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Stadt Alsfeld will mit außergewöhnlicher Aktion dauerhaft japansiche Touristen anlockenPaule erklärt Tourismus zur Chefsache

ALSFELD. Schloss Neuschwanstein, der Christkindlesmarkt Nürnberg und auch Berlin ziehen jedes Jahr Hunderttausende japanischer Touristen an, nur nach Alsfeld kommen sie kaum noch. Davon hat Bürgermeister Stephan Paule jetzt genug. Daher erklärt er den Tourismus der Stadt Alsfeld kurzerhand zur Chefsache. Einen tollkühnen Plan hat er bereits in der Tasche: Sumō-Kämpfe sollen künftig mitten auf dem Marktplatz stattfinden.

„Märchenstadt, Rotkäppchen damit haut man doch heute niemanden mehr vom Hocker. Wir wollen gestalten und nicht immer nur verwalten. Dazu braucht es ausgefallene Lösungen. Daher werden wir ausgetretene Pfade verlassen und einmal etwas Außergewöhnliches wagen“, verriet Paule im vertraulichen Gespräch mit Oberhessen-live. Dabei hat er eine klare Vision und möchte Alsfeld weltweit bekannt machen. Gerade den asiatischen Markt hat er dabei ins Visier genommen und dort insbesondere Japan. „Sumō-Kämpfe vor der historischen Kulisse mitten auf dem Marktplatz. So etwas hat es noch nie gegeben und wäre weltweit einzigartig. Fernost trifft Alsfeld“, umreist Paule seine Idee. Schon in wenigen Jahren sollen die Stars der Sumō-Szene in Alsfeld antreten und Tausende Besucher in die Innenstadt locken.

Bis die ersten Yokozuna in Alsfeld eintreffen, muss er aber noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten. Über Youtube und der Mithilfe der Medien will er seine Idee in Japan publik und salonfähig machen. „Wir inszenieren zunächst einen Showkampf und verbreiten das Duell über Soziale Medien und Videoportale. Daher werde ich höchstpersönlich antreten und habe Wirtschaftsförderer Uwe Eifert bereits herausgefordert. Den schubse ich locker und leicht aus dem Ring“, so Paule siegessicher. „Die Idee kam mir, als ich vom Duell ‚Bastian gegen Sauermann – Das Duell um Alsfeld‘ gelesen habe. Ich lasse mich doch nicht von diesen beiden politischen Leichtgewichten in den Schatten stellen“, ergänzte Paule.

Unterstützung und Japanwochen durch die Alsfelder Marktspielgruppe

Die Alsfelder Marktspielgruppe sei bereits in die Pläne eingeweiht worden, um den Kampf mit einer entsprechenden Japanwoche zu flankieren. Dort war man von der Idee sofort begeistert. „Immer nur Märchen, Märchen, Märchen – es wurde Mal so langsam Zeit in andere Rollen zu schlüpfen. Das ist eine tolle Herausforderung für uns, der wir uns gerne stellen. Wir haben schon verschiedene Manga- und Animekostüme bei den Näherinnen der Max-Eyth-Schule in Auftrag gegeben. Mila Superstar und Captain Tsubasa werden definitiv mit von der Partie sein. Mehr wollen wir aber noch nicht verraten“, berichtete Johanna Mildner. Außerdem soll für den Kampf auf dem Marktplatz eine mindestens acht Meter Hohe Godzillafigur erschaffen werden. „Die Japaner lieben Godzilla. Der darf natürlich nicht fehlen“, erklärt Paule.

Paule und Eifert bereits ins Training eingestiegen

Ein genauer Termin für das Mega-Event steht aber noch nicht fest. Voraussichtlich im Frühherbst, wenn alle Vorbereitungen getroffen sind, kann es losgehen. Da möglichst viele Alsfelder den Kampf mit unterschiedlichen Japan Aktionen begleiten sollen, können sie ihre Vorschläge noch bis Ende Juli beim TCA einreichen. „Wichtig ist, dass die ganze Stadt mitmacht. Unser Kampf steht dabei jedoch im Mittelpunkt“, ergänzt Paule. Er selbst werde sich voll auf den Kampf konzentrieren und habe bereits mit dem Training begonnen.

