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Vogelsberg nun doch seit zweieinhalb Wochen ohne bekannte Corona-NeuinfektionKreis korrigiert nach zweitem Test: Kein Corona am AvH

VOGELSBERG (ol). Zwei Wochen lang war der Vogelsberg ohne bekannt Corona-Neuinfektion, in dieser Woche kamen zwei vermeintliche positive Tests hinzu. Doch nun stellte sich heraus, dass beide Tests nicht ausreichend waren. Bei einer zweiten Untersuchung kam heraus, dass sowohl die 18-jährige AvH-Schülerin als auch der Fall vom vergangenen Mittwoch negativ sind.

In einer Pressemitteilung am Sonntag schildert der Kreis, wie sich die Situation aus seiner Sicht darstellt. Demnach hatte das erste Testergebnis eines Labors für eine 18-jährige Schülerin des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums eine Corona-Infektion nachgewiesen. Die junge Frau wies allerdings keinerlei Symptome auf. Daher veranlasste Dr. Henrik Reygers vom Vogelsberger Gesundheitsamt eine weitere Testung auf Covid 19. “Das zweite Ergebnis fiel negativ aus“, sagt Dr. Jens Mischak. Genauso verhielt es sich in dem zweiten Fall. Zunächst war am Mittwoch ein positives Ergebnis beim Gesundheitsamt eingegangen, eine zweite Testung hingegen fiel negativ aus.

Somit gibt es im Vogelsbergkreis seit zweieinhalb Wochen keine Neuinfektionen. Derzeit sind beim Gesundheitsamt nur noch vier aktive Corona-Fälle registriert, die Gesamtzahl müsse nach den neuen Testergebnissen auf 121 korrigiert werden, heißt es.

Zum Hintergrund erklärt das Vogelsberger Gesundheitsamt, dass bei den Tests auf Covid-19 in den medizinischen Laboren die sogenannte PCR-Untersuchung zum direkten Nachweis des Virus beziehungsweise der Erbsubstanz des Virus, angewendet wird. Diese Polymerase-Kettenreaktion (englisch polymerase chain reaction (PCR)) könne verschiedene Abschnitte der Virus-Erbsubstanz analysieren.

In der ersten Stufe wird beim Coronavirus das sogenannte „E-Gen“ nachgewiesen, das allerdings auch bei anderen „Betacoronaviren“ positiv ausfallen kann. Wie eine Leserin anmerkte, werden bei den Tests nicht alle Betacoronaviren durch den Test nachgewiesen, sondern lediglich die der Untergattung der Sarbecoviren. Zu den Sarbecoviren gehören ausschließlich SARS CoV und SARS CoV2. Das SARS CoV komme, so erklärte es die Leserin allerdings seit 2003 nicht mehr beim Menschen vor. Auf Rückfrage beim Vogelsberger Gesundheitsamt wurden die Aussagen des Leserin die Erklärungen: „Das Gesundheitsamt des Vogelsbergkreises teilt mit, dass die Anmerkung, dass nicht alle Betacoronaviren durch den E-Test erkannt werden, richtig ist. Die Behörde bedankt sich für diesen klärenden Hinweis der Leserin. Jedoch neigt der in einigen Laboren verwendete E-Gen-Test dazu, unspezifisch zu sein, sodass weitere Bestätigungstests zur Sicherung der Diagnose erfolgen müssen, wie dies in den geschilderten Fällen durchgeführt wurde.“

Das E-Gen gilt als ein guter Screeningtest bei Corona-Verdacht. Um den Verdacht zu erhärten, sollen Labore in der zweiten Stufe spezifischer auf das neue Coronavirus SARS-CoV-2 testen, indem sie weitere Gen-Abschnitte (zum Beispiel das sogenannte „S-Gen“) untersuchen, die nur bei dem neuen Virus vorliegen. Ein alleiniger Test auf des E-Gen, was auch in anderen Viren vorkommt und so nur ein ein erster Hinweisgeber sein kann, reicht also nicht als Nachweis für das neue Coronavirus aus.

In dem Fall der Betroffenen aus dem Vogelsbergkreis, bei denen nun ein positives Ergebnis vorlag, war wohl dennoch lediglich eine Testung auf das E-Gen erfolgt. Daher veranlasste das Gesundheitsamt umgehend weitere spezifischere Tests – mit negativem Ergebnis. Das heißt, dass die Betroffenen und ihr Umfeld aufatmen können. Doch warum hatte der Kreis überhaupt die Fälle gemeldet, wenn das Testergebnis offenbar nicht valide genug war? Bislang seien die Tests immer eindeutig beziehungsweise vollständig gewesen, sagte Mischak OL. Das müsse auch auch wieder garantiert werden, sagte er – und kündigte an, dass sie „unbefriedigende Situation“ am Montag mit dem von der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen beauftragten Labor geklärt werden müsse.

4 Gedanken zu “Kreis korrigiert nach zweitem Test: Kein Corona am AvH

  1. Alles lachhaft in Deutschland. Vor 3 Jahren sind 20 000 und mehr an grippe gestorben. Jetzt sind es Grad mal 8000 und alles überwiegend alte Leute, die sowieso in absehbarer Zeit gestorben wären.
    Spricht noch irgendeiner über die afrikanische Schweinepest ?
    Lachhaft alles in diesem Land

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  2. Welch Zufall?! Solche Ereignisse sind gar so selten, man könnte meinen es wäre ein Weltwunder… Aber das war ja zu erwarten, dass der Kreis damit so umgeht! Einfach traurig…

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    1. Mit solchen Kommentaren würde es mich nicht wundern, wenn zukünftig keine Informationen veröffentlich werden. Es ist gut zu wissen, daß es keine Neuinfektion seit langer Zeit mehr gab. Mögen die vier Betroffenen auch bald genesen, denn sie sind jetzt schon einige Zeit erkrankt. Die hier veröffentlichen Fakten sind wertvoll !

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