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Gruppe zählt bereits mehr als 100 MitgliederNeuer Klimaschutzverein für Oberhessen gegründet

MÜCKE/BERNSFELD (ol). Es gibt eine neue Klimaschutzorganisation in der Region. In Bernsfeld hat sich im dortigen Dorfgemeinschaftshaus der Verein „Klimafairein Oberhessen“ gegründet. Er zählt bereits mehr als Einhundert Mitglieder – und möchte unter anderem eine ganze Menge Bäume pflanzen.

Die Frage, wie sich das Klima schützen lässt, treibt derzeit viele Menschen um. Angesichts der großen Herausforderung in Lethargie zu verfallen, wäre eine Option, besonders für Menschen, die das Klima altersbedingt „schon noch aushalten könnte“, wie Helmut Langohr, Gründungsmitglied des Vereins ironisch sagte. Für Dr. Thorsten Reichel, den 1. Vorsitzenden, war dies keine Option, nachdem ihn ein ernstes Gespräch mit seinen Söhnen über deren Blick auf die Zukunft der Erde tagelang umgetrieben hatte. Und dann fasste er einen Plan und rief seine Freunde an – das Ergebnis: Die Gründung des klimafairein Oberhessen e.V. – über die der neue Verein in einer Pressemitteilung nun informiert.

Gut 200 interessierte Zuhörer sollen demnach bei der Auftaktveranstaltung dagewesen sein. Die knapp 20 Gründungsmitglieder hatten aus ihrem Freundeskreis Menschen eingeladen, die sie glaubten, für ihre Idee von mehr Klimaschutz in Oberhessen begeistern zu können. Die Resonanz, so heißt es in der Mitteilung, habe die Gründer begeistert. Das Treffen habe gezeigt: Sie haben einen Nerv getroffen. Menschen würden Teil einer Veränderung sein wollen.

„Wir haben ein Problem, aber wir haben eine Lösung“, sagte Langohr. Kurz stellte er den Verein vor, der sich von sich behauptet, „tausend Ideen im Pool zu haben“. „Wir brauchen Mitdenker, Mitmacher, Menschen, die etwas bewegen wollen.“

Marie Sophie Hahn, Ida Schomber und Lennart Reichel waren als Teil der jungen Klimaschützer des Vereins Teil der Präsentation. Sie präsentierten Klimafakten und ihre Auswirkungen und sie machten deutlich, dass es um ihre Zukunft geht, wenn man über den Klimawandel spricht. „Die Erde, das ist nicht die Umwelt“, so ihr Appell, „die Erde ist alles, auch wir selbst.“

Ein Lifestyle, der Rücksicht auf das Klima nimmt

Mark Philippi, der 2. Vorsitzende des Vereins, schilderte, wie der Impuls seines Freundes ihn dazu anhielt, kritischer über Themen des Klimaschutzes nachzudenken. Er habe erkannt, dass man nicht auf die Politik warten könne, sondern als Einzelner gemeinsam mit anderen etwas tun müsse. Dabei müsse man nicht verbissen sein, oder auf Wohlstand und Spaß verzichten, führte er aus. Man könne mit kleinen Dingen anfangen, die zu einem passen, und im Verein gemeinsam Erfahrungen sammeln, Infos austauschen, aus Fehlern lernen und nach und nach immer besser werden.

Über die genauen Ziele des Vereins informierte danach Dr. Thorsten Reichel. Er forderte einen neuen Lifestyle, der Rücksicht auf das Klima nimmt. Damit könnte ein geringerer Fleischkonsum gemeint sein, die Umstellung auf E-Mobilität, die Einsparung von Energie durch Dämmung des Eigenheims. „Möglichkeiten gibt es viele und Verbote und Vorschriften helfen wenig“, so sein Fazit, und: „Einen Masterplan haben wir nicht, aber wir haben gute Ideen und eine Plattform für guten Austausch.“

Drei der Ideen stellte Reichel sodann als Säulen des Vereins vor: Unter dem Stichwort „fairpflanzt“ möchte sich der Verein an dem 1-Billion-Bäume-Projekt von „plant for the planet“ beteiligen. Eine Million Bäume will der Verein dafür in Oberhessen bis 2030 angepflanzt haben. Als prominenten Mitstreiter für die Aktion haben sie bereits „den berühmtesten Förster Deutschlands“, Peter Wohlleben, gewinnen können, der per Video-Botschaft grüßte.

Fotos der Veranstaltung

Das Stichwort „fairbunden“ steht für den Austausch, das Netzwerken und Aktionen, die der Verein bietet und plant, darunter bereits als nächste Aktion einen Kinofilm („2040“ am 19.1. um 11 Uhr in Grünberg). Thematische Lesungen, Vorträge, Klimaaktionstage und ein Fest – eine Mischung aus Party, Begegnung, Workshops und Info-Börse – und noch viele andere Ideen führte Reichel auf.

„fairstehen“ als dritte Säule schließlich steht für Infoveranstaltungen und Umweltbildung in Schulen und anderen Einrichtungen. „Es gibt viel zu tun – entdeckt den Weltverbesserer und Klimaaktivisten in euch“, so Reichels Aufruf an die Gäste.

Kassenwart Viktor Fahn erläuterte die Möglichkeiten einer Mitgliedschaft. Der Verein konnte sich an diesem Morgen nicht nur bereits über die erste Firmenmitgliedschaft freuen, sondern sogleich auch noch eine 2.000-Euro-Spende entgegennehmen. Bädercoach Alexander Schmeh hatte aus verschiedenen Aktionen diese Summe zusammengetragen, die er hocherfreut für diesen Zweck spendete.

Zum Abschluss des offiziellen Teils, dem ein sehr geselliges Beisammensein mit vielen Gesprächen und regem Austausch folgte, zeige sich der Vorstand auf der Bühne und mit Dietrich Faber und Tobias Reitz grüßten weitere Unterstützer aus der Ferne.

Alle nötigen Infos zum Verein in den am Sonntag 100 neue Mitglieder eingetreten sind, dem Vorstand und den geplanten Aktionen, findet man unter www.klimafairein.de.

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