Gelungener musikalischer Nachmittag im RambachhausKonzert mit der Zauberharfe begeistert BewohnerInnen
ALSFELD (ol). Im Rambachhaus fand kürzlich ein vergnüglicher und informativer Nachmittag statt, bei dem Musikgeragogin Silke Pohl BewohnerInnen und Angehörige zu einem Konzert mit der Zauberharfe einlud. Das Instrument, das auch als Veeh-Harfe bekannt ist, ermöglicht auch Menschen ohne Notenkenntnisse ein einfaches und bezauberndes Musizieren. Die Veranstaltung bot eine Mischung aus Vorführung, gemeinsamem Singen und dem Ausprobieren der Zauberharfe, was bei den Senioren großen Anklang fand.
Einen vergnüglichen und informativen Nachmittag erlebten laut einer Pressemitteilung des Rambachhauses kürzlich die BewohnerInnen des Alten- und Pflegeheimes mit ihren Angehörigen. Silke Pohl von der Musikkulturschule Lauterbach, ihres Zeichens Musikgeragogin, hatte zu einem musikalischen Nachmittag ins Parkcafé eingeladen.
Die Zauberharfe – eigentlich unter dem Begriff „Veeh-Harfe“ im Handel erhältlich, geht zurück auf ihren „Erfinder“, den Landwirt Hermann Veeh. Dieser suchte nach einer Möglichkeit, für seinen mit Down Syndrom geborenen Sohn Andreas, ein Instrument zu schaffen, das in seiner Handhabung einfach zu spielen sein sollte. Dazu entwickelte Hermann Veeh eine reduzierte Notenschrift, die auf einem Blatt zwischen Resonanzkörper und Saiten positioniert wird und anhand des Schriftbildes gezupft wird.
Zur Einstimmung spielte Frau Pohl das Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“ und lud die Senioren herzlich zum Mitsingen ein. „Geh aus mein Herz und suche Freud“ folgte, sowie „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“. Aber auch die Handhabung des Instruments und das Ausprobieren an den Tischen kamen an diesem Nachmittag nicht zu kurz. Freudig erprobten sich die Senioren an dem Stück „ Die Gedanken sind frei“ und waren erstaunt, über die unkomplizierte Spielweise.
„Wir danken Frau Pohl für die interessante Einführung des Instruments und bei Helmut Ströher von der Musikkulturschule Lauterbach für die Kontaktvermittlung“, hieß es aus dem Rambachhaus.
Denn Musik werde im Betreuungsangebot des Rambachhauses groß geschrieben. Jeder Wohnbereich hat wöchentlich musikalische Angebote mit Betreuungsassistentin Ulrike Eifert, zum Mitsingen und mit rhythmischen Begleitung. Aber auch der „Shanty-Chor“ die „Blauen Jungs“ begrüßen bei ihren wöchentlichen Proben im Parkcafé gerne die Bewohnerschaft.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass eine Inhouse-Schulung für die Mitarbeiter des Betreuungsdienstes dem Thema „Experimentelles Musizieren“ gewidmet ist. „Es freuen sich die Kollegen aus der Tagespflege und dem Seniorenzentrum Rambachhaus auf neue Impulse zur Aktivierung unserer Senioren, damit wir ihnen auch morgen noch ein fröhliches Liedchen singen können“, so Susanne Fett, Betreuungsdienstleitung im Rambachhaus.
Die Veeh-Harfe
Die Veeh-Harfe ist ein Saitenzupfinstrument, das ohne Notenkenntnisse gespielt werden kann. Eigens für das Instrument wurde eine einfache und deutliche Notenschrift entwickelt – reduziert auf das Wesentliche. Notenschablonen, die zwischen Saiten und Resonanzkörper geschoben werden, ermöglichen ein Spielen „vom Blatt″.
Die Geschichte der Veeh-Harfe beginnt mit Hermann Veeh. Der Landwirt war auf der Suche nach einem Musikinstrument für seinen Sohn Andreas, der mit Down-Syndrom auf die Welt kam. An den Fähigkeiten seines Sohnes orientiert, konzipierte Hermann Veeh ein völlig neues Musikinstrument – einfachst in der Handhabung, ansprechend in der Formgebung und bezaubernd im Klang.
Für Andreas und viele andere Menschen öffnete sich eine wunderbare Welt. Der Traum vom gemeinsamen Musizieren von Menschen mit unterschiedlichen Begabungen und Fähigkeiten wurde Wirklichkeit, so heißt es.
Fotos: Rambachhaus Alsfeld
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