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Kreatives Erntefest mit buntem Programm„Kunst & Werk“ in Busenborn läutete den Herbst ein

BUSENBORN (ol). Eine ganze Big Band samt Schlagzeug, Lautsprechern und Notenständern auf einen Balkon zu verfrachten, kann sich schon zu einer Puzzelei entwickeln. Nichtsdestotrotz war dort am vergangenen Sonntag genau der richtige Ort für die musikalische Begleitung des 6. Vogelsberger kreativen Erntefestes „Kunst & Werk“, das die Frauen des Vereins „Projektspinnerei“ dieses Jahr in Schotten-Busenborn veranstalteten. Ein Rückblick.

In der Pressemitteilung der Projektspinnerei heißt es, die mal fetzigen, mal eher ruhigen Klänge der Big Band der Musikschule Lauterbach unter ihrem Leiter Klaus Scheuer tönen über den Köpfen der gemütlich Bummelnden oder im Café-Eck Plaudernden. Auf der Straße und im Garten von „LillaLotte“ bieten die aufgestellten Marktstände allerlei Selbstgemachtes hiesiger kreativer Frauen, von Gewürzsalz über Halstücher für Babys bis zu leckeren Chutneys, duftenden Bienenwachskerzen oder schicken Ohrringen.

Zum Gelingen trägt nicht nur das zwar sonnige, aber nicht mehr brütendheiße Wetter bei, sondern auch die vielen helfenden Hände aus dem Schottener Ortsteil, wie Birgit Wilhelm, 1. Vorsitzende des Vereins „Projektspinnerei“, betont. Mit der bunt bemalten Kaffeetasse in der Hand trifft man sie auf einem Hocker unter dem Apfelbaum sitzend an. „Nur mal fünf Minuten Pause“, ruft sie lachend zum Kuchen-und-Suppen-Büfett hinüber, wo außerdem das Busenborner Backhausbrot reißenden Absatz findet.

Jedes Jahr an einem anderen Ort

„Hinter der Theke fühl‘ ich mich wohl, da kommt man ins Gespräch mit den Besuchern, hört, wie schön alles gestaltet ist“, schwärmt sie. Viel Mühe und Liebe stecken die kreativen Frauen jedes Jahr in dieses Fest mit seinen Ständen, Wimpeln, gemütlichen Café-Ecken, passenden Blumendekorationen auf den Tischen und neuerdings auch den bemalten Tassen, die jeder Gast für Zuhause kaufen kann. Die jährlich wechselnden Orte seien zwar eine Herausforderung, doch könne man so auch als Besucher jedes Mal Neues entdecken.

Viele Leckereien warteten auf die Besucher. Fotos: Projektspinnerei/Magdalena Braunroth

Wer die Straßenseite wechselt, findet sich bald in einem kleinen Versteckwald wieder. Sonja Langguth und Jan Glaubrecht haben hier mit „Wilder Vogelsberg“ ein wildnispädagogisches Kleinod aufgebaut. Während die einen noch über das richtige Holz zum Bogenbau fachsimpeln, üben sich die anderen schon in intuitivem Bogenschießen. Ein „Sei lieb zu dir!“ gibt Jan einem vor jedem Schuss noch mit.

Der Duft von Stockbrot und Holzfeuer weht herüber, auf dem Weg dorthin kommt man an einer Lichtung vorbei, auf der bunte Isomatten auf Yoga-Interessierte warten. Neben dem Lagerfeuer kündet ein Schild vor einem richtigen Tipi von der nächsten Meditation mit Chakren-Aktivierung.

Nie ging es dem Verein „Projektspinnerei“ nur um die Präsentation von Selbstgenähtem oder Eingekochtem. Immer schon wollten die Frauen auch die Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen einladen. Als man aus dem Versteckwald herausfindet und über die durch parkende Autos verkehrsberuhigte Straße zurückschlendert zu Kaffee und Kuchen, hat die Big Band bereits eingepackt und Richy Dee verzaubert mit ihrem Gesang. Die tiefer stehende Sonne kündet vom Herbst, doch wenn er so schön begrüßt wird, wie hier bei „Kunst & Werk“, soll er ruhig kommen.

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