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Von der talentierten Kühhirtin, über Lehrgänge an Gebäranstalten bis zum Studium der HebammenkundeAusstellung „Hebammen in Hessen – Gestern und heute“

ROMROD (ol). Von Sonntag, dem 8. Mai bis Sonntag, den 12. Juni zeigt der Heimat- und Kulturverein Romrod im Schlossmuseum in Romrod die von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung konzipierte Ausstellung „Hebammen in Hessen. Gestern und heute“.

Hebammen sind für schwangere Frauen, Gebärende, Wöchnerinnen und Neugeborene unersetzlich. Bis in die 1950er Jahre überwogen, vor allem auf dem Land, noch die Hausgeburten. Ende 2018 machten sie in Hessen nur noch ein bis zwei Prozent aus. Daher falle es vielen Schwangeren zunehmend schwerer, eine Hebamme zu finden, die sie während der Schwangerschaft und der Geburt sowie in der Wöchnerinnenzeit begleitet.

Mit dem Untertitel „Von der talentierten Kühhirtin, über Lehrgänge an Gebäranstalten bis zum Studium der Hebammenkunde“ möchte die Ausstellung über einen der ältesten Frauenberufe informieren. Sie möchte Einblicke in Geschichte und Gegenwart von Hebammen auf dem Lande geben, den neuen Studiengang Hebammenkunde vorstellen und Projekte für schwangere Frauen bei der aufwendigen Suche nach einer Hebamme aufzeigen.

Eröffnet wird die Ausstellung am Sonntag, den 8. Mai um 15 Uhr im Schlossmuseum Romrod mit den Grußworten des Vorsitzenden des Heimat- und Kulturvereins, Horst Blaschko, der Romröder Ehrenbürgermeisterin Dr. Birgit Richtberg und der Initiatorin und maßgeblichen Bearbeiterin der Ausstellung, Dr. Monika Hölscher von der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.

„Wandel der Gebärkultur“

Direkt im Anschluß wird es einen Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Marita Metz-Becker mit dem Titel „Wandel der Gebärkultur in Deutschland am Beispiel des Hebammenberufes“ mit folgendem Inhalt geben:

Schaut man auf den Hebammenberuf, so gehe es immer um einen besonderen Frauenberuf mit einer langen und wechselvollen Geschichte. Der Beruf der Hebamme berühre aber auch auf besondere Weise unsere Gegenwart. In den letzten Jahren überschlugen sich die Nachrichten geradezu. Von extrem hohen Versicherungskosten sei die Rede und vom Aufgeben vieler Hebammen, für die sich die Freiberuflichkeit nicht mehr rechne. Dazu komme, dass wohnortnahe Entbindungseinrichtungen schließen, so dass Geburten zunehmend in Kliniken der Maximalversorgung stattfinden. Der Vortrag soll die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Gebärkultur in Deutschland in den Blick nehmen und versuchen, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen und zu diskutieren.

Zu sehen ist die Ausstellung Freitags von 15 bis 18 Uhr, Samstags von 15 bis 17 Uhr, Sonntags von 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung über Horst Blaschko unter der Telefonnummer 0160 95637257 oder per Email an Horst.Blaschko@t-online.de.

„Geboren in ein bedrohtes Leben“

Im weiteren Verlauf der Ausstellung wird am Freitag, den 20. Mai um 18 Uhr Dr. Götz Hartmann am gleichen Ort einen Vortrag mit dem Titel „Geboren in ein bedrohtes Leben: Kinder außerhalb der NS-Volksgemeinschaft“ halten.

Die Ausstellung ist bis zum 12. Juni im Schlossmuseum Romrod zu sehen. Der Eintritt und die Teilnahme an den beiden Veranstaltungen ist kostenlos. Die geltenden Corona-Regeln sind einzuhalten. Der Heimat- und Kulturverein freut sich, die Ausstellung für die Menschen in der Region zeigen zu können und hofft auf regen Besuch.

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