„Alsfeld ist noch kein gutes Pflaster für Sumō-Kämpfe aufgrund der niedrigen Anzahl von entsprechenden Fast-Food-Ketten sind die Trainingsmöglichkeiten doch sehr begrenzt. Den nötigen Feinschliff hole ich mir dann im Spätsommer im Trainingslager in den USA“, so Paule mit dem indirekten Vorwurf an seinen Wirtschaftsförderer ein entsprechendes Nahrungsangebot nach Alsfeld zu holen. „Direkt vor dem Kampf esse ich eine Alsfelder Elle, dann kann einfach nichts mehr schief gehen“, gibt Paule einen weiteren Ausblick. „Mehr kann ich Euch jetzt nicht verraten und muss dringend los zum Training“, beendete Paule das Gespräch schlagartig.

Mit diesen Informationen ausgestattet konfrontierten wir natürlich noch Wirtschaftsförderer Uwe Eifert und wollten von ihm wissen, wie er sich auf den Kampf vorbereitet. Außerdem teilten wir ihm mit, dass sich Paule absolut siegessicher ist. „Wenn er denkt, dass ich ihn gewinnen lasse, nur weil er der Bürgermeister ist, liegt er falsch. Den schicke ich aufs Kopfsteinpflaster und hole ihn zurück auf den Boden der Tatsachen“, kündigt Eifert an. „Ich trainere täglich mit Mettigel, Schwartemagen und roter Woscht von regionalen Erzeugern. Entsprechend hochwertige Teigwaren bekomme ich von den Alsfelder Bäckern. Dagegen kommt er mit seinem amerikanischen Fast Food nicht an“, so Eifert. Unmittelbar vor dem Kampf will er jedoch auf jegliche Kalorien verzichten. „Wie ihr wisst, wohne ich ganz in der Nähe der Schwalmquelle. Ein kräftiger Schluck direkt aus dem Born wird mir den Sieg bringen“, bekräftigt Eifert.

Ein erster verbaler Schlagabtausch

Nicht nur die Protagonisten fiebern auf ihren großen Kampf hin und sind auf die Reaktionen aus Japan gespannt, sondern auch Oberhessen-live bleibt am Ball. „Wir werden ab und zu beim Training der beiden ‚Jung-Maegashira‘ vorbeischauen und über ihre Fortschritte und Form berichten“, verspricht die Oberhessen-live Redaktion. Mit Skepis betrachtet jedoch ein von Oberhessen-live befragter Japaner den bevorstehenden Sumō-Kampf: „Die beiden Dörrfleischreisenden wollen Sumō kämpfen? Sie werden in den kommenden Wochen ‚högschte‘ Disziplin brauchen und mal mindestens 30 Kilo draufpacken müssen.“

Beim Sumō zwar unüblich, jedoch vom Boxen sehr bekannt, ist der verbale Schlagabtausch der beiden Protagonisten vor dem Kampf. Um die Gemüter bereits im Vorfeld zu erhitzen, lieferten sich Eifert und Paule exklusiv für Oberhessen-live einen ersten Trashtalk, der in einem famosen ‚Bitch-Fight‘ endete:

Paule: Pass bloß auf, Du fliegst doch beim nächsten Windstoß eh weg.

Eifert: Das sagt genau der Richtige, Du Knochenschleuder.

Paule: Das Luftkotlett ist der reinste Schnakenhals.

Eifert: Wieso, bei der Auferstehung des Fleisches bist Du doch liegen geblieben.

Paule: Ich werde Dir das Vaterunser durch die Rippen pusten.

Eifert: Das letzte Mal hast Du Dich doch schon beim Kuscheln verletzt.

Paule: Jammerhaken, Laufgräte, Hopfenstange, Hänfling – dem Tod sein Dörrfleischreisender

Eifert: Der Storch soll nach Alsfeld kommen. Du hast doch mit dem gewettet und nur seine Beine gewonnen.

Paule: Du Bewegungstheoretiker, Dein Metthals gehört mir.

Eifert: Bei Mett verstehe ich keinen Spaß, ich schieb Dir Deine Alsfelder Elle quer rein, dann kannst Du Deine Zahnpastavisasage vergessen.

