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CDU-Kreistagsfraktion Vogelsberg besuchte die Pflegeakademie in AlsfeldDem Pflegenotstand mit guter Ausbildung begegnen

ALSFELD (ol). Das Thema „Bundesweiter Mangel an Pflegepersonal“ ist seit Jahren bekannt und dennoch ist eine wirkliche Besserung der Situation bis dato nicht zu erkennen. Weil es auch im Vogelsbergkreis zahlreiche Einrichtungen für pflegbedürftige Menschen jeden Alters gibt und zudem die im Kreis liegenden Krankenhäuser und Pflegeheime hohen Bedarf an Pflegepersonal haben, hat sich die CDU-Kreistagsfraktion dieses Themas angenommen und über die dringend notwendige Ausbildung in den pflegenden Berufen informiert. Dafür hat sie die Pflegeakademie in Alsfeld besucht.

In der Pressemitteilung der CDU-Kreistagsfraktion heißt es, Schulleiter Thomas Müller erläuterte eingangs, dass die bisher getrennt verlaufende Aus-bildung für die Berufe der Krankenpflege, Altenpflege und Kinderkrankenpflege durch das zum Jahresbeginn 2020 in Kraft getretene Pflegeberufegesetz für ganz Deutschland grundlegend geändert und zu einem Ausbildungsgang zusammengefasst worden ist. Nach einer generalistischen, zweijährigen „Grundausbildung“ könnten sich die Auszubildenden dann weiterhin entscheiden, ob sie das Examen als Pflegefachfrau/-mann, Altenpfleger/in oder Kinderkrankenpfleger/in ablegen möchten. Zu der von Bundestag und Bundesrat beschlossenen Neuausrichtung der Ausbildung habe es im Vorfeld auch verschiedentlich ablehnende Stimmen gegeben, man müsse jetzt sehen, wie sich diese Reform langfristig auswirke, so Müller.

Weiter berichtete der Schulleiter, dass derzeit 83 Schülerinnen und Schüler in seiner Einrichtung die dreijährige Ausbildung durchlaufen. Voraussetzung für diesen Ausbildungsgang ist der Schulabschluss der Mittleren Reife. Zudem befinden sich zehn Personen in Fortbildung. Wichtig sei, dass weiterhin junge Menschen mit Hauptschulabschluss eine einjährige Ausbildung zum Altenpflegehelfer durchlaufen können. Auch für diese Absolventen seien die beruflichen Aussichten sehr gut.

Diskussion mit Corona-Abstand: Schulleiter Thomas Müller (links) erläutert die Arbeit der Pflegeakademie. Foto Jennifer Gießler

Müller erläuterte den CDU-Vertretern auch die geplante Zusammenlegung der Vogelsberger Pflegeakademie mit der Krankenpflegeschule am Kreiskrankenhaus Alsfeld (rund 70 Schüler), Pläne für einen Erweiterungsbau am derzeitigen Standort Ringofen seien derzeit in Prüfung. Wie die CDU-Kommunalpolitiker erfahren konnten, wird die Vogelsberger Pflegeakademie – wie alle Einrichtungen dieser Art – dadurch finanziert, dass alle Pflegeinrichtungen (Krankenhäuser, Senioren-und Pflegeheime, Ambulante Pflegedienste) in einen Topf einzahlen, dazu kommen die im Sozialgesetzbuch XI (Soziale Pflegeversicherung) vorgeschriebenen Gelder von den Pflegekassen und Zahlungen der Bundesländer.

Schulleiter Müller appellierte an die Politiker, sich auf allen Ebenen dafür einzusetzen, dass die Ausbildung von Pflegekräften weiter verbessert und ihre Arbeit im jeweiligen Beruf besser bezahlt werde. Wohlmeinende und lobende Worte aus der Politik reichten nicht aus, um den schon vorhandenen Mangel an gut ausgebildeten Pflege-kräften nachhaltig und langfristig zu beheben, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die wichtige Integration von Pflegekräften aus osteuropäischen Ländern und sogar von außerhalb der EU bringe nur eine zahlenmäßig geringe Entlastung des leergefegten Arbeitsmarkts bei den Pflegeberufen. Bei dem abschließenden Rundgang durch die Lehrsäle und den Verwaltungsteil bekamen die CDU-Vertreter Einblick in die gute und moderne Ausstattung dieser im Vogelsbergkreis einzigen schulischen Einrichtung.

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