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Alexander-von-Humboldt-Schule verleiht Zeugnisse an 76 AbiturientenFundament für „Walk of Fame“

LAUTERBACH (ol). Zum ersten Mal seit zwei Jahren war sie wieder voll, die Aula der Alexander-von-Humboldt-Schule, in der 76 Abiturienten – 41 junge Damen und 34 junge Männer – mit ihren Familien Platz genommen hatten, um ihre Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife entgegenzunehmen.

Begrüßt wurden sie fast schon traditionell von dem Stück „Pomp and Circumstance“, das ein Schulquartett unter der Leitung von Markus Euler vortrug, heißt es in der Pressemitteilung der Alexander-von-Humboldt-Schule. Strahlend begrüßte auch Schulleiterin Gitta Holloch die jungen Damen und Herren, die ihrem Abiturjahrgang das nicht unbescheidene Motto „Walk of Fame“ gegeben hatten. Humorvoll ging Holloch in ihrer Ansprache darauf ein, ob und mit was die Abiturienten wohl berühmt werden könnten, und bescheinigte ihnen, dass sie mit ihrem Abiturzeugnis auf jeden Fall ein Fundament für ihren ganz persönlichen „Walk of Fame“ gelegt hätten.

Gitta Holloch, Foto: C. Solf

Zum Abschluss der zwölfjährigen Schulzeit richtete die Schulleiterin ihren Blick auf die Fragebögen, die die Schüler als Bewertung des Unterrichts ausgefüllt hatten. Dabei ging sie auf Kritik, beispielsweise die von den Schülern wahrgenommene subjektive Notengebung, ein, freute sich aber auch über positive Rückmeldungen, die der Schule Hilfsbereitschaft, spannenden Unterricht und eine freundschaftliche Atmosphäre bestätigten.

Im Sinne der Abiturienten dankte sie Studienleiter Karsten Krämer für sein Wirken: Ohne seine kompetente und individuelle Beratung hätte es bei den Kursabwahlen zu dem einen oder anderen für die Schüler gravierenden Fehler kommen können, so Holloch, die sich freute, dass die Schüler auch das Team der Hausverwaltung und des Sekretariats mit Lob bedacht hatten. Hinsichtlich der Einschätzung der Abituraufgaben sagte Holloch: „Insgesamt können wir feststellen, dass diese angemessen und fair waren.“ Das über dem Landesdurchschnitt von 2,30 liegende Schulergebnis von 2,23 untermauere diese Sicht, sei aber auch dem Lernen in einem doch noch geschützten ländlichen Raum zu verdanken.

Rückblick auf einen besonders kleinen Abiturjahrgang

In ihrem Rückblick ging die Pädagogin auch auf verschiedene Eigenheiten dieses besonders kleinen Abiturjahrgangs ein: Obwohl aufgrund des Wechsels von G8 zu G9 an den abgebenden Gesamtschulen deutlich weniger Schüler in diesem Jahr ihr Abitur abgelegt hätten, hätte man diesen eine breite Auswahl an Leistungskursen angeboten, was zu eher kleineren und damit sehr schülerorientierten Kursen geführt hätte. Getreu dem Schulmotto „Jeder Schüler ist uns wichtig“ wurde für eine Schülerin ein Französisch-Einzelkurs angeboten.

Holloch lobte das Engagement der Abiturienten, die  sich über den Unterricht hinaus in verschiedensten Gruppen engagiert hatten: Schulsanitätsdienst, Wettbewerbe, Musik, Sport – in vielen Bereichen konnte das Lauterbacher Gymnasium gute Ergebnisse vorweisen. Besonders lobend erwähnte die Schulleiterin die Anfertigung von Erklärvideos zum Umgang mit Schul-Software-Programmen, die die großen Schüler für die Jüngeren angefertigt hatten.

Ehrung: Sprachen, PoWi, Sport. Foto: C. Solf

Ebenfalls wegweisend und nachhaltig sei die Teilnahme der Schüler am Pädagogik-Projekt „Schule als Lebensraum“ in der E-Phase gewesen, dessen Ergebnisse die Fachschaft Kunst umgesetzt hat: „Sie gehen, aber Ihre Ideen inspirieren uns weiterhin“, lobte Holloch die scheidenden Abiturienten. Mit Blick auf das Motto des Abijahrgangs gab sie diesen ein Zitat des Kulturhistorikers Jacob Burckhardt mit auf den Weg: „Der Ruhm, welcher vor denen flieht, die ihn suchen, folgt denen nach, welche sich nicht um ihn bemühen.“ Vielleicht könne auch das ein Ansatz für den kleinen „Oho-Jahrgang“ 2022 sein.