Zu weiteren verbalen Ausschweifungen kam es vorerst nicht und das Rededuell endete in einem Handgemenge. Leider war zu diesem Zeitpunkt keine Speicherkarte in der Kamera.

Ein dreifach donnerndes Helau
Helau liebe Närrinnen und Narren, was wäre Fasching ohne Krebbelzeitung? Genau, es wäre wie Fußball ohne Ball, Currywurst ohne Curry oder Alsfeld ohne sein Rathaus – nicht vollständig. Daher haben wir von Oberhessen-live uns dazu entschieden, in diesem Jahr erstmalig die „Oberhessen-live Krebbelzeitung“ zu entwerfen und somit das närrische, bunte Treiben zu begleiten.

Das Redaktionsteam der „Oberhessen-live Krebbelzeitung“ möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es sich bei den vorliegenden Artikeln um närrische Nachrichten handelt, die nur zur Fastnachtszeit erscheinen. Die Artikel reichen bis in die vergangene Fastnachtssaison zurück und wir erheben keinen Anspruch darauf, dass sie brandaktuell sind. Ebenso möchten wir darauf hinweisen, dass wir keinen Wert auf den Wahrheitsgehalt der Artikel gelegt haben: Einige sind frei erfunden, andere enthalten zumindest einen kleinen Kern an Wahrheit und andere wiederum sind absolut korrekt recherchiert. Die „Oberhessen-live Krebbelzeitung“ lebt von Gerüchten und erfundenen Geschichten.

Natürlich freuen wir uns auch über aktives Mitmachen und das Einsenden von Texten an redaktion@oberhessen-live.de, die wir gerne veröffentlichen. Die Redaktion behält sich vor, die eingesendeten Texte zu kürzen und gegebenenfalls auch ganz zurückzuweisen. Vogelsberg Helau!

2 Gedanken zu “Paule erklärt Tourismus zur Chefsache

  1. Allgemein gilt, je höher das Gewicht, desto spektakulärer der Kampf. Aus diesem Grund ist bei diesem Kampfsport keine Höchstgewichtsklasse festgelegt worden. Das Idealgewicht kann einfach nicht hoch genug liegen. Der bisher schwerste Sumoringer war Konishiki mit 242 Kilogramm.

    Es gibt jedoch eine ideale Körperform, welche einer Birne ähnelt. Wenn viel Masse auf den Oberschenkeln und den Hüften liegt, lässt sich ein so geformter Ringer schwer aus dem Kampfring drängen, geschweige denn zu Boden schleudern.

    Die Ringer tragen die sogenannte „Mahawashi“, Leibbinden, die (ungebunden 9 Meter lang und etwa 60 cm breit) gefaltet, mehrmals um die Hüfte des Kämpfers gewickelt, zwischen seinen Beinen hindurchgeführt und schließlich mit einem großen Knoten an der Hinterseite befestigt werden. Vorne hineingesteckt werden gestärkte Seidenstreifen (Sagari), die der Dekoration dienen.

    Einer Sage nach, die 712 aufgeschreiben wurde, beruht das Sumoringen auf einen Streit zweier Götter um eine Insel, der durch einen Ringkampf entschieden werden sollte.

    Archäologische Funde weisen darauf hin, dass eine Vorform des Sumoringens bereits vor dem Jahr 500 stattgefunden hat. Sumoringen entwickelte sich auf der Straße, die ersten historisch bezeugten Sumokämpfe wurden im Jahr 642 ausgetragen. Heute sind Sumokämpfe komplex und hochprofessionell organisiert. Die Regeln haben sich ständig verändert.

    Der Kampf ist sofort vorbei, wenn einer der beiden Kämpfer den Boden außerhalb des 4,55 m großen Kreises (Dohyo) betritt oder den Boden mit einem anderen Körperteil als dem Fuß berührt.

    Der Verband der Sumoringer unterscheidet zwischen 82 Siegtechniken. Aktionen wie Würgen, Kratzen, Faustschläge, Treten, der Griff in die Schrittgegend oder Haareziehen sind verboten. Diese Griffe werden „Kinjite“ genannt. Ansonsten darf der Sumoringer schleudern, werfen, schlagen und schieben nach Belieben und den Gegner am Gürtel festhalten.

