0

Vorstellung am 24. Januar um 18 Uhr im Hohhaus-Museum LauterbachPublikation von „Die Lauterbacher Kulturblüte im Jahrhundert der Aufklärung“

LAUTERBACH (ol). Die Geschichte Lauterbachs im 18. Jahrhundert und prägende Persönlichkeiten der Stadt: Genau darum geht es in dem neuen Buch von Till Matthias Hartmann, das unter dem Titel „Die Lauterbacher Kulturblüte im Jahrhundert der Aufklärung“ erscheint und als 96. Ausgabe der „Lauterbacher Sammlungen“, der Publikationsreihe des Lauterbacher Museums, veröffentlicht wird. Vorgestellt wird es am 24. Januar im Hohhaus-Museum.

In dieser Publikationsreihe werden regelmäßig Themen aus der Geschichte der Stadt Lauterbach und des Vogelsberges dargestellt. Das Hauptaugenmerk der 96. Ausgabe liegt auf dem 18. Jahrhundert, in welchem Lauterbach Haupt- und Residenzstadt des so genannten „Riedesellandes“ war und somit nicht zu Hessen gehörte.

Beschrieben wird, wie sich das vormoderne „Staatsbeamtentum“ der Riedesel in Lauterbach ansässig machte und zusammen mit dem patrizischen Bürgertum der Stadt und den Riedesel selbst so zur Aufklärungsbewegung des 18. Jahrhunderts im Vogelsberg beitrugen.

Nach der Einführung folgt die Vorstellung des Lauterbacher Lateinschullehrers und Kantors Johann Heinrich Valentin Beck, der nach seinem langjährigen Wirken hier nach Frankfurt am Main zog und dort Vizekapelldirektor wurde. Er war wohlhabend und unterrichtete unter Anderem J. W. Goethes Mutter privat in der Musik. Weiter geht es mit den Senator Georg Ludwig Heuser, der sich von den vormals markgräflich-coburgischen Barockbaumeistern Georg und Georg Veith Koch sein bürgerliches Palais am Lauterbacher Marktplatz errichten ließ. Sein Geld verdiente er durch Handel mit Wein und gegerbter Ware.

Ein Kapitel der Familie Riedesel zu Eisenbach gewidmet

Auch der Lebensweg von Johann Gottlieb Kanzau, dem höchsten Beamten des Riedesellandes, wird geschildert. Er war ein großer Wohltäter im Bezug auf Waisenkinder und gehörte dem geheimen Orden der Freimaurer an. Im sechsten Kapitel geht es um Dr. Moritz Gerhard Thilenius, der einer der angesehensten Ärzte Europas war und als einer der ersten auf dem Kontinent die Pockenimpfung einführte. Er beriet später das deutsche Kaiserhaus, sowie das holländische Königtum medizinisch. Ein weitere Kapitel ist der Familie Riedesel zu Eisenbach gewidmet.

Hier sei Friedrich Adolph R. erwähnt, der als General in den amerikanischen Unabhängigkeitskriegen agierte und dessen Antlitz heute noch als Teil eines großen Gemäldes im Capitol in Washington D. C. zu sehen ist. Johann Hermann Riedesel war mit dem berühmten Archäologen und Kunstschriftsteller Winckelmann befreundet, kannte Mozart und Friedrich II. den Großen von Preußen persönlich und schrieb einen Reisebericht, den Goethe nachher als Vorlage für seine Italienreise nutzte.

Das letzte Kapitel handele vom Lauterbacher Bürgertum – der Familie Diehm beispielsweise – die Leinen bis nach Amerika verkaufte und in einer kulturellen Blüte stand. Am 24. Januar um 18 Uhr wird das Buch im Lauterbacher Hohhaus-Museum vorgestellt und sei auch vor Ort käuflich zu erwerben für zwölf Euro. Ab dann stehe es im Archiv in Lauterbach, im Hohhausmuseum und den Buchhandlungen „Das Buch“ und „Lesezeichen“ zum Verkauf.

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren