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Staatsminister Axel Wintermeyer überreicht 13 Bürgerbusse an hessische KommunenEin Bürgerbus für die Gemeinde Schwalmtal

SCHWALMTAL (ol). Sie sollen für Mobilität sorgen und den Zusammenhalt in einer Gemeinschaft fördern: Bürgerbusse – 13 neue davon sind seit Dienstag auf Hessens Straße unterwegs. Die nämlich hat der Chef der Hessischen Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer, an die Kommunen in acht hessischen Landkreisen verteilt. Eine davon ist Schwalmtal.

„Bürgerbusse sind vor allem in ländlichen Regionen eine hervorragende Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Sie sorgen für Mobilität und erleichtern den Menschen vor Ort beispielsweise den Besuch von Arztpraxen oder Geschäften. Sie fördern aber auch das bürgerschaftliche Engagement und den Zusammenhalt in einem Ort. Ein Bürgerbus ist ein Symbol für gelebtes Miteinander. Ich freue mich sehr, dass es in Hessen so viele Menschen gibt, die mitmachen“, sagte Wintermeyer am Dienstag zur Übergabe der Bürgerbusse in Wiesbaden.

Die Busse sollen laut Pressemitteilung der Staatskanzlei insbesondere kleine Ortsteile mit den Kernorten verbinden. Betrieben werden sie meist von Vereinen, am Steuer sitzen ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer. „Die ausgeprägten ehrenamtlichen Strukturen sind eine große Stärke ländlicher Gebiete. Daher haben wir dort angesetzt“, ergänzte der Chef der Staatskanzlei. „Wir wollen, dass die Menschen überall in Hessen gut leben können – egal, wo sie zu Hause sind.“ Das Bürgerbus-Programm sei ein Baustein der im Februar 2018 gestarteten Offensive „Land hat Zukunft – Heimat Hessen“.

Mit diesem Programm trage die Hessische Landesregierung dazu bei, die Attraktivität ländlicher Regionen zu sichern. Hessen unterstütze solche Initiativen im Doppelhaushalt 2018 und 2019 mit insgesamt 2,4 Millionen Euro. Das reiche für bis zu 60 Fahrzeuge, die über einen Rahmenvertrag mit dem hessischen Hersteller Opel beschafft werden. Staatsminister Axel Wintermeyer überreichte am Dienstag insgesamt 13 Bürgerbusse an verschiedene hessische Kommunen.

Neben den Gemeinden Heidenrod-Laufenselden, Niedernhausen, Driedorf, Hohenahr, Dietzhölztal, Alheim, Neuhof, Fischbachtal, haben auch die Stadt Solms, der Magistrat der Stadt Neukirchen und der Stadt Münzenberg und der AWO Ortsverein Ober-Mörlen einen neuen Bürgerbus bekommen. Auch kann sich der Vogelsbergkreis – vielmehr die Gemeinde Schwalmtal unter Bürgermeister Timo Georg – freuen, denn auch Schwalmtal hat einen Bürgerbus bekommen.

