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Zwischen Forschungszentrum Neu-Ulrichstein, der JLU und Vogelsberger SchulenEin weiterer Abschnitt der Zusammenarbeit gestärkt

HOMBERG OHM (ol). In diesem Jahr können die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und das FNU Forschungszentrum Neu-Ulrichstein im Vogelsbergkreis auf eine mehr als 15-jährige erfolgreiche Kooperation zurückblicken. Mit der feierlichen Unterzeichnung des Memorandum of Understanding (MoU) am FNU Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg Ohm wird ein weiterer Abschnitt der Zusammenarbeit zwischen der Universität Gießen, dem FNU und dem Vogelsbergkreis eingeleitet.

Das MoU, also ein Kooperationsvertrag zur weiteren Zusammenarbeit, bestärkt die Weiterentwicklung und den Ausbau der bisherigen erfolgreichen Zusammenarbeit in den Leistungsdimensionen Lehre, Forschung sowie Wissens- und Technologietransfer, insbesondere im Bereich der gemeinsamen Lehre und auch der Verbundforschung sowie der Beantragung von entsprechenden Forschungsfördermitteln, heißt es in der Pressemitteilung des Forschungszentrums.

Das FNU ergänze mit seinem Know-how und seiner Infrastruktur die landwirtschaftlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen der JLU. Und natürlich trage dies alles zur Stärkung des ländlichen Raumes bei. Der landwirtschaftliche Modellbetrieb des FNU biete vielfältige Möglichkeiten, Labor- und Freilanduntersuchungen für Natur- und Verbraucherschutz durchzuführen.

v.l.n.r.:  Erster Kreisbeigeordneter Dr. Mischak , Prof. Kämpfer (Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der JLU Gießen), Landrat Manfred Görig, Prof. Peter Ebke (wissenschaftlicher Beirat FNU), Marlene Ebke (Geschäftsführerin FNU), Christian Bolduan (Schulleiter AAS Alsfeld), Carsten Röhrscheid (Schulleiter OTS Homberg), Friedhelm Walther (MES Alsfeld) Fotos: Forschungszentrum Neu-Ulrichstein

Der Landbau mit rund 20 ha Grünland und rund 30 ha Ackerland, die Haltung landwirtschaftlicher Nutztierarten, die Möglichkeit, Forschung an Kleinsäugern und Vögeln im Freiland durchzuführen, die Freiland-Modellgewässer und der großzügige Isotopenbereich komplettieren die sehr guten Voraussetzungen zur Unterstützung von Lehr- und Forschungsvorhaben. Darüber hinaus sind laut Pressemitteilung die Wetterstation des DWD und die Vernetzung mit Partnerunternehmen aus der Auftragsforschung eine perfekte Ergänzung im Portfolio.

Bedeutung der Zusammenarbeit

Bürgermeisterin Claudia Blum begrüßt die Gäste aus dem Kultusministerium, der Universität Gießen, die Spitze des Vogelsbergkreises und Vertreter von zahlreichen Ämtern des Landkreises im Namen der Stadt Homberg Ohm. Prof. Dr. Dr. Peter Kämpfer, Vizepräsident für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der JLU, stellte die Bedeutung der Zusammenarbeit für die Gießener Universität heraus: „Durch diese Kooperation können Studierende Einblick in die industrielle Forschung in der Ökotoxikologie und in die Lebensmittelproduktion mit landwirtschaftlichen Nutztieren erhalten und bekommen Perspektiven für die berufliche Praxis aufgezeigt.“

Die Universität gewinne mit dem Forschungszentrum Neu-Ulrichstein eine zusätzliche Repräsentanz, die durch die dort angesiedelten kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie durch die langjährige Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft die Drittmittelforschung bereichern wird.

Der Vogelsberger Landrat Manfred Görig sowie Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak haben, ebenso wie die Stadt Homberg Ohm, die Entwicklung des FNU seit Anfang an begleitet und sehen mit Begeisterung den zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten entgegen. Die Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen rücke den Vogelsberg etwas näher an Gießen heran und wird neue Impulse in der Region setzen.

Zwei Wissenschaftler, Frau Dr. Lörracher, Mesocosm GmbH und Herr Heinrich, Uni Gießen geben einen anschaulichen Einblick in ihre Forschungsarbeiten mit dem Regenwurm.

An diesem Tag wurde symbolisch eine Brücke von der Universität zu den Schulen im Vogelsbergkreis geschlagen. Verknüpft werde die Arbeit der Hochschulen mit den Schulen hier im Vogelsberg unter dem Motto „Lernen durch Lehren“. Studierende vermitteln Umweltthemen an Schüler. Zur Feierstunde am 23. Juni 2021 wurde auch diese Verbindung durch die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags zwischen drei Schulen und dem FNU gefestigt.

Seinen Anfang nahm die Unterstützung der Umweltbildung an diesen Schulen im Jahr 2004 durch das Projekt „Außerschulischer Lernort“. Christian Bolduan, Schulleiter der Albert-Schweitzer-Schule Alsfeld würdigte die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit. Wolf Schwarz, Ministerialdirigent und Abteilungsleiter I im Kultusministerium äußerte sich besonders erfreut darüber, dass die Zusammenarbeit von Hochschulen und Vogelsberger Schulen unter den Leitlinien der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) erfolgen wird: „So können Schülerinnen und Schüler Einblicke in aktuelle Forschungen zu einer nachhaltigen Landwirtschaft, zu Natur- und Verbraucherschutz erhalten. Sie erhalten an praktischen Beispielen Impulse dafür, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft und Flächennutzung aussehen kann.“

Seit der Corona-Pandemie ist ein weiteres, vom Hessischen Kulturministerium und dem Alsfelder Rotary-Club unterstütztes Leuchtturm-Projekt hinzugekommen. Für die Ausbildung von Infektionsschutz-AssistentInnen an den Vogelsberger Schulen stellt das FNU sein Know-how und sein Netzwerk zur Verfügung. In einer Führung wurde den Besuchern die große Bandbreite an Forschungs- und Ausbildungsthemen des FNU vorgestellt.

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