wie Artur Kelbert. Simon Pytliks Abwesenheit war bekannt. Der Kader wurde durch die A-Jugendlichen Alexander Ochs und Malte Nelling sowie Marc Heinrich ergänzt.

Alle anderen Spieler waren glücklicherweise fit, so dass der TVA am frühen Sonntagnachmittag, begleitet von einigen Fans, die Busfahrt nach Nordhessen antrat. Die gute Stimmung im TVA-Lager wurde jedoch ebenso schnell eingebremst, wie das eingesetzte Transportmittel. Eine Vollsperrung auf der A5 kostete das Team gut 40 Minuten. Nach der Ankunft in der Grebensteiner Sporthalle fehlte somit einige Zeit, um sich auf die Rahmenbedingungen einstellen zu können. Dies wäre jedoch an diesem Tag bitter nötig gewesen, denn die Beleuchtung in der Sporthalle hätte der einen oder anderen Alsfelder Bierkneipe zur Ehre gereicht.

Wenig Vorbereitung und verschlafener Start

Trotz der verspäteten Ankunft begann das Spiel pünktlich und mit einer klaren Überlegenheit der Gastgeber. Beim Stand von 4:0 – die Hallenuhr zeigte 3:45 gespielte Minuten – sah sich TVA-Trainer Liviu Pavel gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Denn die Defensive arbeitete zu nachlässig und der TVA-Angriff agierte überhastet und ungenau. Ob die Vorbereitung auf das Spiel damit zu tun gehabt haben könnte, darf zumindest diskutiert werden.
Defensiv wurde es dann besser beim TVA, ohne an die starke Leistung der letzten Woche anknüpfen zu können. Offensiv jedoch gelang den Alsfeldern nicht viel. Alleine die erfahrenen Jochen Stradal und Michael Stock vergaben gemeinsam mehr als zehn klarste Torchancen. Konsequenz daraus war der Zwischenstand von 9:3 Mitte der ersten Spielhälfte.
Die Hereinnahme von Sebastian Peppler für den rechten Rückraum und die Umstellung von Marc Imberger in den linken Rückraum, der die Partie am Kreis begann, sorgten dann für eine erkennbare Verbesserung im TVA-Angriff. Beim 9:7 waren die Alsfelder wieder dran, mussten jedoch bis zur Halbzeit anerkennen, dass die Gastgeber nicht aufsteckten. Beim 14:11 wurden die Seiten gewechselt.

Zweite Halbzeit deutlich wacher

Im zweiten Spielabschnitt präsentierte sich der TVA deutlich wacher. Vor allem Jochen Stradal, dem in der ersten Hälfte gar nichts gelungen war, marschierte nach vorne und riss seine Teamkollegen mit. Stradal erzielte alle seine neun Tore in der zweiten Halbzeit. Beim 17:17 konnte der TVA erstmals in der Partie ausgleichen und beim 20:21 endlich auch in Führung gehen. Das 21:23 hätte eine Vorentscheidung sein können, wären in der Phase nicht einige Chancen liegen gelassen worden. Zudem verletzte sich Kapitän Daniel Czaja am Knöchel und konnte nur noch sporadisch und gegen Ende gar nicht mehr eingesetzt werden. So gelang es den Hausherren über ihren herausragenden Rückraumschützen Philipp Schröer, den Rückstand nicht nur zu egalisieren, sondern beim 27:26 per Siebenmeter sogar in Führung zu gehen.

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Die Alsfelder „Hand Gottes“ geballt. Torwart Mike Decher parierte in letzter Sekunde den letzten Wurf – und der TVA siegte. Archivfoto: kiri

Sebastian Peppler erzielte das 27:27 Unentschieden rund sechzig Sekunden vor Schluss. Einen schnellen Ballgewinn später war es Christoph Vogelbacher gut zwanzig Sekunden vor Abpfiff vorbehalten, den Führungstreffer für die Alsfelder zu erzielen. Als dann Mike Decher mit der Schlusssirene den Wurf von Schröer entschärfen konnte, war der Jubel im TVA-Lager groß. Trotz der widrigen Umstände konnte man letztlich auch aus Grebenstein zwei Punkte entführen und steht nun auf Grund der Punkteteilung im Spitzenspiel zwischen Melsungen und Korbach auf Platz eins der Handball Landesliga.
Diesen Platz gilt es für den TVA bereits nächste Woche zu verteidigen. Am Samstag gastiert die HSG Zwehren/Kassel in der Alsfelder Großsporthalle. Anpfiff ist wie gewohnt um 19:30 Uhr.

Der TV Alsfeld
Tor: Mike Decher, Sebastian Krause, Malte Nelling
Feld: Alex Ochs, Dominik Koch, Jan-Uwe Berz, Jochen Stradal, Marc Heinrich, Michael Stock, Marc Imberger, Jacob Räther, Sebastian Peppler, Daniel Czaja, Christoph Vogelbacher.
Trainer/Betreuer: Liviu Pavel, Frank Böcher, Amelie Amrhein

Hofgeismar/Grebenstein: Müller, Brand (Tor); Frank, B. Fehling (3/1), Helling, Gerhold (7), F. Fehling (2), Schröer (7), Adam (3), Schilke (2), M. Fehling (2), Kleinschmidt (1), Manß, Maiterth.

Schiedsrichter: Marco Bärtl, Peter Janisch (Korbach/Eschwege)

Zuschauer: 180

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