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Warum das Shopping-Phänomen auch lokal ein Erfolgsrezept istAuch regional gilt: Black is the new Friday

REGION (ol). Die einen freuen sich auf die ersten Weihnachtsmärkte, die anderen auf den ersten Schneefall. Und dann gibt es die Leute, die den ganzen November sparsam leben, um am letzten Wochenende zuzuschlagen – am Black Friday. Der Shopping-Wahn aus Übersee schwappt langsam auch auf die heimischen Geschäfte über – und könnte ein Erfolgskonzept werden.

Dabei fing alles nicht an einem Freitag, sondern an einem Donnerstag an. Am 24. Oktober 1929, nachdem schon in den Wochen vorher der Dow-Jones-Index immer weiter zurückgegangen war, brach Panik an der amerikanischen Börse aus. Die Folgen: Die Anleger versuchten alle ihre Aktien gleichzeitig zu verkaufen, es kam zum größten Börsencrash der Geschichte und in Amerika zur „Great Depression“. Diese Wirtschaftskrise zeichnete die dreißiger Jahre maßgeblich und beende die Zeit der „Goldenen Zwanziger“.

In den Sechzigern kam dann erstmal die Bezeichnung „Black Friday“ auf. Diesen Freitag nach Thanksgiving, der von vielen Amerikanern als Brückentag genutzt wird, um die ersten Weihnachtsgeschenke zu besorgen, machten sich die Geschäfte zu nutzen. Seitdem gilt der Black Friday nicht nur als der temporäre Himmel für Schnäppchenjäger, sondern auch als der umsatzstärkste Tag der amerikanischen Wirtschaft im Jahr.

Von Amerika nach Deutschland, von online zu lokal

Zwar wird in Deutschland traditionell kein Thanksgiving gefeiert, den Black Friday hat man aber langsam auch für sich entdeckt. Auch im Vogelsberg und rundherum haben Händler die Chancen der wirtschaftlichen Katastrophe der dreißiger Jahre für sich entdeckt. Immer mehr Geschäfte zum Beispiel in Alsfeld oder Lauterbach springen auf den Zug mit auf und bieten satte Rabatte für den Kaufrausch an.

Super Shopping Friday in einer ganzen Stadt

In Fulda setzt man sogar noch eine Stufe drauf und rückt zum Black-Friday etwas weiter zusammen. Beim inzwischen dritten „Super Shopping Friday“ gibt es zwischen 10:00 und 20:00 Uhr nochmal besonders hohe Rabatte in über 100 teilnehmenden Geschäften der Innenstadt. Viele namhafte Fuldaer Geschäfte bieten ihren Kunden an diesem Tag kräftige Rabatte und ganz besondere Aktionen, die das Einkaufserlebnis zu einem reinen Vergnügen machen. In manchen Geschäften finden die Kunden stündlich wechselnde Angebote, andere Geschäfte bieten besondere Serviceaktionen oder Rabatte auf bestimmte Warengruppen oder das gesamte Sortiment. Ob Mode, Schuhe, Handtaschen, Schmuck, Haushaltswaren, Heimtextilien, Dekoartikel, Schönes zum Wohnen, Accessoires, Haarpflege, Kosmetik sowie Essen und Trinken – die ersten Weihnachtsgeschenke für die Familie und Freunde können beim  Super Shopping Friday in Fulda zu absoluten Schnäppchenpreisen erworben werden. Und auch die Fuldaer Gastronomen beteiligen sich mit vielen Sonderangeboten für Speisen und Getränke.Dieses Konzept zeit, dass man sich  dem Online-Handel entgegen stellen kann und dass der Black Friday auch regional funktioniert.

Warum der Handel vom Black Friday profitieren kann

Und gerade im Handel könnten die Black Friday-Angebote eine Tor zur Rückbesinnung auf das Vor-Ort-Einkaufen sein. Der Werbeeffekt der Aktionen sei enorm, das sagt der Sprecher des Handelsverband Deutschland Stefan Hertel im Tagesspiegel. „Die Umsätze im Einzelhandel steigen im Jahr 2019 das zehnte Mal“, beschreibt er die Auswirkungen des Black Friday. Vom Mitmachen auf der regionalen Ebene habe man aber noch mehr, als nur die höhere Verkaufsrate. Hertel zufolge würden Kunden, die ein gutes Angebot in einer Branche machen, dort auch lieber ihr Geld ausgeben. Für regionale Geschäfte kann das heißen: Wer am Black Friday gute Schnäppchen liefert, der könnte die Kundschaft öfter zu Gesicht bekommen.

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