    Der Kampf dauert 3-mal 4 Minuten und wird durch einen Kampfrichter und 5 Linienrichter unterstüzt. Die meisten Kämpfe sind bereits nach einigen Sekunden vorbei.

    Die Zeremonie vor dem Kampf ist dazu da, dass die Kämpfer ihre Beweglichkeit unter Beweis stellen können. Beide Kämpfer müssen etwas Salz in den Ring streuen, damit dieser gereinigt wird.

    Beim Sumoringen geht es nicht wie bei vielen anderen Kampfsportarten um Technik, da das Gewicht der Sumoringer es nicht zulässt, mit Techniken zu arbeiten. Natürlich gibt es Techniken, die man beim Training übt, aber ob die beim Turnier einsetzbar sind, ist eine andere Frage. Es geht hierbei vielmehr um Kraft, Masse und Schnelligkeit.

    Die Sumoringer sind fettleibig. Doch das ist nur das Resultat eines speziellen japanischen Essensplans. Die Ringer essen nach dem Training mittags und abends den fettigen und proteinhaltigen Eintopf Chanko-nabe, den sie selbst zubereiten. Nach dem Essen machen sie einen Mittagsschlaf, damit sie keine Kalorien verbrennen und an Gewicht zunehmen. Für ihr hohes Gewicht sind sie meist sehr sportlich, reaktionsschnell und gelenkig.

    Oft ist es für diese Sportart vorteilhaft, an Gewicht zuzulegen. Wie man das anstellt? Ganz einfach. Das Geheimnis liegt bei den Kohlenhydraten. Man muss am Tag so viele wie möglich davon zu sich nehmen. Ob das gesund ist, ist eine andere Frage. Kohlenhydrate sind in Nudeln, Brot, Müsli, Reis und Zucker zu finden. Sumoringer zuckern ihren Kaffee und trinken Limonaden und Fruchtsäfte und essen nur mageres Fleisch und Gemüse, wenn es nichts anderes gibt.

    Das durchschnittliche Gewicht beim Sumoringen ist stetig gestiegen. Ein Sumoringer bringt heutezutage 150 Kilogramm auf die Waage, da es keinerlei Beschränkungen bezüglich des Körpergewichts gibt. Wegen ihres Übergewichts leiden viele der Ringer unter Herzkreislauf-Erkrankungen. Auch Gelenkbeschwerden sind bei dieser Sportart keine Seltenheit.Viele Sumoringer haben Probleme mit der Atmung und dem Herz. Sie haben meist keine gute Ausdauer, weil sie keinen Ausdauersport betreiben. Anders als viele Menschen, die den Wunsch haben, paar Kilos abzunehmen, haben Sumoringer Angst eben davor und betreiben deshalb keinen Ausdauersport.

    Der professionelle Sumoring-Verband in Japan heißt „Ozumo“. Er wacht über die Einhaltung der Regeln und auch über die Lebensweise der Sumoringer. Selbst ihre Alltagskleidung wird vorgeschrieben und überwacht.

    In Japan finden alle 2 Monate Sumoturniere statt, die 7 Tage, von Sonntag bis Sonntag, dauern. Außer einem Festgehalt können die Sumoringer auch Preisgelder gewinnen. Es gibt nur wenig Frauen, die sumoringen, da es ihnen nicht erlaubt ist, diesen Sport professionell zu betreiben. Da die Tradition des Sumo-Sports tief in den Ritualen des Shintoismus, der japanischen Religion, verwurzelt ist, dürfen beispielsweise sogar hochranginge weibliche Persönlichkeiten den Kamfring nicht betreten, da Frauen im Shintoismus als unrein gelten.

    Wenn Sie interessiert sind, Sumoringen auszuprobieren, dann können sie das auch in Deutschland tun. Alles was sie dafür tun müssen, ist, sich beim Deutschen Sumo-Verband anzumelden und es kann losgehen. Alles, was Sie beim Sumoringen tun müssen, ist, den Gegner aus dem Ring zu bringen oder zu Boden zu werfen. Sie können auch bei einigen Judo-Vereinen nachfragen und sobald Sie einen Verein gefunden haben, in dem Sumo angeboten wird, können Sie beginnen. Sie müssen dabei nicht alle Regeln lernen oder Salz in den Ring streuen. Betrachten Sie es eher als Spaßsportart.

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