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Tag der offenen Tür in der Herbsteiner Werkstatt von Kompass Leben lockt das Publikum in ScharenViel Glitzer, viele Infos und köstliches Essen

HERBSTEIN (ol). Wie jedes Jahr um diese Zeit öffnete die Herbsteiner Werkstatt für Menschen mit Behinderung auch am vergangenen Wochenende ihre Pforten und lud alle Menschen in der Region ein, die Vielfalt zu entdecken und erste, richtige Weihnachtsstimmung zu tanken. Denn in den Werkstätten von Kompass Leben entstehen im Lauf des Jahres viele schöne Dinge, die man gerade im Winter gut brauchen kann.

Das hat sich offenbar herumgesprochen, denn von der ersten Minute an herrschte laut Pressemitteilung von Kompass Leben ein reges Kommen und Gehen auf dem Gelände in Herbstein, was nicht nur den Vorstand und die Werkstattleitung – Frank Haberzettl und Udo Czerwinka – freute, sondern auch die Mitarbeitenden vom Betreuungs- und Pflegepersonal sowie die Beschäftigten, die sich alle gemeinsam mächtig ins Zeug gelegt hatten, um diesen Tag wieder einmal ausgesprochen schön zu gestalten.

Schon der Eingangsbereich lockte mit schönstem weihnachtlichen Schmuck, und egal, ob man sich als erstes für den Speisesaal der Werkstatt entschied, wo feinste Kuchen und Torten und später auch Erbseneintopf dufteten, oder ob man den Basarbereich in den Werkstatträumen aufsuchte, man konnte viel entdecken. Beispielsweise die Tanzgruppe der Tanztherapeutin Barbara Heinz, die seit vielen Jahren mit den Beschäftigten der Werkstatt Rhythmen und Choreographien einstudiert und sich mit ihnen auch in der Kunst des Qi Gong übt.

Gut gelaunt zeigte die Tanzgruppe ihr Können. Fotos Traudi Schlitt

Allerhand zu entdecken

An den verschiedenen Verkaufsständen präsentieren die Mitarbeitenden und Beschäftigten viele Produkte, die im Werkstattbetrieb, in den Freizeitangeboten der Wohnbereiche oder in den Fördergruppen entstanden sind. Und alle Waren hatten natürlich ganz viel mit dem Winter zu tun. So zeigte Freizeitpädagoge Sven Nophut gemeinsam mit seiner Gruppe Meisenknödel ohne Netze, denn ganz häufig sind die kleinen Kunststoffteile ein großes Problem für die Vögel. Mit den Körnern und dem Rindertalg rund um einen dicken Tannenzapfen ist dieses Problem auf ganz natürliche Art gelöst. Auch Blumensamen für schöne bienenfreundliche Wiesen hatte die Gruppe im Angebot, die sich intensiv mit der Natur beschäftigt hat.

Wunderschöne Bascettasterne, selbstgemachte Weihnachtskarten und jede Menge Holzarbeiten lockten genauso wie Getöpfertes und Stoffkreationen: Wimpel, Decken, Baumschmuck und Tischläufer hatten die Menschen in Herbstein für ihre Kunden vorbereitet, und auch die allseits beliebten und in keinem Vogelsberger Haushalt verzichtbaren Beutelches-Beutel konnte man erstehen. Weiter führte ein Rundgang durch die Werkstatt zu externen Anbietern, die mit Kompass Leben kooperieren, darunter der Familienentlastende Dienst des Deutschen Roten Kreuzes oder die Praxis für Physiotherapie Karsten Walter. Eine Fotobox sorgte für nachhaltige Weihnachtseindrücke von dem Tag der offenen Tür, und ein indisches Lokal lockte mit orientalischen Düften zum Genießen von Gemüsecurry, Mango-Aufstrich oder ayurvedischen Chai-Keksen.

Hereinspaziert in die Glitzerwelt

Ein weiterer Werkstattraum eröffnete eine weihnachtliche Glitzerwelt, denn hier hatten die Kreativen der Teams wirklich ganze Arbeit geleistet: Wunderschöne Geschenke in Holzschalen oder auf Silbertellern, Kombinationen aus Weihnachtskugeln, Kerzen und Blattwerk und mittendrin schockgefrorenen Rosen, die ihre Schönheit auf diese Weise für lange Zeit bewahren, wie Kompass-Leben-Mitarbeiter Dominik Maurer erläuterte. Und die Gäste nahmen all das dankbar an.

Den ganzen Tag über herrschte viel Betrieb in den Räumen der Werkstatt.

Sie trugen zahlreiche Dekorationsartikel nachhause und freuten sich an diesem tristen Novembertag an dem schönen Schmuck für Haus und Hof, den es natürlich auch in Holz gab: Vom Vogelhäuschen über die Holzskulptur bis hin zu Grillzange oder Bilderrahmen gab es alles, was das Herz begehrt, selbst ein überdachtes Hochbeet und eine ganz besondere gelattete Bank waren im Angebot. Auch der Metallbereich nutzte die Chance, viele Erzeugnisse – sowohl für den Kunden am Tag der offenen Tür als auch Serienfertigungen für zahlreiche Industriebetriebe der Region – zu zeigen und eine weitere Facette des vielfältigen Schaffens in der Werkstatt zu präsentieren.

Zu einer umfassenden Information über die Leistungen von Kompass Leben gehörten auch die Rundgänge in der erst in diesem Jahr eröffneten Tagesförderstätte von Kompass Leben. Viele Gäste nutzten dieses Angebot, schließlich sind diese Räumlichkeiten derzeit die modernsten und schönsten ihrer Art in der Region. Selbstverständlich war auch für die Kinder gesorgt: Ein Karussell und viele Mitmachangebote lockten die kleinen Gäste an.

Zum Andenken an diesen Tag in Herbstein konnte man aber nicht nur viele verschiedene Dinge mit nachhause nehmen, sondern auch kleine Köstlichkeiten zu essen: Weihnachtsplätzchen in vielerlei Geschmacksrichtungen waren zu haben, köstlicher Herbstseiner Honig und jede Menge Kuchen. Den konnte man natürlich auch gleich vor Ort genießen und den Tag der offenen Tür ganz wunderbar abrunden. Als gegen Abend die Pforten in Herbstein wieder schlossen, war allem Gästen und Mitwirkenden wieder einmal klar: Der Tag der offenen Tür läute in der Region endgültig die Weihnachtszeit ein.

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