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Mit Blütenflächenprojekt regionalen Wirtschaftskreislauf fördern und Umwelt- und Artenschutz forcierenMücke blüht auf

MÜCKE (ol). Regionale Vermarktung und regionaler Wirtschaftskreislauf, das sind Begriffe, die Verbraucher mit Umweltbewusstsein nicht erst seit dem Beginn der Corona-Krise in verstärktem Maße fordern. Seit Ausbruch der Pandemie hat sich der Fokus auf die Erzeuger aus der Region noch einmal verstärkt. Unterschiedliche Interessenlagen verhindern jedoch oftmals eine strategische und abgestimmte Vorgehensweise. In der Region um Mücke soll das künftig anders, sogar besser funktionieren.

Christian Sommerlade ist in der Landwirtschaft groß geworden. Gemeinsam mit seinem Vater, dem Agrartechniker und Agrarkaufmann Karl-Heinz Sommerlade, der über eine 40-jährige Erfahrung in der Landwirtschaft verfügt, hat er vor einem Jahr begonnen, sich Gedanken zu machen, wie der regionale Wirtschaftskreislauf in Bezug auf Lebensmittel optimiert und dabei der Umweltgedanke forciert werden kann. „Als passionierter Imker und Jäger mit viel Erfahrung in  der Landwirtschaft kenne ich die teilweise konträren Interessenlagen aller Beteiligten sehr gut“, erklärt Christian Sommerlade laut Pressemitteilung die Ausgangssituation zu dem Projekt, das er derzeit gemeinsam mit seinem Vater auf die Beine stellt.

„Wir müssen alle Protagonisten, die an einem umweltbewussten Wirtschaftskreislauf Interesse haben, zusammenbringen, damit sie ihre jeweiligen Positionen erklären können und Verständnis füreinander aufbringen“, sagten sich Vater und Sohn vor etwa einem Jahr. Gesagt, getan, für den vergangenen Sonntag luden sie nach längerer Vorbereitung zu einem gemeinsamen Erfahrungsaustausch auf ihr Anwesen in Nieder-Ohmen ein. Die Resonanz war groß. Das Motto „Mücke blüht auf“ lockte 22 Gäste, darunter nicht nur Imker, Jäger und Landwirte.

Das Thema „Zusammenspiel aller Akteure (Imker, Jäger, Landwirte). Die Umwelt und die biologische Vielfalt in der Region stärken unter Berücksichtigung aller Interessen“ weckte auch das Interesse von Mückes Bürgermeister Andreas Sommer sowie Vertretern von „Klimafairein“ und des Obst- und Gartenbauvereins. Neben den Fachvorträgen zeigte die Podiumsdiskussion, die von Christian und Karl-Heinz Sommerlade gemeinsam moderiert wurde, dass die Interessen an einer abgestimmten, gemeinsamen Vorgehensweise im Sinne der Umwelt durchaus vereinbar sind, wenn man aufeinander zugeht und Verständnis für die Belange des Anderen aufbringt.

Den Fokus auf das Miteinander legen

Gemeinsam wurden Ziel für die nahe und weitere Zukunft ausgearbeitet. Für das Miteinander steht ein noch zu entwickelndes gemeinsames, regional geprägtes Logo, das die Verbraucher an die Vielfalt und Qualität der regionalen Produkte hinweisen soll. Beim Thema „Blühstreifen“ herrschte speziell bei Jägern und Imkern schnell Einigkeit, dass diese nicht an einem Straßenrand angesät werden sollten, da dies zu Wildunfällen führt und Insekten häufig auf den Scheiben der vorbeifahrenden Fahrzeuge landen. Landwirte erklärten sich bereit, bei der Suche nach geeigneten Flächen behilflich zu sein.

Dass landwirtschaftlich genutzte Flächen eine sehr wichtige Rolle bei der CO2-Bindung spielen, war nicht allen Gästen bewusst, umso größer war daher der Informationsbedarf. Neben diesen Arealen und Blühflächen dürfen aber auch die heimischen Gehölze mit ihrer wichtigen Funktion für Flora und Fauna nicht zu kurz kommen. Weitere diskutierten Themen waren unter anderem die Standflächen von Bienenvölkern oder auch die Auswahl an Saatgut.

„Den Fokus auf das Miteinander ist gelegt“, freuen sich Christian und Karl-Heinz Sommerlade nach der Veranstaltung und verwiesen dabei auf die angeregten weiteren Diskussionen in kleinerem Kreis, bei denen auch rege Kontaktdaten ausgetauscht worden sind. Das gemeinsame Ziel, so Vater und Sohn Sommerlade sei der Umweltgedanke. „Wir stehen für das Zusammenrücken in der Gemeinde und wir stehen für Regionalität“, erklärte der erfahrene Landwirt und Hobby-Winzer Karl-Heinz Sommerlade in einem ersten Fazit am Abend. Interessierte Bürger haben die Möglichkeit, sich mit Christian Sommerlade (c.sommerlade@web.de) in Verbindung zu setzen und sich ausführlicher beraten zu lassen.

3 Gedanken zu “Mücke blüht auf

  1. „‚Den Fokus auf das Miteinander ist gelegt‘, freuen sich Christian und Karl-Heinz Sommerlade nach der Veranstaltung und verwiesen dabei auf die angeregten weiteren Diskussionen in kleinerem Kreis, bei denen auch rege Kontaktdaten ausgetauscht worden sind.“

    Vielleicht machen ja auch ein paar ehemalige Dorfschullehrer mit (z.B. als Pressesprecher!), damit am Ende nicht nur die sprachlichen Blüten blühen.

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    1. Alter Mundartwitz: „Is doch klar, dass Regenwürmer net huppe!“
      Und nicht die regen Kontaktdaten werden ausgetauscht, sondern die Kontaktdaten rege ausgetauscht.
      Ich meine ja nur. „…damit am Ende nicht nur die sprachlichen Blüten blühen.“

  2. das ist eine wirklich gute Sache. Ich freue mich, dass es solche Initiativen gibt!!!

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