Ausstellung in Alsfeld beleuchtet politisch motivierte KindesentziehungenAusstellung in der vhs Alsfeld: „Gestohlene Kinder“
ALSFELD (ol). Die vhs Alsfeld zeigt eine Ausstellung über politisch motivierte Kindesentziehungen, unterstützt von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Ausstellung beleuchtet die traumatischen Folgen solcher Verbrechen und fordert mehr gesellschaftliche Sensibilität.
Bis Ende Januar ist in den Fluren der Alsfelder Volkshochschule eine 25-teilige Ausstellung zu sehen. Sie thematisiert politisch motivierte Kindesentziehung. Der Verlust eines Kindes – sei es durch Tod oder gewaltsames Verschwinden – ist eine der schlimmsten Erfahrungen für Eltern und Familien. Immer wieder nutzen Regierungen, ihre Behörden, aber auch terroristische Gruppen, diese Urangst, um auf Familien und Gemeinschaften aus unterschiedlichen Gründen Druck auszuüben, heißt es in der Pressemitteilung der vhs.
Deshalb wurde das Recht auf Kenntnis der eigenen Herkunft in die UN-Menschenrechtskonvention aufgenommen. Inzwischen ist der Schutz der Familie vor gewaltsamer Trennung in vielen Ländern rechtlich verankert. Erst kürzlich haben Staaten wie Kanada oder Australien politisch motivierte Kindesentziehung als Menschenrechtsverletzung anerkannt und Entschädigungsprogramme initiiert. Bis heute sei die gesellschaftliche Sensibilität für das Wissen über diese Verbrechen gering, Leid und Traumata werden vielerorts verdrängt, heißt es.
Die Ausstellung in der vhs wird durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Elisabeth-Käsemann-Stiftung zur Verfügung gestellt.
Für weitere Fragen ist die Volkshochschule unter der Telefonnummer 06631/792-7820 oder unter www.vhs-vogelsberg.de erreichbar. Für größere Gruppenbesuche muss sich im Vorfeld bei der Geschäftsstelle angemeldet werden.
Nicht zu vergessen die Aufarbeitung in den Westdeutschen Kinderheimen durch die Kirchen und den anderen Einrichtungen bei uns im Demokratischen Land.