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BdV-Lauterbach besuchte Gedenkveranstaltung in Wiesbaden„Erinnerungskultur kennt kein Verfallsdatum“

WIESBADEN/LAUTERBACH (ol). Am vergangenen Sonntag stand beim Bund der Vertriebenen Kreisverband Lauterbach die alljährliche Fahrt zum Festakt anlässlich des „Hessischen Gedenktages für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation“ zusammen mit dem „Zentralen Tag der Heimat 2019“ nach Wiesbaden auf dem Programm.

In der Pressemitteilung des BdV-Lauterbach heißt es, dieses kombinierte Gedenkveranstaltungsmodell ist einmalig in der Bundesrepublik und zeigt nach den Begrüßungsworten von BdV-Landesvorsitzenden Siegbert Ortmann vor rund 300 erschienenen Gästen, wie umsichtig und nachhaltig in Hessen mit dem Thema „Erinnerungskultur der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler“ umgegangen werde, weil eben Erinnerungskultur kein Verfallsdatum kenne.

Die Festrede zum diesjährigen Leitmotiv „Menschenrechte und Verständigung – Für Frieden in Europa“ hielt der ehemalige tschechische Kulturminister Daniel Herman, der sich mit sehr versöhnlichen Worten an die Zuhörer wandte, nachdem er zuvor schonungslos an die schrecklichen Nachkriegsereignisse in seinem Land erinnerte und dies immer wieder mit ganz persönlichen Einschätzungen zum derzeitigen deutsch-tschechischen Verhältnis verband.

„Ich bin davon überzeugt, dass solange wir versuchen zu verstehen, solange wir Scham empfinden können und solange es jemanden gibt, an den wir Worte mit der Bitte um Vergebung richten können, die Hoffnung besteht, dass die Wunden der Vergangenheit zumindest teilweise verheilen“, sagte er laut Pressemitteilung.

Im weiteren Verlauf der festlich musikalisch umrahmten Veranstaltung nahm dann noch der Hessische Minister des Inneren und für Sport, Peter Beuth, die Verleihung des mit jeweils 2.500 Euro dotierten Hessischen Preises „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ an die drei Preisträger, den Heimat- und Geschichtsverein Igstadt aus Wiesbaden, die Schauspieler Alexander Bräutigam und Robin Middeke aus Borken und die Königstädter Hofkonzerte aus Rüsselsheim vor.

Den Abschluss bildete traditionell ein Empfang im Nebentrakt des Biebricher Schlosses bei Rheingauer Wein und schmackhaften Laugenbrezeln. Die Reisegruppe aus Lauterbach besuchte auf der Heimfahrt noch den Palmengarten in Frankfurt und kam sodann in den frühen Abendstunden wohlbehalten in ihrer Heimatstadt an.

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