Dank an die Lehrkräfte

Für die Abiturienten ergriffen nach der Schulleiterin Annika Leinberger und Viktoria Stojan das Wort. „Das Ziel einer Dekade ist erreicht“, freuten sie sich mit ihren Mitschülern und dankten insbesondere ihren Familien für die Unterstützung in allen Lebenslagen – vom Pausenbrot über den Fahrdienst bis hin zum Auffangen nach einer schlechten Klausur. Weiterhin dankten sie ihren Freunden für mitunter geteiltes Leid, für das Aufmuntern und die Zusammenarbeit, für das Daumendrücken und die vielen Erinnerungen, die sie gemeinsam sammeln durften. Ihr Dank galt auch den Lehrkräften, die geduldig auch mit dem langsamsten Schüler waren, diskussionsfreudig, aufmunternd, inspirierend.

Ansprache. Foto: C_Hahner

Auch die Verwaltungsdamen und der Hausmeister hätten einen großen Anteil an einer schönen Schulzeit gehabt, so die beiden Rednerinnen, die darauf hinwiesen, dass die Oberstufenzeit ihres Jahrgangs komplett unter Corona-Bedingungen stattgefunden hatte. „In Anbetracht dieser Umstände können wir stolz sein.“ Mit vielen Träumen seien sie in die Schulzeit gestartet, sagten Leinberger und Stojan. Viele davon hätten sich geändert oder der Realität angepasst. Nun waren sie gespannt darauf, wer von ihnen in Zukunft als Astronaut, Prinzessin oder Lehrer vor ihnen stehen würde.

Nach einem weiteren Musikstück überreichte Schulleiterin Gitta Holloch zusammen mit den Tutoren den Abiturienten die Zeugnisse und ehrte mit dem Schulleitungsteam nach einer weiteren musikalischen Einlage die Jahrgangsbesten und die Abiturienten, die besondere schulische Leistungen und Aktivitäten hervorgebracht hatten.

Ehrungen der Notenbesten. Foto: C. Solf

Die Traumnote 1,0 erreichten acht Abiturienten: Marvin Becht, Charlotte Marie Deuchert, Annika Friederike Hardt, Annika Franziska Leinberger, Jakob Karl Rivinius, Thomas Michael Schmidt, Rebekka Emilia Schwarzer und Viktoria Stojan.

Im naturwissenschaftlichen Bereich wurden Julia Kovalenko (Mathematik), Julian Schneider (Physik), Jakob Rivinius (Chemie) sowie Annika Frederike Hardt, Rebekka Emilia Schwarzer und Charlotte Deuchert (alle im Fach Biologie) geehrt.

Ehrungen Naturwissenschaft. Foto: C. Solf

Im Fach Deutsch wurde Viktoria Stojan geehrt. Noah Elias Krummeich wurde vom Altphilologenverband für besondere Leistungen im Fach Latein gewürdigt. Der Preis für hervorragende Leistungen im Fach Politik und Wirtschaft ging an Annika Franziska Leinberger. Chiara Waldeck wurde mit der Coubertin-Medaille für besondere Leistung im Fach Sport geehrt.

Anschließend ehrte die Schule Schüler für besondere Verdienste im Bereich Musik, Technik und Sanitätsdienst. Im Bereich Musik wurden Thomas Michael Schmidt, Kelvin Piljevic, Luisa Heide, Annika Leinberger, Charlotte Deuchert und Emelie Mertin ausgezeichnet. Für ihre Mitwirkung an der Technik-AG/digitale Schule erhielten Marvin Becht und Marcel Otto die Ehrung. Annika Leinberger galt der Dank der Schule für ihre Mitwirkung im Schulsanitätsdienst.

Mit dem letzten Stück „Dreams“ griff das Quartett noch einmal die Zukunftsträume der jungen Menschen auf, die nun ihren Weg beschreiten.

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