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Karla Cichowski-Rehm wurde nach 35 Jahren Kita-Leitung in Angenrod offiziell in den Ruhestand verabschiedetFür 35 Jahre voller Liebe, Fürsorge und Einfühlsamkeit gedankt

ANGENROD (akr). So herzlich wie Karla Cichowski-Rehm vor 35 Jahren in der Kindertagesstätte in Angenrod aufgenommen wurde, mindestens genauso herzlich war nun auch die offizielle Verabschiedung der Kita-Leiterin. Familie, Freunde, Wegbegleiter, alle waren sie gekommen, um Chichowski-Rehm eine unvergessliche Feier zu bescheren und sie gebührend in den Ruhestand zu verabschieden.

Nach und nach trudelten immer mehr Menschen im Dorfgemeinschaftshaus in Angenrod ein. Am Eingang stand Karla Cichowski-Rehm, begrüßte jeden einzelnen Gast sehr herzlich, schließlich waren sie alle ihretwegen gekommen. Nach 35 Jahren als Leiterin der Kita in Angenrod stand am Freitag ihre offizielle Verabschiedung auf dem Programm, im Beisein ihrer Familie, ihrer Freunde, ihrer Wegbegleiter – und natürlich der Kita-Kinder. Die kamen traditionell mit einem musikalischen Einmarsch hereinspaziert, so wie es sich die Kita-Leiterin ein letztes Mal gewünscht hatte.

„Es ist für mich eine große Ehre. Ich möchte mich bei jedem bedanken, der mich hier nach 35 Jahren verabschiedet“, eröffnete Karla Cichowski-Rehm ihre Rede. In den letzten Wochen ist die Kita-Leiterin eine Berg- und Talbahn gefahren, „die Gefühle spielten Spielchen mit mir“, schmunzelte sie. Kopf und Bauch haben einfach nicht zusammenfinden wollen. Nun ende für sie eine Lebensphase, gleichzeitig starte aber auch die nächste. In ihrer Ansprache gab Cichowski-Rehm einen kleinen Rückblick auf die vergangenen 35 Jahre. Sie erinnerte sich, wie sie am 17. September 1984 ihre Stelle in Angenrod antrat, wie sie von allen herzlich aufgenommen wurde und wie die Kita, die Menschen, die Umgebung für sie zur Heimat wurden.

Freunde, Familie, Wegbegleiter – alle waren sie gekommen, um Karla Cichowski-Rehm gebührend zu verabschieden.

„Ich kann es manchmal nicht fassen. Es ist so eine lange Zeit und sie ist einfach so schnell vergangen“, erzählte sie sichtlich berührt. Besonders freute sie, dass viele ehemalige Kita-Kinder, die jetzt selbst Eltern sind und ihre Kleinen in die Obhut von Cichowski-Rehm und ihrem Team gegeben haben, gekommen waren. „Ich habe so viele Generationen erlebt, es fühlt sich so an, als ob ich mit jedem Kind, das gekommen ist, ich selbst ein Stück Großmutter geworden bin“, freute sie sich. Eine schönere Belohnung für die 35 Jahre könne sie sich nicht vorstellen.

Dank, Dank und noch mehr Dank

Dann war es an der Zeit, dass sie allen noch einmal Danke sagen konnte. „Das ist für mich das wichtigste an diesem Tag. Danke zu sagen für eine erfüllende und bereichernde Zeit hier in der Kita“, lächelte sie. Besonderen Dank galt natürlich ihrem tollen Team. „Ich habe das Boot zwar gesteuert, aber angetrieben habt ihr es“, sagte sie und strahlte über das ganze Gesicht. Sie dankte den Kindern, die ihr soviel zurückgegeben haben, ihrer Familie, die sie immer unterstützt hat und allen Menschen, die sie auf ihrem Weg begleitet haben, ihr beratend und tatkräftig zur Seite standen, immer ein offenes Ohr für sie hatten. „Ich lasse eine Sache los und habe jetzt wieder beide Hände frei, frei für euch, frei für uns“, blickt sie zu ihrer Familie und erntete am Ende ihrer Rede Standing-Ovations.

Am Ende ihrer Rede gab es Standing Ovations.

Nach einer zuckersüßen Aufführung ihrer kleinen Kindergarten-Kinder, die die ganze Zeit über geduldig auf ihren großen Auftritt warteten, durfte sich auch Karla Cichowski-Rehm über zahlreiche lobende Worte freuen, beispielsweise von Bürgermeister Stephan Paule, Nicole Jörg von der Stabsstelle Soziales und Kultur, Pfarrer Walter Bernbeck oder auch vom Elternbeirat der Kindertagesstätte, der der Leiterin für 35 Jahre voller Liebe, Fürsorge und Einfühlsamkeit dankte.

Eine etwas andere Dankesrede gab es von Susanne Klement, Leiterin des Kindergartens Bechtelsberger Strolche. Die beiden kennen sich schon sehr lange, genauso lange wie Cichowski-Rehm Leiterin der Kita war, 35 Jahre. Gemeinsam saßen die beiden am 23. Mai 1984 im Vorraum des Bürgermeisterzimmers, um sich für die Leitung der Kita in Angenrod vorzustellen.

„Ich erinnere mich noch an die massiven Holzstühle die dort aufgestellt waren und an den Moment, als Karla plötzlich rein kam. Ich dachte mir sofort: ‚Das ist aber eine freundlich zugewandte Person'“, lächelte Klement. „Wie sie da mit ihrer Aktenmappe unterm Arm hereinkam wie ein Blitz, genau so soll eine Leitung sein, sie bekommt die Stelle bestimmt“, erinnerte sie sich. Damit lag sie völlig richtig. Karla Cichowski-Rehm bekam die Leitung in Angenrod, Susanne Klement die in Berfa, der Beginn einer langjährigen Freundschaft.

Die drei Musketiere: Simone Smakal, Karla Cichowski-Rehm und Susanne Klement.

Im Laufe der Jahre wurde aus dem Leitungs-Duo aber ein Trio. Mit Simone Smakal, Leiterin der Kita Wichtelland entstanden die drei Musketiere – so heißt zumindest die Whatsapp-Gruppe der drei Damen. Denn getreu dem Motto der Musketiere „Einer für alle und alle für einen“, haben sich auch die Leiterinnen immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Jetzt sei es an der Zeit, das eine Musketier los zu lassen, Karla Cichowski-Rehm in den wohlverdienten Ruhestand zu entlassen. Ein neues Musketier wurde aber auch zugleich in die Whatsapp-Gruppe eingeladen – und zwar Nicole Weitzel, die neue Leiterin der Kita in Angenrod.

Von jedem Kita-Kind gab es noch eine Rose.

Zu guter Letzt durfte natürlich auch das Team von Cichowski-Rehm nicht fehlen – und das hatte sich etwas ganz Besonderes für die Verabschiedung einfallen lassen. Anstatt einer normalen Dankesrede, gaben die Damen ihr musikalisches Können zum Besten, sorgten für ordentlich Stimmung und berührten zugleich ihre Chefin zutiefst. „Dass Abschiede so schön sein können, das hätte ich nicht gedacht“, lächelte sie und bedankte sich noch einmal für diesen unvergesslichen Tag.

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