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Planung für neue Atemschutzübungsanlage steht - Bauantrag ist eingereichtAb Herbst soll die neue Atemschutzstrecke in Alsfeld stehen

ALSFELD (ol). Zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass die Atemschutzstrecke an der alten Alsfelder Feuerwache abgebaut wurde. Extreme Hochwasser waren damals mit dafür verantwortlich. Genau an diesem Standort allerdings soll nun eine neue Atemschutzanlage entstehen, im Herbst soll sie fertig sein. Die Auftragsvergaben werden derzeit vorbereitet, der Bauantrag ist eingereicht.

Mehr als 30 Jahre machten die Atemschutzträger der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis ihre Übungsdurchgänge auf der Strecke in der alten Feuerwache in Alsfeld. Nach einem Extrem-Hochwasser im Jahr 2018 musste die Strecke abgebaut werden. Seitdem weichen die Vogelsberger Feuerwehrmänner und -frauen auf Anlagen in benachbarten Kreisen wie Marburg, Bad Hersfeld oder aber Fulda aus. Doch auch dort sind die Kapazitäten begrenzt, wie Alsfelds Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer auf Anfrage von OL erzählte.

Dieses Hin und Her soll mit der neuen Strecke in Alsfeld wieder ein Ende haben. Die Pressestelle des Landkreises gab am Donnerstag eine Mitteilung heraus, aus der zu entnehmen war, dass die nächste Phase des Projekts anläuft. Nach mehreren Absagen kümmert sich das Alsfelder Architekturbüro „Schmidt und Strack“ um die Planungen. Das Büro bereitet gerade die Auftragsvergaben vor. Das Ausschreibungsverfahren selbst dauert rund sechs Wochen bis zum Ausführungsbeginn.

Entscheidung über alten Standort fiel im vergangenen Jahr

Die Frage des Standorts hat in der Vergangenheit schon für erheblichen Wirbel in der Vogelsberger Feuerwehrszene gesorgt. So gab es einige Verwirrung, als bei einer Dienstversammlung mit Landrat Manfred Görig im März vergangenen Jahres die Feuerwehrleute nach einer überraschend angesetzten Abstimmung, bei der sie sich gegen den Standort An der Au aussprachen, aufgefordert wurden, noch ein zweites Mal abzustimmen. Bei diesem Durchgang gab es dann die Zustimmung für den jetzt aktuellen Plan.

„Mir war es wichtig, ein Stimmungsbild der Feuerwehr-Führungskräfte abzufragen“, erklärte Görig damals auf Anfrage von Oberhessen-live. Die Entscheidung, wo die Atemschutzstrecke aufgebaut werde, sei eine politische. Und das Stimmungsbild der Feuerwehr-Führungskräfte diene der eigenen Entscheidungsfindung. Nach Aussage des Landrats habe es dazu keine Ankündigung gebraucht. „Bei dem ersten Stimmungsbild war allem Anschein nicht jedem klar, um was es wirklich gehen sollte, denn im Anschluss entwickelte sich noch einmal eine lange und heftige Diskussion um die Standortfrage, in der verschiedenen Aspekte benannt und neue Argumente ausgetauscht wurden. Daraufhin gab es eine erneute Abfrage“, ergänzte Görig zu dieser Zeit. Die Idee von Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, eine neue Atemschutzstrecke an der neuen Feuerwache durch eine interkommunale Zusammenarbeit der Vogelsberg-Gemeinden aufzubauen, scheiterte, weil zu wenig Kommunen mitmachen wollten.

Die Grafik zeigt den Hallengrundriss. Grafik: Schmidt & Strack Architekten GmbH

„Nach dem Scheitern der interkommunalen Zusammenarbeit am Standort neue Feuerwache Alsfeld waren die Möglichkeiten sehr eingeschränkt“, erklärte der Landrat damals weiter. Die Diskussionen hätten erneut begonnen, die Kostenbeteiligungen für die Kommunen wäre seiner Aussage nach hoch gewesen und der Ausgang ungewiss.

Dennoch habe man die Probleme des Standortes bedacht, so soll die Strecke nicht im Keller errichtet werden, sondern im Erdgeschoss. Zusätzlich sollen bauliche Vorkehrungen gegen ein Hochwasser getroffen werden. Die Rolltore würden entfernt, die Mauern im unteren Bereich einen Meter hoch betoniert, dann werde in Leichtbauweise weitergebaut. Die Hochwasserproblematik war seinerzeit einer der wichtigen Gründe gewesen, warum die Alsfelder Feuerwehr überhaupt in eine neue Feuerwache umgezogen ist.

Ein Blick auf die alte Feuerwache in Alsfeld. Foto: archiv/pw

Daniel Schäfer: „Nach zwei Jahren war das dringend notwendig“

„Ich freue mich erst einmal darüber, dass wir überhaupt eine neue Atemschutzstrecke bekommen. Nach zwei Jahren war das dringend notwendig“, sagte Alsfelds Stadtbrandinspektor Daniel Schäfer auf Anfrage von OL. Die Atemschutzträger der Vogelsberger Feuerwehren seien in der Zwischenzeit auf Strecken von Nachbarkreisen ausgewichen, doch auch dort sei die Kapazität begrenzt und auch der Zeit- und Logistik-Aufwand sei sehr hoch gewesen für die ehrenamtlichen Brandschützer.

Atemschutzträger sind mit einem speziellen Lehrgang ausgebildet, der jedes Jahr wieder absolviert werden muss, um die Leistungen nachzuweisen. Dazu ist es erforderlich, dass man in einer Atemschutzübungsanlage an Gerätschaften wie Endlosleiter, Laufband und Fahrradergometer sowie in einem Hindernisparcours eine vorgegebene Leistung erbringt. „Eine Atemschutzstrecke erleichtert uns die Arbeit und hält unsere Einsatzfähigkeit hoch“, sagte Schäfer. Endliche tue sich etwas.

7 Gedanken zu “Ab Herbst soll die neue Atemschutzstrecke in Alsfeld stehen

  1. Originale Nichtskö… Zwei Jahre! Haben die keine Lust auf Arbeit? Junge Junge Junge

  2. Hallo, hab bei den Chinesen mal angefragt ob sie nicht die Atemschutz Strecke in Alsfeld bauen könnten, da sie in einer Woche ja ein Krankenhaus gebaut hätten. Leider haben sie abgesagt, wegen einer Nachtschicht würden sie nicht rüberkommen.😂

  3. Wie in der Vergangenheit soll die Strecke von allen Feuerwehren im Kreis genutzt werden. Warum baut man sie denn nicht irgendwo in der Mitte des Landkreises wenn ohnehin alles neu gemacht werden muss. So wird wieder viel Geld zwar für eine wichtige Aufgabe ausgegeben aber dies am Rande des Landkreises und viele Feuerwehrleute müssen lange Wege fahren.

    1. Die Feuerwehren im Vogelsberg sind sich in dieser Frage nicht einig und der Kreis fördert das Thema nicht, außerdem will er die Feuerwehren garnicht erst in diese Richtung führen. Kostet ja Geld.

      Hätte man sich vor ein paar Jahren dafür entschieden die Atemschutzanlage mit der neuen Feuerwache in Alsfeld zu bauen, wäre dies die beste Lösung in Preis und Leistung gewesen. Der Kreis wussten über den Zustand der Anlage und hat seit (2008) keine Vorsorge getroffen, z.b. im Haushalt Mittel für eine neue ASÜ über mehrere Jahre zu definieren.

      Heute haben sie Recht, ein neuer zentraler Standort der allen Wehren im Kreis wenigstens ansatzweise gerecht wird, wäre die richtige Lösung.

      Wenn man die Kosten für den Kauf der Hallen + Umbau + Untergeschoss (welches bald Kernsaniert werden muss weil dort Meter dick der Schimmel haust) nimmt, werden die Kosten weiter über dem in der Presse dargestellten Kosten liegen.

      Bürgermeister und Landräte sind gewählte Politiker auf Zeit. Sind sie erst mal in ihren Position, interessieren die politischen Versprechen vor der Wahl nen sche….dreck. Es zählen nur noch kurzfristig Erfolge um Ergebnisse für die nächste Wahl vorzeigen zu können. Ziel ist es nämlich, daß Amt für weitere Jahre zu sichern und nicht die Wünsche der Wähler umzusetzen. Sucht euch mal im Netz die Aussagen von LandGRAF Görig zur ASÜ vor seiner Wahl. Was interessiert mich mein Geschwätz von Gestern!

      Mitschuld an der ganzen Situation gebe ich natürlich auch unserem Kreisbrandinspektor, der schon wie der Letzte einfach den Schwanz einzieht und seinem Fürsten dem Landrat nicht wiederspricht. Warum hole ich mir einen fachlich versierten Feuerwehrmann für viel Geld, wenn am Ende doch nur der politische und nicht der fachliche Wille zählt?

  4. Warum konzentriert man sich nicht auf einen Standort (neue Feuerwehrwache).
    Das ist doch wieder ein hin und her.
    Und es wird wieder im Hochwasser Gebiet gebaut????

  5. politische Entscheidung trifft es auf den Punkt…
    Ist genauso eine Nullnummer wie der Ausbau des schnellen Internet vom LR!

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