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Gerhard Karl-Rollmann vom DRK Grebenhain erhält den Hauptpreis in der Kategorie „Lebenswerk“ der Sparkasse Oberhessen„Wir sind überglücklich, dass wir so ein Mitglied haben“

LAUTERBACH (ol). Zum ersten Mal vergab kürzlich die Stiftung der Sparkasse Oberhessen den neugeschaffenen Bürgerpreis Oberhessen. Sie will damit das vorbildhafte Wirken von Personen, Initiativen und Vereinen würdigen. Unter den Preisträgern ist auch Gerhard Karl-Rollmann, der den Hautpreis in der Kategorie Lebenswerk für sein Engagement im Rahmen des Schulsanitätsdiensts an der Oberwaldschule Grebenhain erhielt.

„Schon seit 1984 gebe ich Erste Hilfe-Kurse an der Oberwaldschule. Die Idee für den Schulsanitätsdienst wurde 1989 geboren, die Gründung erfolgte mit dem Schuljahresbeginn im Sommer 1990“, resümiert Gerhard Karl-Rollmann. Als Initiator für die Einführung des Schulsanitätsdiensts in der Oberwaldschule Grebenhain brachte er laut Pressemitteilung des DRK Grebenhain nicht nur in seiner Heimatgemeinde, sondern in ganz Hessen und Rheinland-Pfalz einen Stein ins rollen:

„In den neunziger Jahren gab es in Hessen und Rheinland-Pfalz nur wenige Schulsanitätsdienste. Auf den DRK-Landestreffen wurde das Projekt der Oberwaldschule Grebenhain irgendwann vorgestellt. Daraus entwickelten sich in den letzten Jahrzehnten weitere Initiativen. Heute gibt es in Hessen an fast 90 Prozent aller Schulen einen Schulsanitätsdienst in unterschiedlicher Form. Knapp 400 davon werden vom DRK unterstützt. Die Unfallkasse Hessen als Unfallversicherungsträger ist ebenfalls sehr aktiv geworden und unterstützt Neugründungen sowohl materiell als auch finanziell. Zusammenfassend kann man sagen, dass der Schulsanitätsdienst wieder als gefestigt und in die Schulen integriert ist“, sagt Gerhard Karl-Rollmann.

In Grebenhain engagieren sich aktuell 18 Schülerinnern und Schüler in der AG Schulsanitätsdienst. Während der Pause besetzen sie den Sanitätsraum, wo kleinere und bei Bedarf auch größere Verletzungen versorgt werden. Außerhalb der Pausenzeiten seien die im Fall der Fälle über Funk erreichbar.

Die Basisinhalte der Sanitätshelfer-Ausbildung vermittelt Gerhard Karl-Rollmann in der Projektwoche. Im Laufe des Schuljahres trifft er sich einmal wöchentlich für 1,5 Stunden mit den Schulsanitätern, um das Gelernte zu vertiefen und zu erweitern – und das seit 1990, jedes Jahr, ehrenamtlich. „Die Arbeit im Schulsanitätsdienst geht weit über die reine Wissensvermittlung im Bereich Erste Hilfe hinaus“, erklärt Gerhard Karl-Rollmann.

Seit der Gründung 450 junge Menschen unterrichtet

„Schulsanitätsdienst bedeutet auch, junge Menschen im Umgang mit anderen zu sensibilisieren und soziale Kompetenzen zu vermitteln. Außerdem werden die Schülerinnen und Schüler dazu befähigt, selbst Verantwortung zu übernehmen und in kritischen Momenten ruhig zu bleiben. Es ist spannend, die Entwicklung über ein, zwei oder manchmal auch drei Jahre zu sehen – bis sie eben einen Schulabschluss haben.“ Seit der Gründung des Schulsanitätsdienstes hat Gerhard Karl-Rollmann rund 450 junge Menschen in erweiterter erster Hilfe unterrichtet, von denen schätzungsweise die Hälfte nach dem Schulabschluss einen Beruf im Gesundheitswesen ergriffen haben – und zwar von der Pflegefachkraft bis hin zum Arzt.

Das Engagement von Gerhard Karl-Rollman geht weit über den Schulsanitätsdienst hinaus. Bereits seit 1973 ist er im Deutschen Roten Kreuz in Grebenhain tätig. Seit 1978 ist er Ausbilder der Ersten Hilfe, seit 1981 Ausbilder für Sanitäter und Sanitäterinnen. Darüber hinaus hat er schon früh Führungs- und Leitungsaufgaben im Ortsverein Grebenhain und auch auf Kreisebene übernommen. „Es macht mir einfach Spaß mich hier zu engagieren und es ist großartig zu sehen, was man alles erreichen kann – alleine, aber auch gemeinsam im Team“, sagt er.

Für den Bürgerpreis Oberhessen wurde Gerhard Karl-Rollmann von dem stellvertretenden Bereitschaftsleiter Roy Schött vorgeschlagen. „Wir vom DRK in Grebenhain sind unglaublich glücklich, dass wir so ein engagiertes Mitglied haben. Gerhard Karl-Rollmann hat sich schon immer überdurchschnittlich für das DRK und seine Belange eingesetzt und nicht nur den Schulsanitätsdienst, sondern auch den Ortsverein entscheidend weiterentwickelt und geprägt. Eine solche Leistung sollte unbedingt gewürdigt werden – und das nicht nur aus den eigenen Reihen. Umso mehr freue ich mich, dass wir heute gemeinsam hier stehen und den Hauptpreis in der Kategorie Lebenswerk entgegennehmen dürfen. Wir hoffen, dass wir noch lange zusammenarbeiten und auch zukünftig noch einiges bewegen können.“

Die Preisverleihung des Bürgerpreises Oberhessen fand Anfang November in der Sparkasse in Lauterbach statt. Dort wurden die Preise von Landrat Manfred Görig und Sparkassenvorstand Thomas Falk überreicht.

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