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Eindrucksvolle Performance der Schüler der Vogelsbergschule LauterbachGelungener Abschluss des Inklusionsprojektes „Kunst VerBindet“

LAUTERBACH (ol). Im Frühjahr 2019 startete im Atelier der Schottener Soziale Dienste „Tierisch bunt“ das kunstpädagogische Inklusionsprojekt „Kunst VerBindet“. An vier Workshop-Samstagen kamen Jugendliche mit unterschiedlichem sozialem und kulturellem Hintergrund zusammen, um gemeinsam kreativ zu sein. Die daraus entstandenen Kunstwerke konnten bisher in Schotten, Alsfeld und jetzt auch in Lauterbach bestaunt werden – und ganz nebenbei gibt es auch noch einen Kalender.

Die Finissage fand am 28. November in der Kreisverwaltung mit einem gelungenen Rahmenprogramm statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Stephanie Kötschau, Beauftrage für Integration, Inklusion und Gleichstellung und Carola Strecker, Leiterin des AWO Sozialzentrums Lauterbach. Diese bedankten sich bei allen Beteiligten und hoben hervor, wie wichtig es sei, Menschen durch kreative Prozesse zusammenzubringen. Danach konnten die Anwesenden den Entstehungsprozess der Kunstwerke in einem selbst gedrehten Film eines Teilnehmers verfolgen.

Begleitet wurde die Veranstaltung von der Band „Crazy Mountain Birds“ vom Verein Gelebte Inklusion Lauterbach, die auf humorvolle und musikalische Art und Weise das Thema Inklusion in ihren Liedern aufgriff. „Wenn wir uns die Hände geben hier in unserem kleinen Kreis, dann steht keiner mehr daneben, weil er sich geborgen weiß.“

Die Schüler der Fachschule für Sozialwesen – Fachrichtung Sozialpädagogik, Vogelsbergschule Lauterbach, zeigten in einer eindrucksvollen Performance, wie einfach Inklusion gelingen kann, wenn man das eigene Schwarz-Weiß-Denken reflektiert. Ihr Motto lautete dabei: „Nicht höher – schneller – weiter, sondern langsamer, bewusster und menschlicher!“.

Im Anschluss folgte eine Rede von Thomas Ruff, Geschäftsführer der AWO-Werkstätten Hainbachtal in Offenbach, zum Thema „Inklusion durch Arbeit“. Dieser setzte sich kritisch mit dem Bundesteilhabegesetz auseinander und betonte, dass die Möglichkeiten der Inklusion durch Arbeit noch nicht voll ausgeschöpft seien und daher weiterhin sowohl finanziell als auch politisch unterstützt werden müssten. Er beendete seinen Vortrag mit der Frage, ob es sich eine moderne und weltoffene Gesellschaft leisten könne, auf die vielen unterschiedlichen kreativen Potentiale der Menschen zu verzichten.

Alle Beteiligten und Gäste der Finissage konnten anschließend einen Wandkalender für 2020 mit den entstandenen Kunstwerken erhalten. Dieser soll auch nach der Ausstellung das Thema Inklusion sichtbar machen. Er wird auch an die Bewohner des AWO-Sozialzentrums und der Altenpflegeeinrichtung der Schottener Soziale Dienste verteilt.

Interessierte können sich auch einen kostenlosen Kalender bei der AWO in Lauterbach abholen, solange der Vorrat reicht. Das Inklusionsprojekt wurde vom Bundesprogramm „Demokratie leben“ finanziert. Kooperationspartner sind neben den Schottener Sozialen Diensten der AWO Kreisverband Vogelsberg, das AWO-Sozialzentrum Lauterbach, die Vogelsbergschule Schotten, die Beauftragte für Integration, Inklusion und Gleichstellung, Stephanie Kötschau, die WIR-Koordinatorin des Vogelsbergkreises, Michaela Stefan, die Volkshochschule sowie das Vogelsberger Familienbündnis.

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