Blaulicht0

Vollsperrung der L3326 zwischen Köddingen und dem Abzweig nach StumpertenrodFeldatal: Lkw mit Gefahrgut umgestürzt

KÖDDINGEN (ol). Ein Sattelzug stürzte gegen 10 Uhr auf der L 3326 bei Feldatal-Köddingen außerhalb der Ortslage um. Für die Dauer der Kranbergung L3326 zwischen Köddingen und Abzweig nach Stumpertenrod voll gesperrt.

Aufgrund einer als Gefahrgut klassifizierten Ladung ist die Dauer der Maßnahme nicht absehbar. Nach ersten Informationen von vor Ort sollen leicht entzündliche Kügelchen geladen sein. Der Gefahrgutzug der Feuerwehr ist im Einsatz. Es muss auch überprüft werden, ob bei dem Unfall Ladung ausgetreten ist.

Sven Holland, Kreisbrandinspektor: „Die Feuerwehr ist  zu einem umgestürzten Lkw gerufen worden in Form eines Gefahrguteinsatzes. Bei der Erkundung hat sich ergeben, dass Gefahrstoffe als Stückgut in dem Lkw verladen sind. Der Lkw ist durch noch ungeklärter Ursache auf der Landstraße abgekommen, in den Graben gekommen und auf die Seite gestürzt. Dabei ist auch die Ladung entsprechend umgestürzt.“

Die Ladung muss nun aufwendig geborgen werden. Diese Bergung stellt sich als nicht so einfach heraus, denn bei der Ladung handelt es sich um ein Kunststoffgranulat, genau genommen um Polymerkügelchen, die aufgebläht werden können. „Die sind sehr klein und mit Kohlenwasserstoff durchsetzt. Das heißt: Man kann diese Ladung nicht einfach mit einem Staubsauger absaugen. Man kann diese Säcke auch schwer bewegen, da sie über eine Tonne wiegen“, so Dr. Sven Holland. Mit einfachen Mitteln kann man diese Ladung nicht bergen, erklärt der Kreisbrandinspektor. „Die Bergung wird noch andauern“, so Sven Holland.

Von dem Stoff an sich würde in dieser Form unmittelbar keine Gefahr ausgehen. „Aber sobald daran hantiert wird, muss man sehr vorsichtig umgehen, weil brennbare Dämpfe freigesetzt werden könnte“, so Holland.

Die Feuerwehr hat noch erkundet, ob neben dem Gefahrstoff an sich noch andere Stoffe wie auslaufende Betriebsstoffe zu verzeichnen sind. Das sei nicht der Fall, so Sven Holland. Im Anschluss wurden die Maßnahmen für die Bergung getroffen. Allerdings sei die Feuerwehr nicht in der Lage, eine Bergung zu händeln. „Das muss eine Fachfirma machen. Jetzt ist es so, dass wir einen großen Teil zurückgebaut haben“, so Holland.

Eine Gefahr für die Umwelt würde nicht bestehen, versichert Holland. „Der Stoff ist nicht wassergefährdend. Auch der Kraftstofftank ist intakt, sodass wir keine Umweltgefährdung haben. Die Erkundungen wurden von Einsatzkräften mit Atemschutz durchgeführt. Die Situation war erst unklar. Es hätten Säcke offen sein können und evventuell Dämpfe freigesetzt werden. Auch handelt es sich um feines Granulat, es könnten sonst Stäube eingeatmet werden. Daher gehen wir auf Nummer sicher“, sagt Dr. Holland.

Der Lkw-Fahrer ist unversehrt und wurde vom Rettungsdienst vorsichtshalber betreut. Er konnte an der Unfallstelle verbleiben. Die Feuerwehr wird über Nacht vor Ort verbleiben. Die Bergung kann erst morgen ab 9 Uhr von einer Fachfirma vorgenommen werden. Die Spezialfirma wird dann mit einem Trockensauger die offenen Säcke absaugen. Die restlichen Säcke werden ebenfalls geöffnet und abgesaugt und vor Ort in andere Säcke neu verpackt und auf einem anderen Lkw verladen. Anschließend wird der havarierte Lkw aus dem Graben gehoben, aufgestellt und von einem Bergungsunternehmen abgeschleppt.

Vor Ort waren 50 Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Rettungsdienst und eine Streife der Alsfelder Polizei.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren