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Grüner Stammtisch des Ortsverbandes der Grünen im Posthotel JohannesbergLauterbach auch in Zukunft lebenswert gestalten

LAUTERBACH (ol). Kürzlich fand der Grüne Stammtisch des Ortsverbandes der Grünen im Posthotel Johannesberg in Lauterbach statt. José Jaraba Molt moderierte zum Thema Stadtentwicklung aus dessen Sicht. Zunächst wollten die rund zehn Teilnehmer wissen, welche Vorstellungen die Lauterbacher Grünen vom künftigen Lauterbach haben. Dies führte jedoch sehr schnell zu einer lebhaften Diskussion, in der die Teilnehmer ihre eigenen Vorstellungen einbrachten.

Der Tenor war laut Pressemitteilung eindeutig: Spätestens seit Corona ist klar, dass dynamische Veränderungen im politischen Handeln möglich sind. Auch für Lauterbach bieten sich jetzt Chancen, die genutzt werden müssten. „Lauterbach ist eine lebenswerte Stadt. Sie soll es aber auch in Zukunft bleiben und nicht gegenüber Ballungsräumen ins Hintertreffen geraten, wie es in vielen Regionen passiert. Deswegen müssen wir aktiv Chancen nutzen und gemeinsam unsere Stadt weiterentwickeln“, so das Vorstandsmitglied des Ortsverbands der Grünen José Jaraba Molt in seiner Anmoderation. Die Stadt sei nach wie vor für den Autoverkehr optimiert. Autofreie Flächen zum Verweilen, ohne Motorenlärm oder Abgase, würden zum Beispiel fehlen.

Dabei gehe es nicht um die Verbannung der Autos aus der Innenstadt, sondern um intelligente Systeme der Verkehrsberuhigung – zeitlich oder örtlich begrenzt. Begegnungsräume für Menschen, die einfach nur verweilen möchten, seien rar. Das fehle in Lauterbach, ebenso wie Räume für Jugendliche, die sich unkompliziert treffen wollen. „Gerade Jugendliche sollten gefragt werden, was ihre Wünsche sind!“, so Jaraba Molt zum Abschluss. „Artenschutz findet auch in den Städten statt. Jede kleine, grüne Fläche mit Bäumen, Sträuchern und Wildblumen zählt heute!“, so formuliert Jutta Jawansky-Dyroff von den Grünen ihre Erwartungen an das städtische Grün.

Ökologisch tote „Schottergärten“ und versiegelte Flächen seien nicht das, was zu einem gesundes Stadtklima beiträgt. Auf der anderen Seite gebe es schöne Beispiele von umweltbewussten Bürgern – beispielsweise an der Lauter – die durch ihre Pflanzenvielfalt Wichtiges für die Vogel- und Insektenwelt tun. Zudem jagen in der Nacht entlang der Lauter unzählige Fledermäuse, die von dieser Vegetation indirekt profitieren. „Hier muss die Stadt aktiv lenken und beraten!“, so die Forderung der Teilnehmer.

„Gerade in Zeiten der Corona Pandemie ist Lauterbach gegenüber der Großstadt ein privilegierter Lebens- und Arbeitsraum. Die Dynamik von Home-Office und flexiblen Arbeitszeitmodellen muss genutzt werden, um den totgesagten ländlichen Raum zu stärken. Wir sind hier im schönen Vogelsberg nicht mehr nur billiges Wasserwerk und Parkplatz für das Ballungsgebiet, sondern können einen attraktiven Lebensraum für Jung und Alt bieten“, lauteten Berndt Otts Gedanken zum künftigen Lauterbach. „Bürger sollen sich mehr einmischen und Ihre Wünsche dem Parlament kund tun“, so die Forderung der Gruppe.

Auf der anderen Seite müsse die Stadtverwaltung Angebote für Foren zu stadtrelevanten Themen anbieten und die Bürgerinnen und Bürger auf der Reise in das neue Lauterbach mitnehmen. „Dies könnte im Rahmen von Bürgerversammlungen geschehen, die periodisch zu wichtigen Themen stattfinden müssen!“, so Vorstandsmitglied Jutta Jawansky-Dyroff. „Der Bahnhof ist die Visitenkarte von Lauterbach. In der Vergangenheit wurden unnötig Chancen verpasst, die die heutige Verhandlungsposition nicht einfach gemacht haben. Jetzt gilt es zielorientiert zu handeln und den Anreisenden ein angenehmeres und gastfreundliches Willkommen zu bieten!“, so eine alte Forderung der Grünen, der sich alle Anwesenden anschließen. „Der Bahnhof ist noch immer nicht Chefsache. Das muss sich dringend ändern“, meint Daniel Schmidt von den Grünen.

Abschließend kamen die Teilnehmer zu dem Ergebnis, dass diese zentralen Themen oberste Priorität haben müssen, an denen die Arbeit des künftigen Bürgermeister gemessen wird. „Lauterbach braucht für seine Entwicklung eine Zielvereinbarung mit allen Gruppen sowie Bürgerinnen und Bürgern, an deren Leitlinien sich alle orientieren können. Die Initiative dazu muss von der Verwaltungsspitze kommen – das erwarten wir und das werden wir einfordern!“, so lautet die Zusammenfassung des Abends der grünen Organisatoren und der Gäste.

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