3 Gedanken zu “Ein Bürgerbus für die Gemeinde Schwalmtal

  1. …höhlt das Hirn! Jeder müsste eigentlich wissen, dass ein Bürgerbus mit 9 oder max. 12 (Personenbeförderungsschein für die Fahrer erforderlich!) den öffentlichen Nahverkehr in einer Ortsgemeinde aus 9 Dörfern bei 2783 Einwohner*innen und einer
    selbst für Vogelsberger Verhältnisse weit unterdurchschnittlichen Bevölkerungsdichte von 51 Einwohnern/km² nicht „entlasten“ kann. Hier soll das Wählervolk bei Laune und je nach Parteipräferenz bei der Stange gehalten werden. Nichts anderes ist mit „Förderung des Zusammenhalts“ gemeint.
    Aber natürlich bekommen ein paar Ehrenamtliche ein Spielzeug in die Hand, um das sie sich scharen können. Das stärkt das Ehrenamt in irgend einem Dorf. Die restlichen 186 Vogelsbergdörfer gucken dafür in die allseits bekannte Röhre. Unangenehme Erinnerungen werden wach an die „Förderung der E-Mobilität im Vogelsbergkreis“. Da konnten ein paar „Akteure“ gemeinschaftsstiftend mit drei batteriebetriebenen Kleinwagen um die Häuser fahren. Die Behauptung, hierbei würde der vor Ort erzeugte Windstrom „getankt“ und so die Wertschöpfung in der Region beflügelt, war eine faustdicke Lüge. Oder sagen wir: Eine Fehlinformation auf der Grundlage der von höchster Stelle gewohnten Unkenntnis in Detailfragen.
    Die Batterieautos waren nur geleast und bald wieder verschwunden. Genau so wie einige Hunderttausende Förder-Euros aus einem MORO-Anschlussprojekt, das eine entsprechende „Begleitforschung“ über „Carsharing auf dem Lande“ vorsah (Das Rad soll damals allerdings schon erfunden gewesen sein!).
    Warum diese etwas ausschweifenden Ausführungen? Sie zeigen symbolhaft:
    1. Die sozialen Wohltaten des Landes sind willkürlich und unsystematisch. Sie gehen an den Bedürfnissen der Menschen vorbei und wirken vor allem nie „in der Fläche“, so dass alle etwas davon haben!
    2. In unserem chronisch unterfinanzierten Sozialsystem sind solche im Land verstreuten Bonbons reiner Populismus. Gleichzeitig bleiben Milliarden staatlicher Zuschüsse für arme Kommunen liegen, weil die sich nicht einmal die geforderte 10%ige Eigenbeteiligung leisten können.
    3. Nutzen tut dies nur einer Politik, die seit Jahrzehnten bewährte Strukturen der sozialen Sicherung und Versorgung ausgehöhlt, die Eigenvorsorge der Kommunen durch chronische Unterfinanzierung zerstört und für endlos lange bürokratische Verfahren bei der Mittelvergabe gesorgt hat.
    Während die Demokratie in Agonie fällt, soll dem Bürger vorgemacht werden: Guck mal da, nee guck mal dort, oder schau mal da rüber… In unserem Land passiert doch was!

  2. da führte das Thema Bürgerbus für die dörflichen Stadtteile von Alsfeld (SPD-Vorschlag) zu harscher Ablehnung durch die CDU. Ein solches zusätzliches Angebot würde das drei- bis vierfache kosten, hieß es damals, und der RMV würde sein Angebot im Gegenzug ausdünnen (Achim Spychalski-Merle von der UWA). Doch was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern – CDU-Staatsminister Axel Wintermeyer „überreicht“ nun 13 Bürgerbusse der hessischen Hausmarke Opel an hessische Kommunen. Jubel, Trubel, die Hände nach oben… auch eine der 19 Vogelsbergkommunen erhält „eine hervorragende Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr“ und erleichtert „den Menschen vor Ort jetzt beispielsweise den Besuch von Arztpraxen oder Geschäften“. Fällt zwar insgesamt kaum ins Gewicht, fördert aber den Zusammenhalt irgendwie, irgendwo, irgendwann. Und während anderswo die Nachbarn die immobile Oma einfach mit einer Handbewegung heranwinken und mit zum Rewe oder Edeka nehmen, gründet man in Schwalmtal einen Verein und beratschlagt hin und her, wer wann mit dem Bürgerbus irgendwie nach irgendwo gefahren wird. Da kann ja eines von den drei Fahrzeugen, die der Vogelsberger im Durchschnitt vor der Scheune stehen hat, mal zu hause bleiben. Und nächstes Mal kommt der Mann mit der großen Gießkanne vielleicht wieder vorbei. Und dann gibt es für eine andere Gemeinde vielleicht ein ganzes Ärztehaus – je nach Kassenlage, EU-Förderprogramm oder den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Unabdingbarkeit von Ärztehäusern für ein gelingendes ländliches Gemeinschaftsleben im Zeichen gleichwertiger Lebensverhältnisse in Stadt und Land. Und wir blöden Steuerzahler finanzieren diese ganzen Mätzchen und wählen mit großer Freude immer wieder dieselben Pfeifen in der Hoffnung auf den nächsten Hauptgewinn in der Wiesbadener Tombola.

    1. So ist es. Aber das ist die Linie der Alsfelder CDU, allen voran des super erfolgreichen Geschäftsmanns und Fraktionsvorsitzenden…

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