SCHWALMTAL (ol). Zum zweiten Mal war der Träger internationaler Musikpreise, Mikhail Mordvinov, zu Gast in Melchiorsgrund. Die nächste Gelegenheit, Weltklassik im Vogelsbergkreis erleben zu können, ist auch schon bald.

„Wahrhaftig ein besonderer musikalischer Schatz wurde vom Künstler des Abends ‚gehoben‘. Zwei gegensätzliche und daher eine enorme Spanne umfassende Beispiele russischer Programmmusik bildeten die beiden Programmteile“, heißt es in der Pressemitteilung von Melchiorsgrund. Im Zentrum des ersten Teils standen Pjotr Tschaikowskys „Jahreszeiten“, eine emotional stimulierende Umsetzung lyrischer Themen, deren Bildhaftigkeit, verteilt auf die 12 Monate des Jahres, alle Qualitäten des Naturerlebens und der damit harmonisierenden Resonanz des menschlichen Seins in der Phantasie des Publikums auftauchen ließ.

Der Vortrag souverän, der Eindruck berührend. Es habe sich wieder einmal gezeigt, dass auch emotional lyrische Partien gewinnen, wenn sie mit virtuoser Leichtigkeit vorgetragen werden. Tschaikowsky selbst hatte sich einmal über Modest Mussorgsky äußerst „despektierlich“ geäußert und wird so zitiert: „Die Musik von Mussorgsky würde ich gerne zum Teufel schicken“ – so erwartete das Publikum gespannt den zweiten Teil des Abends, „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgsky und erlebten dieses Werk, dass tatsächlich ursprünglich für Klavier geschaffen war – in einem fesselnden Vortrag, der einerseits die zugrundeliegende Bildsprache und andererseits das gesamte Register des Instruments ausreizte, wie aus einem Guss.

Nach solch einem Vortrag, ließ sich laut Pressemitteilung schwer vorstellen, was denn als Zugabe kommen könnte. Hier zeigte sich die humorvolle Seite des Künstlers: Aus den lyrischen Werken Edvard Griegs wählte er das Stück „An den Frühling“. Ein gelungener Kontrast und ein froher Ausblick auf die Zeit nach Herbst und Winter.

Die nächste Gelegenheit, Weltklassik im Vogelsbergkreis erleben zu können, bietet sich am Sonntag, 10. Oktober um 17 Uhr, wieder in Melchiorsgrund. Es spielt die international konzertierende Pianistin YU MI LEE. Reservierungen sind über www.weltklassik.de ab sofort möglich.

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