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„Mundschürzen“ der geschwisterGALFE schützen Mund, Hände, sind hochmodern und nachhaltig - und bieten mehr Raum zum AtmenVom notwendigen Übel zum modischen Accessoire mit Weitblick

ALSFELD (ol). Den öffentlichen Raum prägt ein neues Bild: Mund-Nasen-Bedeckungen sind in der Corona-Krise das Gebot der Stunde, vermutlich der nächsten Monate. Für viele Menschen ein notwendiges bis lästiges Übel: Das Atmen und Sprechen fällt schwer unter den engen Masken, vom Style zumeist ganz zu schweigen. Abhilfe für beides kommt nun aus Alsfeld im Vogelsberg: Hier hat es das Team der geschwisterGALFE geschafft, die Bedeckungen zu hochmodernen, gutaussehenden und trendigen Accessoires upzugraden – hergestellt wie alle Teile des kreativen und heimatverbundenen Geschwisterpaars Frank und Juliane Galfe aus hochwertigem Leinen, gewebt im Vogelsberg.

Neben dem Angebot an Mund-Nasen-Masken aus Brokat – gewebt im Vogelsberger Umland – und anderen hochwertigen, stylischen Materialien, hebt sich die „Mundschürze“ als bequemer und gutaussehender Schutz wohltuend hervor, heißt es in der Pressemitteilung. „Unsere Mundschürze ist ein lockerer Schal, der am Ende zwei große Eingrifftaschen hat und im Bereich, der über Mund und Nase gezogen wird, doppelt ausgearbeitet und mit einem Gummizug verstärkt ist“, erklärt Galfe die wichtigsten Eigenschaften der Mundschürze.

Für die kommenden Sommermonate wird sie aus Baumwolle, Baumwoll-Jacquard oder Halbleinen genäht – vom Entwurf über die Herstellung der Stoffe bis hin zum Nähen ist sie ein durch und durch regionales Erzeugnis. „Mit der Mundschürze kann man Türgriffe anfassen, den Einkaufswagen schieben, mit Karte zahlen, tanken und natürlich viel besser und leichter atmen als unter einer festgezurrten Maske“, wirbt Galfe für sein Produkt, das bei 60 Grad waschbar ist und durch Bügeln auf Stufe drei entkeimt werden kann. Angeboten wird es auch mit Tasche für Kohlefilter.

„Das Schönste aber ist, dass dieses Teil wirklich zu allen Lieblingsoutfits kombiniert werden kann – und das nicht nur, weil Material und Muster das hergeben, sondern weil wir auf Wunsch passend zu den geschwisterGalfe-Styles unserer Kunden fertigen können“, freut sich der Modefachmann, dem es eine Herzensangelegenheit ist, dass seine Kundinnen und Kunden gut angezogen sind. Ein weiteres Feature, mit dem die Mundschürze punktet, ist die Nachhaltigkeit: Während die Müllberge an Einweghandschuhen und -masken fast überall zu sehen sind und auch die Textilmasken hoffentlich irgendwann wieder der Vergangenheit angehören, kann man die Mundschürze noch viele Jahre als Schal weitertragen – für den Winter soll deshalb auch ein Modell aus pflegeleichter Wolle entwickelt werden.

Fünf Euro pro Mundschürze fließen an die Alsfelder Tafel

„Natürlich haben wir als Modehaus genauso wie alle anderen unter der Schließung und den damit verbundenen Umsatzrückgängen zu leiden“, gibt der Inhaber des Modehaus Campus zu bedenken, aber wir wollten raus aus dem Jammermodus, Perspektiven schaffen und neue Ideen entwickeln, die für das ganze Team zukunftsweisend sind. Und weil Frank Galfe und sein Team auch einen Teil des großen Ganzen im Blick haben, soll seine Mundschürze auch anderen helfen: Fünf Euro aus dem Erlös fließen direkt zu der Alsfelder Tafel.

Für sie hatte sich der Einzelhändler und Modedesigner schon zu Beginn der Krise eingesetzt: Nachdem sowohl sein Ladengeschäft in der Alsfelder Innenstadt als auch seine Eventlocation, der Güterbahnhof, im März dem Lockdown zum Opfer fielen, beschloss er, sich für die Menschen einzusetzen, die in diesen Zeiten viel mehr verlieren als Umsatz und Spaß: „Ich hatte erfahren, dass unsere Tafel in Alsfeld schließen musste, weil viele Helfer zur Risikogruppe gehörten und weil die Läden auch weniger Lebensmittel lieferten“, berichtet Galfe.

Kurzerhand beschloss er, 30 Prozent jedes in der Krise verkauften Gutscheins seines Ladens an die Tafel zu spenden; Kontakte zu Großhändlern in der Region lieferten zusätzlich Ware und seine geschlossene Halle am Güterbahnhof war groß genug, um in gebührendem Abstand bisher drei Lebensmittelausgaben zu organisieren. Dieses Engagement unterstützt nicht nur der Bürgermeister der Fachwerkstadt, sondern auch Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich wurde auf ihn aufmerksam und zeigte sich begeistert von den kreativen und sozialen Ideen des Teams. Von der geplanten Modenschau, die zwar ohne Publikum, doch hochprofessionell stattfand, berichtete auch die Hessenschau. Und die Mundschürzen made im Vogelsberg finden reißenden Absatz.

Frank Galfe, der eigentlich kein Online-Shopper und -Händler ist, hat dafür sogar eigens einen Webshop bauen lassen. „Auf diese Weise können alle Menschen unser geniales Teil direkt bestellen“, freut er sich. Für die modischen Fittings der großen geschwisterGalfe-Kollektion bittet er die Kundschaft aber wieder in seinen Laden in der Alsfelder Schellengasse. Der hat nun wieder geöffnet, was den modebegeisterten 43-Jährigen und sein ganzes Team mehr als freut. „Der Kontakt zu unseren Kunden hat uns schon ziemlich gefehlt“, gibt er zu. Und rät allen, die noch nicht wieder zu ihm kommen konnten: „Bleibt gesund und fröhlich“. Wie das trotz der Krise geht, kann man von ihm lernen.

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