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24 Katzen und Kater kastriert: Hessischer Landestierschutzverband unterstützt TiNaKastrationsmobil im Einsatz in Freiensteinau

VOGELSBERG (ol). Auch nach der großen Kastrationsaktion im vergangenen Herbst trudeln weiter Hinweise auf verwilderte und große Katzengruppen ein. Der Tier- und Naturschutz Unterer Vogelsberg, kurz TiNa, nahm daher zum ersten Mal das Angebot zum Einsatz des Kastrationsmobils des Landestierschutzverbands Hessen an. Es war eine logistische Herausforderung, die jedoch sehr effektiv in kurzer Zeit die Kastration vieler verwilderter Hauskatzen ermöglichte.

In der Pressemitteilung des Tier- und Naturschutzes Unterer Vogelsberg heißt es, obwohl die letzte große Kastrationsaktion CATch&Release erst im Dezember endete und dadurch alleine in TiNas Aktionsradius die Kastration von weit über 200 Katzen und Kater finanziert werden konnten, erhalte der Verein weiterhin Hinweise auf verwilderte und kranke Katzengruppen. Bei den Tieren handele es sich immer um Abkömmlinge von Haus- und Bauernhofkatzen, die unter Holzstößen und in Feldscheunen leben und von Katzenfreunden versorgt werden. „Nicht selten wenden sich auch Landwirte, die ihrer Katzenschar nicht mehr Herr werden, an TiNa und bitten um Hilfe“, heißt es weiter.

Die Kastration dieser Tiere übersteige jedoch oft deren Budget der Eigentümer und so würden aus zwei schnell sechs, zwölf und mehr Katzen. Ohne tierärztliche Versorgung leiden sie dann laut Pressemitteilung häufig an verschiedenen Krankheiten und viele Tiere sterben einen schmerzvollen Tod.

TiNa seien aktuell wieder große Katzengruppen gemeldet worden, und so forderten sie diesmal das Kastrationsmobil vom Landestierschutzverband Hessen an. Dieses Fahrzeug ist ein zu einer Mini-Tierklinik umgebauter Kleinlaster, der mitsamt tierärztlichem Personal von Tierschutzvereinen aber auch von Gemeinden gegen eine symbolische Gebühr angefordert werden kann.

So kam es am 9. März zu einem Einsatz des Kastrationsmobils in Freiensteinau. Gut 36 Stunden vor Termin begannen vier aktive Mitglieder von TiNa, die Katzen an den gemeldeten Orten zu fangen. Insgesamt 24 Katzen und Kater konnten so in Freiensteinau, Grebenhain, Schotten und Steinau an der Straße gefangen werden. „Das ist übrigens keine einfache Angelegenheit“, so Anke Feil, 1. Vorsitzende von TiNa, „denn bei den Tieren handelt es sich nicht um verschmuste Stubentiger, sondern meist um äußerst kratzbürstige Tiere.“

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Die Tiere wurden im Kastrationsmobil kastriert und gegen Parasiten behandelt. Nach einer Erholungsphase wurden sie am Ort des Fangens wieder in die Freiheit entlassen. Einige Tiere musste der Verein jedoch in seine Obhut nehmen. Auf privaten Pflegestellen verbracht wurden drei trächtige Katzen, die nach der Geburt so lange bleiben, bis die Kitten von der Mutter getrennt werden können.

Eine der drei Katzen sei allerdings so schwer krank, dass ihr ein Leben ohne tierärztliche Versorgung wie bisher nicht mehr zuzumuten sei. Der Verein sucht für sie ein ordentliches Zuhause. Ebenso werden zwei sehr kranke Katzen vom Verein gepäppelt, bis sie wieder gesund sind. Auch diese Tiere sollen nicht wieder an den Fangort zurück, da sie dort ohne tierärztliche Versorgung sind. Auch für zwei junge und ziemlich wilde Katzen, die am Fangort nicht mehr versorgt werden sollten, sucht der Verein eine neue Heimat.

„Die Aktion war sehr anstrengend,“ so Feil, „da alle Aktivitäten zum Einfangen der Katzen zeitlich eng beieinander liegen mussten. Aber wir werden das Kastrationsmobil sicher wieder einsetzen, wenn die Umstände es ermöglichen.“ Feil rät den Katzenhaltern, ihre Tiere zu kennzeichnen und kostenlos registrieren, sowie kastrieren und natürlich tierärztlich versorgen zu lassen. Durch einen verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren würden solchen Aktionen wie der Einsatz des Kastrationsmobils nicht notwendig sein.

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