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Berufs- und Studienorientierung für alle Schüler der Vogelsberger Oberstufen in AlsfeldChance und Wege in die Zukunft

ALSFELD (ol). Wie wird man Journalist, was will die Polizei bei einem Einstellungstest wissen und warum sollte man unbedingt Bauingenieur werden? Fragen über Fragen, die sich die zukünftigen Abiturienten der Gymnasien und beruflichen Gymnasien nun langsam stellen müssen.

Und das sind natürlich längst nicht alle. 335 Studienfächer, mehr als 16.000 Studienangebote, 387 Hochschulen allein in Deutschland; 350 betriebliche Ausbildungsberufe, 135 schulische Ausbildungen – da fällt die Wahl schwer, die geplant ist, im besten Fall ein ganzes Berufsleben zu tragen.

Die Albert-Schweitzer-Schule trägt dieser Herausforderung Rechnung: Mit einem über die ganze Mittel- und Oberstufe angelegten Konzept der Berufs- und Studienorientierung, ausgezeichnet mit dem Gütesiegel OloV, ist sie eines der wenigen Gymnasien, die, so Gerrit Lepper von der Bundesagentur für Arbeit, „wirklich vorbildliche Arbeit leistet.“ Gemeinsam mit zwei weiteren Beratern für akademische Berufe, Marco Sankewitz und Horst Knack, hat er in Zusammenarbeit mit der ASS zwei ganze Schultage, gespickt mit jeder Menge Information, organisiert. Eingeladen sich zu informieren, waren die Schüler der benachbarten Max-Eyth-Schule, die gleichzeitig auch Mitveranstaltungsort war, sowie Oberstufenschülerinnen und –schüler aus den Lauterbacher Schulen, der Alexander-von-Humboldt-Schule und der Vogelsbergschule.

Bereits vor der offiziellen Eröffnung hatten die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule eine lange Reihe von Plakaten angebracht, die über die verschiedensten Themen informierten: Wie sind die Zulassungsvoraussetzungen für bestimmte Studiengänge? Wie finanziert man ein Studium? Was ist ein Duales Studium? Welche Überbrückungsmöglichkeiten gibt es zwischen Abitur und Ausbildungsbeginn?

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Durch den Begriffedschungel führten die vorbereiteten Plakate der Alsfelder Oberstufenschüler im Foyer.

Alle Schüler der Vogelsberger Oberstufen, die pünktlich zum Start der Oberstufen-Info-Tage die Aula der ASS in der Krebsbach bevölkerten, begrüßte Schulleiterin Elisabeth Hillebrand. Diese Tage, so Hillebrand, seien „das Filetstück“ der zahlreichen aufeinander aufbauenden Veranstaltungen, eine Informationsmöglichkeit, die die jungen Menschen unbedingt nutzen sollten. Über 40 Betriebe, Hochschulen, Fachrichtungen, Unternehmen und Praktiker stellten sich in den beiden Tagen vor. Dazu lud die am Donnerstag stattfindende Hessenhalle zu einem Überblick über die Ausbildungsberufe in der Region ein. „Der Vogelsberg braucht und bietet qualifizierte Arbeitnehmer und Arbeitsplätze“, stellte die Schulleiterin fest. Neben den Akteuren des Tages konnte sie auch Dr. Arne Hogrefe, den schulfachlichen Aufsichtsbeamten im Staatlichen Schulamt Gießen/Vogelsbergkreis zu diesem Ereignis an der Albert-Schweitzer-Schule begrüßen. Für ihn war es wichtig, sich ein Bild von den Aktivitäten des Gymnasiums zu machen.

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Vollbesetzt: Schulleiterin Elisabeth Hillebrand freute sich über ihr volles Haus.

Marco Sankewitz und Gerrit Lepper luden die angehenden Abiturienten dazu ein, jeweils sechs der 27 thematisch weit gefächerten Vorträge zu hören, die Vorstellungen einzelner Unternehmer zu nutzen, das MINT-Café mit Probierwerkstatt aufzusuchen oder sich an den Ständen der Freiwilligendienste und Hochschulen in der Aula zu informieren. Jede Menge Input wartete also auf die jungen Leute, die sogleich ausschwärmten, ihr Lieblingsthema einer Runde zu erkunden.

Darüber, was Journalisten tun, wie man einer werden kann und wo die Herausforderungen dieser Zunft im Zeitalter des Online-Journalismus liegen, tauschte sich Marc Heinrich mit den Schülern aus. Er selbst war Schüler an der Albert-Schweitzer-Schule und ist seit zwanzig Jahren Sportredakteur bei der FAZ. Ein Referent aus der Praxis, und genau das ist der Sinn der Vortragsreihen: Menschen aus der Praxis kommen mit den zukünftigen Berufsanfängern ins Gespräch. So konnten die angehenden Abiturienten unter anderem noch erfahren, was sie für ein Duales Studium bei der Polizei brauchen, warum ein guter Bauingenieur niemals arbeitslos wird oder warum Psychologie auch Anwendung bei der Personalauswahl von Unternehmen findet. Von der Bundeswehr waren Berater nach Alsfeld gekommen, ebenso Vertreter verschiedenster Fachbereiche der Universitäten Gießen, Marburg und Erfurt. Das Hessische Kultusministerium informierte über den Lehrerarbeitsmarkt, die THM Gießen über den Trendberuf Eventmanagement und Technik. Medizin, Soziale Arbeit, Maschinenbau, Laborberufe, Gesundheitsökonomie – da fiel bereits die Wahl der Vorträge schwer, zumal auch Überbrückungsmöglichkeiten wie Freiwilliges Soziales Jahr, Bundesfreiwilligendienst oder ein Auslandsjahr vorgestellt wurden.

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Der Alsfelder Journalist Marc Heinrich sprach vor den interessierten Schülern über sein Berufsfeld.

Nach zwei Tagen geballter Information hieß es dann für die zukünftigen Auszubildenden oder Studenten: Sacken lassen und überlegen, welche Informationen einen weitergebracht haben auf dem Weg von der Schule in den Beruf. Und dann vielleicht noch ein bisschen weiterrecherchieren. Die Berufsberatung der Bundesagentur bietet dazu Sprechstunden in den jeweiligen Schulen an. Dazu stehen für die Alsfelder Schülerinnen und Schüler bereits die nächsten Praktika an: Im Frühjahr werden die Q1er ihr zweites Schulpraktikum in Betrieben ihrer Wahl absolvieren.

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Zeit für persönliche Gespräche nahmen sich die Vertreter der Unternehmen und Einrichtungen an den Ständen im Foyer.

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Viel Betrieb herrschte auch an den Ständen der Hochschulen und Freiwilligendienste.

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