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Der Förderverein zur Geschichte des Judentums im Vogelsberg lädt ein: Vortrag und Diskussion mit Dr. Heiner Ehrbeck am 15. NovemberUrsachen und Formen des Antisemitismus von den Anfängen bis zur Reformationszeit

VOGELSBERG (ol). Der Terroranschlag gegen die jüdische Gemeinde Halle, Anfeindungen gegen Menschen mit Kippa auf dem Kopf und Kampagnen gegen George Soros: Das Thema „Antisemitismus“ ist noch immer aktuell. Über die historischen Hintergründe und dass Antisemitismus nicht etwa eine Erscheinung der letzten 150 Jahre ist, sondern viel älter, darüber wird Dr. Heiner Ehrbeck am 15. November einen Vortrag halten.

In der Veranstaltungsankündigung heißt es, Religion ist stets als Mittel der Politik zu erkennen. Ehrbecks Ansatz, wonach der Antisemitismus so alt wie das Judentum selbst ist, reizt zur Auseinandersetzung mit dem Phänomen und führe dazu, nach den Grundlagen für den Hass auf Jüdinnen und Juden zu suchen. Vielen, die sich mit dem Thema beschäftigt haben, sehen es als schwierig an, eine einfache Begründung für so viele Beispiele von Ablehnung und Verfolgung zu finden.

Ehrbecks Vortrag beruht auf seiner Dissertation „Antisemitismus – Ausbeutung – Unterdrückung“. Sie wurde von Professor Micha Brumlik als wertvoller Beitrag zum christlich-jüdischen Dialog und übersichtliche und klar strukturierte, mit Quellenmaterial gesättigte Darstellung gewürdigt. Das Werk schlage den Bogen vom frühen Mittelalter über Renaissance und Aufklärung bis zum Holocaust der NS-Zeit. Gezeigt werde, dass Judenfeindschaft unterschiedlichen Motiven und Interessen entspringe. Sie sei eine beeinflussbare gesellschaftliche Wirklichkeit, die auch anders hätte gestaltet werden können.

Auf Einladung des Fördervereins zur Geschichte des Judentums im Vogelsberg wird Dr. Heiner Ehrbeck am 15. November um um 19.30 Uhr in Räumen der Volkshochschule in Lauterbach, Obergasse 44 „Alter Esel“ referieren und lädt anschließend zur gemeinsamen Diskussion ein.

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